Fünf Korbinians
Apfelbäume als lebendiges Denkmal im Gail- und Drautal
- Foto: MeinBezirk/Carmen Rienzner
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Am 31. Oktober setzten die Gemeinden Kötschach-Mauthen, Oberdrauburg und Dellach im Gailtal ein stilles, aber kraftvolles Zeichen: Im Rahmen des Projekts „Wir pflanzen Korbinians-Apfelbäume“ wurden fünf junge Apfelbäume der Sorte „KZ 3“ gepflanzt – als lebendige Denkmäler für Zivilcourage, Widerstandskraft und Hoffnung.
OBERDRAUBURG. KÖTSCHACH. DELLACH. Die Pflanzaktion bildete den feierlichen Abschluss des thematischen Schwerpunktes „Erinnern – Verinnerlichen – Weitergehen“, der 80 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs zur Auseinandersetzung mit Geschichte und Gegenwart einlud.
Ein Baum als Symbol der Standhaftigkeit
Die Wahl fiel nicht zufällig auf den Korbinians-Apfel. Sein Züchter, der bayerische Pfarrer und Obstbauer Korbinian Aigner, kultivierte während seiner Haft im Konzentrationslager Dachau heimlich Apfelsämlinge und schmuggelte sie unter Lebensgefahr aus dem Lager. Seine Züchtung „KZ 3“ wurde so zu einem Symbol für Mut, Schöpfungskraft und Überleben.
Besondere Plätze
Die nun gepflanzten Bäume – geliefert von der Kärntner Biobaumschule Eschenhof – sollen an öffentlich zugänglichen Orten wachsen: in Oberdrauburg am Auenweg, beim LKH Laas, im Garten des Servitenklosters in Kötschach, an der Zufahrt zum Biohotel Daberer in St. Daniel und vor dem Gasthof Lenzhofer in Dellach.
Dellach: Hoffnung, Gemeinschaft und Musik
Auch in Dellach wurde die Pflanzung von einer kleinen Feier begleitet. Die Begrüßung übernahm Helga Pöcheim, die die Gäste mit herzlichen Worten empfing: „Wir haben uns hier eingefunden, um ein Zeichen zu setzen. Ein Zeichen der Hoffnung und der Zuversicht zum Abschluss des VIA IULIA AUGUSTA Kultursommers.“
Besondere Begleitung
Die Baumpflanzung vollzog die Familie Lenzhofer, Baumpate ist Bürgermeister Johannes Lenzhofer. Musikalisch umrahmt wurde die Zeremonie von der Band Los Tablettos – Johanna Ortmann, Michael Lenzhofer und Bewohner des AVS-Wohnhauses St. Daniel. Anschließend lud der Gasthof Lenzhofer zu einem gemütlichen Ausklang bei Apfelkuchen und regionalen Spezialitäten.
Großes für die Region
Auch Bürgermeister Lenzhofer betonte die Bedeutung des Projekts: „Wir stellen mit der VIA IULIA AUGUSTA immer Großartiges auf die Beine. Wir sind zwar etwas weg vom Schuss im Gailtal, aber bei uns passiert trotzdem sehr viel!“
Früchte für alle
In drei bis vier Jahren werden die Korbinians-Apfelbäume ihre ersten Früchte tragen. „Die Äpfel sind für die Allgemeinheit bestimmt – Spaziergänger dürfen sich daran bedienen!“, so Pöcheim. Die Gemeinden sehen die Pflanzaktion als Impuls, das Erinnern an dunkle Zeiten mit einem hoffnungsvollen Blick in die Zukunft zu verbinden. Die Apfelbäume sollen wachsen, blühen und Früchte tragen – als Zeichen für Erneuerung, Gemeinschaft und Menschlichkeit.
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