Antikriegsmuseum
Ein Plädoyer für den Frieden

Das Museum führt die Sinnlosigkeit des Krieges vor und rückt den einfachen Soldaten ins Zentrum. | Foto: Dolomitenfreunde
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  • Das Museum führt die Sinnlosigkeit des Krieges vor und rückt den einfachen Soldaten ins Zentrum.
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Die Kustodin Karin Schmid erzählt über das Konzept des Kötschacher Museums als friedensvermittelnde Institution und über das diesjährige Spezialprogramm.

KÖTSCHACH-MAUTHEN. Das Museum 1915-1918 in Kötschach-Mauthen öffnet nach der Winterpause wieder seine Pforten. Als Antikriegsmuseum konzipiert, führt es die Sinnlosigkeit kriegerischer Handlungen vor und rückt den einfachen Soldaten ins Zentrum der Beobachtung. Die zahlreichen, repräsentativen Exponate berichten dabei von grausamen Einzelschicksalen und setzen ein Mahnmal gegen das Vergessen.

Vermittlungsarbeit im Fokus

Durch unmittelbare Konfrontation aus der Geschichte lernen? Diese Worte scheinen sich passgenau auf das Konzept des Museums übertragen zu lassen. Denn das historische Haus im oberen Gailtal führt eindrücklich vor, wozu die Menschen im ersten Weltkrieg fähig waren. Das oberste Ziel ist es, gegen das Vergessen anzukämpfen und ein Zeichen im Sinne der Erinnerungskultur zu setzen. Hierbei kommt der Institution in erster Linie Aufklärungsarbeit zu.
„Mit zahlreichen originalen Fundstücken bietet die Dauerausstellung einen unmittelbaren Einblick in die grausamen Taten des ersten Weltkrieges und führt gleichzeitig mahnend die Unsinnigkeit eines Kriegsgemetzels vor Augen“, erklärt Karin Schmid, Vizepräsidentin der Dolomitenfreunde und Kustodin des Museums.

Unmittelbarer Einblick

Dabei wird die Rolle des normalen Volkes im ersten Weltkrieg mitsamt dem Leid und der Qual unter die Lupe genommen. Nachvollziehbar gemacht werden soll das Elend des Krieges anhand von Dokumenten, Fotos und Gegenständen. Durch unverfälschte, direkte Eindrücke zum Nachdenken anzuregen ist letztlich die Intention des Museums, wie die Kustodin Schmid verrät: „Bei unseren Exponaten handelt es in erster Linie um Bodenfunde, die die Dolomitenfreunde auf den Friedenswegen gefunden haben. Die Realität des Krieges soll unmittelbar durch die Orginalfundstücke greifbar gemacht werden." Fundgegenstände wie Dauerleihgaben und Rekonstruktionen machen das Museum zu einem besonderen Erlebnis." Zudem legt das Museum großen Wert auf spezielle Vermittlungsangebote für Kinder und Jugendliche", betont Schmid.

Im Zeichen der Friedensforschung

Das Dauerprogramm ist jedoch nicht alles, was das Museum in diesem Jahr zu bieten hat. Schließlich hat das Kuratorenteam auch heuer wieder eine temporäre Ausstellung unter dem Titel "Leben hinter Stacheldraht" in petto. Diese wird sich ganz dem Schicksal der Kriegsgefangenen annehmen.
„Kriegsgefangene wurden, nachdem sie in die Hände des Gegners fielen, oft jahrelang festgehalten. Als billige Arbeiter in den Lagern und in der Landwirtschaft fristeten sie ihr Dasein. Ihre Lebensumstände waren vielfach gezeichnet durch Krankheiten und Unterernährung. Diesem Schicksal widmet sich die Sonderschau auf einer Fläche von rund 300 qm“, fasst die Vizepräsidentin kurz zusammen. Die Dolomitenfreunde haben sich dabei als Organisatoren ins Zeug gelegt und fünf österreichische Gefangenenlager (Erlauftal, Grödig, Marchtrenk, Freistadt und Sigmundsherberg) aufgegriffen, deren Funktion und Rolle für die Ausstellung aufbereitet wurden. Die Sonderausstellung erweitert den Raum durch die Aufarbeitung des Alltags der Kriegsgefangenen. Fundiert wird dabei auf die grausame Behandlung der Insassen eingegangen, die wiederum durch Fotos, Urkunden und Pläne anschaulich gemacht wird. Ganz im Zeichen der Friedensforschung soll sich die aufwendig aufbereitete Sonderschau thematisch in das Konzept des Museums einfügen. Schließlich steht auch hier die Aufklärungsarbeit an vorderster Stelle. "Die dafür benötigten Exponate wurden in erster Linie direkt aus Sigmundsherberg und Erlauftal geliehen", informiert Schmid. Die Sonderschau kann ab dem 12. Juni täglich besichtigt werden, die Dauerausstellung öffnet bereits am 15. Mai seine Tore. Genaue Öffnungszeiten und weiterführende Informationen sind auf der Homepage der Dolomitenfreunde einsehbar.

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