Naturpark Dobratsch
Ein weiterer Meilenstein konnte erreicht werden
Zwölf Partner unterzeichneten eine Grundsatzvereinbarung (Memorandum of understanding) zum Schutz des Almbereiches im Naturpark Dobratsch.
NATURPARK DOBRATSCH. Der Almbereich von der Aichingerhütte bis hin zum Gipfel des Dobratsch zählt zu den wertvollsten und sensibelsten Teil im Naturpark. Diese von den Grundbesitzern gepflegte Kulturlandschaft ist Lebensraum seltener Tier- und Pflanzenarten. Zudem ist der Bereich wertvolle Trinkwasserbasis für die umliegenden Gemeinden und ein beliebter Erholungs- und Erlebnisraum für Einheimische und Gäste. Um dieses Naturjuwel für die nächsten Generationen zu erhalten, haben sich in einem einzigartigen Prozess alle Interessensgruppen auf eine gemeinsame Vorgangsweise zum Erhalt und Schutz dieser Almlandschaft geeinigt.
Zweijähriger Prozess
Die Grundsatzvereinbarung für die Besucherlenkung im Naturpark Dobratsch ist ein Musterbeispiel für modernen und integrativ dynamischen Naturschutz. In einem zweijährigen Prozess haben sich nun alle wichtigen Partner am Berg, der Alpenverein, die Grundbesitzer, die Tourismusregion Villach, die Jägerschaft, die Bergwacht, die Villacher Alpenstraße, der Naturschutz und die Gemeinden auf eine gemeinsame Vorgangsweise für die künftige sanfte Lenkung der Besucherströme geeinigt.
Inhaltliche Punkte
Die wesentlichen Punkte dieser Einigung sind:
- Der Dobratsch-Almbereich wird im Sommer als Wanderberg und im Winter als Wander- und Schitouren Berg positioniert.
- Trendsportarten wie Mountainbike, Paragleiten oder Drohnenflüge sind im Naturraum nicht erwünscht.
- Dem Prinzip der Wegeempfehlung wird größte Bedeutung beigemessen. Dies wird den jeweiligen Zielgruppen vermittelt. Diese Empfehlung besagt, dass die Wanderer auf den ausgewiesenen, markierten Wanderwegen bleiben, um negative Einflüsse auf die Natur und die Almbewirtschaftung hintanzuhalten sowie die Interessen der Grundbesitzer zu wahren
Hoher Qualitätsstandard
„Mit der Grundsatzvereinbarung zum Besuchermanagement ist ein weiterer wichtiger Schritt zur Erhaltung des Naturparks für kommende Generationen gelungen. Das Papier ist ein Übereinkommen, den hohen Qualitätsstandard für Erholungssuchende und Grundeigentümer zu garantieren. Ein weiterer wichtiger Schritt wurde letzte Woche vom Naturpark durchgeführt mit Wanderwegsanierung, Forschung und einer Müllsammelaktion soll der Gipfelbereich weiter optimiert werden“, freut sich Naturparkreferentin Sara Schaar über das Abkommen.
Eine neue Form
Integrativ dynamischen Naturschutz ist eine neue Form des Naturschutzes: Das bedeutet, dass es für den Naturschutz im Naturpark nötig ist, mit anderen Bereichen, wie beispielsweise Tourismus, Landwirtschaft, Verkehr und Bildungseinreichungen zusammen zu arbeiten. Das "Memorandum of understanding" ist ein Musterbeispiel für den integrativ dynamischen Naturschutz in Österreich und eine neue Form des Naturschutzes, die auf der Freiwilligkeit aller relevanten Partner aufbaut und den klassischen Naturschutz ergänzt.
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