Schnee-Chaos
Eine Solidargemeinschaft im Lesachtal
Im Schnee-Chaos hielten die Lesachtaler – wie schon so oft – zusammen. Die WOCHE Gailtal fragte nach.
LESACHTAL. Es waren riesige Schneemengen, die im Lesachtal niedergingen und es für Tage unerreichbar machten. Die Situation wurde bewältigt – Zeit für ein Fazit.
Bürger blieben ruhig
"Alle sind ruhig geblieben und haben die Lage durch vorausschauende Planung gemeistert," weiß Feuerwehr-Kommandant Gerd Guggenberger. Vizebürgermeister und Musikschulleiter Gerald Kubin ergänzt: "Dank besserer Wettervorhersagen als früher, kommen solche Schneemengen ja nicht ohne Vorankündigung." Er wohnt selbst sehr abgelegen und weiß deshalb, worum es geht.
Vorbereitungen getroffen
Die Lesachtaler sind sich bewusst, was passieren kann. Deshalb werden Vorbereitungen wie Notstromaggregate, Lebensmittel-Lagerung und Räumgerät getroffen. "Hier wissen alle, was zu tun ist," sagt Kubin. Er war während der kritischen Tage, in denen zum Teil auch Handy-Netze nicht verfügbar waren, per Funk mit den Einsatzkräften, Bürgermeister Johann Windlichter und den Mitgliedern der Lawinenkommission in Kontakt.
Guggenberger fasst die Einsätze zusammen und lobt vor allem die Schneeräumung im Tal: "Wir hatten überwiegend mit Schneebruch zu tun. Der professionelle und private Zusammenhalt hier war wieder einmal überaus positiv und hat sehr dazu beigetragen, die Situation meistern zu können."
Kein Arzt im Tal
Schwierig war der Umstand, dass wider Erwarten kein Arzt Dienst hatte, denkt Kubin auch kritisch zurück: "In drei Fällen ist es trotz Straßensperren und ohne, dass ein Hubschrauber landen konnte, gelungen, die Versorgung herzustellen," sagt er mit Stolz.
Mittlerweile sind die Straßensperren aufgehoben und die notwendige Schneeräumung läuft weiter.
ZUR SACHE
• Bereits 2009 und 2014 gab es schwerwiegende Naturereignisse im Lesachtal.
• Im Lesachtal gibt es insgesamt vier Feuerwehren in Birnbaum, Liesing, St. Lorenzen und Maria Luggau.
• Alle Feuerwehren waren im Einsatz für die Lesachaler Bevölkerung und haben verschiedenste Tätigkeiten in allen Orten übernommen.
• Dazu gehörten: Wegräumen umgefallener Bäume, Krankentransport auf Verkehrsweg mit Übergabe an Rotes Kreuz (durch Feuerwehr Maria Luggau und Bergrettung Lesachtal), Notstromversorgung mit Nostromaggregaten (der Strom in St. Lorenzen war etwa 24 Stunden weg) und Versorgungsfahrten (Treibstoff …).
• Bei ihren Einsätzen waren die Feuerwehren mit sechs bis zehn Kameraden tätig. Die hohe Einsatzbereitschaft trifft auf alle Wehren im Lesachtal gleichermaßen zu.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.