Rattendorf

Ende einer erfolgreichen Almsaison

Der Herbst kommt und das Weidevieh beendet die Sommerfrische auf den weiten Gailtaler Almen.

RATTENDORF. Traditionell wird immer am zweiten Samstag im September die Almsaison auf der Rattendorfer Alm beendet. Wenn der Tross, bestehend aus den Kühen und Kälbern und begleitet von den Treibern und dem Senner, wie jedes Jahr an diesem Samstag talwärts wandert, steht man bereits mit einem Bein mitten im Herbst.

Ganzes Dorf zur Begrüßung

Was früher immer groß wie ein Kirchtag mit umfangreichem Rahmenprogramm und vielen Verkaufsständen gefeiert wurde, fand dieses Jahr mehr im Rahmen der Dorfgemeinschaft statt. Dennoch war einiges los. Die Dorfbewohner, die auf die Ankunft der Kühe warteten, wurden von der urigen Combo die „Zusammengewürfelten“ musikalisch unterhalten. Wer Hunger verspürte, konnte sich mit der Gailtaler Nationalspeise, einer Frigga, die ganz traditionell auf offenem Feuer gebraten wurde, stärken. Der heurige Almkäse konnte vor Ort an einem kleinen Stand bei Brunhilde Sagmeister verkostet und gekauft werden. Obwohl die Treiber mit ihren Tieren um Mittag von der Alm lostarten, weiß man nie, wann sie im Tal ankommen. Die Spannung stand allen Beteiligten ins Gesicht geschrieben. Kurz vor 16 Uhr tauchten die teilweise geschmückten Kühe in der Ferne auf, sofort säumten alle Anwesenden die Straße und empfingen die heimkehrenden Sommerfrischler mit Applaus und einem Begrüßungsschnaps für die Begleiter. Die Kolonne, die durch den gesamten Ort auf ihren Weideplatz marschierte, wurde von der Musik, den Zusehern und einer ganzen Gruppe von liebevoll restaurierten und auf Hochglanz polierten Oldtimer-Traktoren begleitet.

Rückblick auf die Almsaison

Georg Ertl, der mit seiner Gattin Dorli die Rattendorfer Alm schon seit einigen Jahren bewirtschaftet, zieht eine durchwegs positive Bilanz über die diesjährige Almsaison. Anfänglich ging es etwas schleppend los, aber dann entwickelte sich der Sommer zu einer erfolgreichen Saison. Viele Besucher kamen dieses Jahr wieder auf die Alm und auch der Käse ist Georg ausgezeichnet gelungen. Schade nur, dass es diesen Herbst kein Käsefestival gibt, wo ihm ein Preis sicher gewesen wäre. Der Wolf ist natürlich auf der Alm besonders in diesem Jahr immer ein Thema. Durch größtmögliche Vorsicht und großer Sorgfalt blieben das Weidevieh und die zahlreichen Schafe verschont. Leider fielen einige Kälber bei einem Unwetter dem Blitzschlag zum Opfer. Georg war aber froh, alle seine 60 Kühe wieder gesund im Tal zu haben. Nachdem alle Kühe auf der Weide waren, konnte man die Erleichterung und Freude bei allen Anwesenden spüren. Bei Musik und einer zünftigen Jause wurde noch das eine oder andere Mal auf die erfolgreiche Almsaison angestoßen. Ebenfalls anwesend, um die Heimkehrer zu begrüßen, war auch Bürgermeister Leopold Astner.