Betriebsansiedlung
Großprojekt im Gewerbepark Hermagor

Im Gewerbepark Hermagor wird dieses Produktionswerk für Holzfaser-Dämmplatten unter neuesten Bau- und Umwelt-Kriterien entstehen. Die Hallenfläche beträgt rund 17.000 Quadratmeter. | Foto: Gebrüder Schneider - Architekt Ronacher
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  • Im Gewerbepark Hermagor wird dieses Produktionswerk für Holzfaser-Dämmplatten unter neuesten Bau- und Umwelt-Kriterien entstehen. Die Hallenfläche beträgt rund 17.000 Quadratmeter.
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Österreichs erstes Produktionswerk für Holzfaser-Dämmstoffplatten entsteht vor den Toren Hermagors im interkommunalen Gewerbepark Karnische Region.

HERMAGOR. Am 18. Februar tagte der Gemeinderat der Stadtgemeinde Hermagor zum letzten Mal vor der Wahl. In dieser Sitzung kam es zu einem Mehrheitsbeschluss von SPÖ, ÖVP und FPÖ, der die Weichen zur wirtschaftlichen und nachhaltigen Stärkung der Bezirksstadt Hermagor stellen soll. Konkret beschloss der Gemeinderat eine Änderung des bisherigen Masterplanes und zugleich die Umwidmung des 3,2 Hektar großen bisherigen Gewerbegebiets vor den Toren Hermagors in Industriegebiet. Lediglich die Namensliste Tillian sieht in diesem Projekt eine „verzweifelte Vorwahl-Aktion“ und stimmte dem Vorhaben nicht zu.

Großprojekt für Holzprodukte

Die Holzwerke Gebrüder Schneider GmbH mit Firmensitz in Eberhardzell in Baden-Württemberg, etwa 50 Kilometer nördlich von Bregenz, lässt sich am Areal des interkommunalen Gewerbeparks Karnische Region in Hermagor nieder. Das Unternehmen investiert 45 Millionen Euro in eine top-moderne Produktionsanlage für Holzfaser-Dämmplatten. Dadurch entstehen im Endausbau etwa 60 neue Arbeitsplätze. Diese Betriebsansiedlung im Burgermoos sorgt für nachhaltige Impulse in der regionalen Holz-Branche.
Mit dem Bau des Werks des deutschen Familienunternehmens Gebrüder Schneider findet eine der größten Betriebsansiedlungen in Hermagor statt. Als Produzent nachhaltiger Holzfaser-Dämmstoffplatten fügt sich der Betrieb in die Holz-Wertschöpfungskette der Region ein. Somit profitieren die bereits ansässigen Unternehmen der Branche ebenso wie Land- und Forstwirte.

Positiv für die Region

In Hermagor werden auf den Flächen des interkommunalen Gewerbeparks künftig Holzfaser-Dämmstoffplatten mit Rohmaterial aus heimischen Wäldern produziert. Das Holz aus der Region wird im Werk verarbeitet und veredelt. Das besonders nachhaltige Produkt ist bei der Dämmung von Gebäuden stark gefragt, denn es fördert das Raumklima und schont die Umwelt. „Das Unternehmen passt mit seinem Produkt perfekt in unsere Region“, betont Bürgermeister Siegfried Ronacher (SPÖ). Er fügt hinzu: „Dadurch tun sich neue Wertschöpfungsketten in der regionalen Holz-Branche auf, neue Arbeitsplätze entstehen, schon vorhandene werden erhalten, und der Mehrwert wird in den nächsten Jahren im ganzen Bezirk spürbar sein.“

Breite Zustimmung

Die sieben Gemeinden und Bürgermeister, die in der „IKZ Karnische Region GmbH“ vertreten sind und den interkommunalen Gewerbepark Karnische Region gemeinsam umgesetzt haben, freuen sich über diesen so wichtigen Erfolg. Der Beschluss, das Grundstück am Burgermoos der Holzwerke Gebrüder Schneider GmbH zur Verfügung zu stellen, erfolgte im Gremium einstimmig.
Auch Vizebürgermeister sowie Raumordnungs- und Agrarreferenz Leopold Astner (ÖVP) freut sich über die Ansiedlung: „Wenn sich ein holzverarbeitender Betrieb hier niederlässt, ist das gleichzeitig ein wertvoller Beitrag zum Klimaschutz. Ich sehe das auch als Vorteil für unsere Forstwirtschaft, die eine zusätzliche Verwertungsmöglichkeit ihrer Produkte erhält. Die Synergie mit anderen Betrieben der Holzverarbeitung kann für uns alle nur von Vorteil sein.“

Impuls für den Arbeitsmarkt

Mit dem Bau des Werks soll schon bald begonnen werden. „Hermagor hat sich gegen mehrere andere Standort-Konkurrenten durchgesetzt“, zeigt sich Stadträtin und Wirtschaftsreferentin Christina Ball (FPÖ) erfreut. Sie ergänzt: „Das Gailtal bietet dem Unternehmen optimale Voraussetzungen. Die Versorgung mit Rohstoffen für die Produktion ist durch die ansässige Wald-, Forst- und Holzwirtschaft sichergestellt“. Ausschlaggebend war auch die Nähe zu südlichen und östlichen Staaten Europas sowie die Bahnanbindung.
Das deutsche Unternehmen will rund 45 Millionen Euro in den Standort Hermagor investieren. „Wir planen den Betrieb in der Startphase mit 40 Mitarbeitern zu führen, später soll auf 60 Mitarbeiter aufgestockt werden“, berichtet Geschäftsführerin Carmen Schneider, „mit Hermagor haben wir den optimalen Standort gefunden. Die Zusammenarbeit mit bereits ansässigen Unternehmen der Branche war für uns eines der entscheidenden Kriterien“.

Langjährige Kontakte

Das Sägewerk Hasslacher Hermagor pflegt bereits seit vielen Jahren gute Geschäftskontakte zum Unternehmen Gebrüder Schneider und bringt sich daher auch engagiert als einer der künftigen Lieferanten für den für die Plattenproduktion erforderlichen Holz-Rohstoff in Stellung. In der Gemeinderatssitzung gaben die beiden Geschäftsführer Heimo Schader und Jürgen Winkler umfassende technische und betriebsstrategische Auskünfte und Erklärungen zum gegenständlichen Projekt ab und konnten damit – unter Berufung auf die große Erfahrung des deutschen Unternehmens mit der Herstellung von Holzfaser-Dämmplatten – angeklungene Anrainer-Bedenken bezüglich möglicher negativer Emissionen weitestgehend zerstreuen.

Die Architektur
Architekt Herwig Ronacher erklärt: Nachdem wir von mehreren Seiten (Bauherr, Raumordnung, Stadtgemeinde) im Vorfeld gebeten wurden, uns des Projektes anzunehmen, haben wir in einer intensiven Planungsphase über die Weihnachtsfeiertage ein zum Ursprungsprojekt gestalterisch weitgehend überarbeiteten Alternativprojekt entwickelt, welches von allen Beteiligten und auch vom Bauherrn und Investor auf Zustimmung gestoßen ist. Es war für uns eine große Herausforderung die vorgegebene Baumasse so zu gliedern, dass wir nun davon ausgehen können, dass die neue Anlage für das Ortsbild verträglich ist. Ein wesentlicher Punkt dabei ist, dass etwa 50% der Dachflächen als Gründächer ausgebildet werden müssen, welche vor allem für den Blick von den Wanderwegen auf das Burger Moos optisch verträglich sein werden.

Gesamt vier Baukörper
Um das Projekt möglichst übersichtlich erklären zu können, wird das Bauvorhaben in insgesamt vier Baukörpern (A, B, C, D) beschrieben.
Die Höhen der beiden hohen Baukörper (B und C) werden mit Satteldächern ausgestattet, die ursprünglich vom Projektentwickler vorgegebenen Traufhöhen bei den Baukörpern werden begrenzt.
Die Firsthöhe der beiden Hauptbaukörper B und C ergeben sich aus der maximal vorgegebenen Dachneigung von 10°.
Die Dachneigung dieser beiden Hauptbaukörper wird mit 7-10° vorgegeben.
Der Baukörper A im Norden soll (entgegen der ursprünglichen Überlegungen) mit einem Flachdach (als Gründach) ausgebildet werden und in seiner Silhouette in Richtung Osten weiter geführt werden, damit hier ein deutlich erkennbarer Höhenbruch zu den Solitärbaukörpern entsteht. D.h. es soll sich ein einheitliches „Band“ über die Ost- und Westseite führen.
Der westseitige Baukörper D soll in seiner Höhenentwicklung dem Baukörper A ident mit 10m festgelegt werden (Flachdach als Gründach). An der Westseite soll der Baukörper C um 5m zurückspringen, damit im Westen wie im Osten eine deutlich erkennbare Höhenstaffelung zu dem dahinter liegenden hohen Baukörpern gegeben ist. Das Pförtnerhaus sollte möglichst in die Gestaltung vom Baukörper D eingebunden werden, damit von Westen her ein ruhiges Erscheinungsbild gegeben ist. Zwischen dem Pförtnerhaus und den südseitig davon gelegenen Lagerbereichen für Brennstoff und Hackschnitzel wird de facto ein Freiraum verbleiben. Der Bebauungsplan sollte aber vorsehen, dass dieser Freiraum grundsätzlich aufgefüllt werden kann. An der Westseite müsste jedoch eine durchgehende Begrenzungswand ein einheitliches Bild von Westen her gewährleisten. Vorschlag für die Auffüllung des Zwischenraumes – hier könnten überdachte Auto oder LKW Stellplätze entstehen.

Dächer und Fassaden
Die Flachdachflächen vom Baukörper A und D sind mit extensiv Gründach auszustatten, hingegen die Baukörper B und C mit geneigten Metalldächern, jedoch mit Farbton Anthrazit oder Dunkelgrün. Fassadengestaltung Holz: Weiters ist vorgeben, dass die Fassaden ein hohen Holzanteil (ein Drittel) aufweisen müssen.
Baumallee: Entlang aller vier Fassaden sollten möglichst nahe an den Grundstückgrenzen Baumalleen gepflanzt werden. Die Abstände der Bäume zueinander werden an der Nordseite mit den Einfahrtstoren vom Baukörper A abzustimmen sein. Ideal wäre ein Baum jeweils nach 2 Einfahrtstoren. Anmerkung: eine Situierung der Bäume nördlich der Aufschließungsstraße – direkt an der Bahn – wird aus technischen Gründen nicht möglich sein (ÖBB).

Die Zufahrt

Die verkehrstechnische Erreichbarkeit der Großbaustelle wird im Laufe des Jahres 2022 über die soeben in Bau befindliche Burgermoos-Bahnbrücke und über die zeitgleich entstehende parallel zur Bahntrasse geplante Anschluss-Straße gegeben sein.

ZUR SACHE
Der interkommunale Gewerbepark Karnische Region wurde im Dezember 2019 ins Leben gerufen und wird rechtlich von der eigens dafür gegründeten „IKZ Karnische Region GmbH“ repräsentiert. Die 40.000 Quadratmeter Gewerbeflächen in Hermagor sind Teil des Gewerbeparks. Geschäftsführer dieser Gesellschaft ist Siegfried Ronacher, Bürgermeister der Stadtgemeinde Hermagor. Der Geschäftsführer wird vom Beirat unterstützt, im dem alle sieben Mitglieder-Gemeinden vertreten sind.

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