Hermagor
Holztransporte sind sein Leben
Günther Bachmann ist die perfekt gelungene Symbiose aus Mensch, Natur und ausgereifter Maschinen-Technik.
HERMAGOR. Seit drei Jahrzehnten fährt der 48-jährige Hermagorer Transport-Unternehmer Günther Bachmann täglich mit schwerem Lkw und Anhänger in die Wälder Oberkärntens, hauptsächlich im Gail-, Gitsch- und Lesachtal, um dort Rundholz zu laden und diese Rohware nach Hermagor zum Sägewerk Hasslacher zu liefern.
Kontinuität und Verlässlichkeit
Durch Fleiß, Fachwissen und Handschlagqualität hat sich Bachmanns Transport-Unternehmen kontinuierlich gut entwickelt. Heute besteht seine erfolgreiche Flotte aus insgesamt sechs Transport-Garnituren für Rundholz. Hasslacher verarbeitet jährlich etwa 200.000 Festmeter Rundholz. 120.000 Festmeter davon bringen die Bachmann-Lkw Tag für Tag auf den Lagerplatz. Doch obwohl der vierfache Familienvater jährlich 60.000 Kilometer hinter dem Lenkrad sitzt, kommen die Hobbys Feuerwehr und Jagd nicht zu kurz.
Flexibilität und Erfahrung
Die Woche Gailtal war einen Tag lang Beifahrer im Cockpit von Bachmanns neuestem Holz-Transporter, um die Herausforderungen dieses Berufes kennenzulernen. "Wer Rundholz transportiert, muss absolut flexibel sein und auch gut improvisieren können. Man hat es täglich mit Naturprodukten zu tun und unsere gesamte Arbeit ist stets von den Launen der Natur abhängig." Beim Start um fünf Uhr früh in Hermagor ist es noch stockfinster und kalt. Doch in der Kabine des 550 PS starken Volvo Sechszylinders macht sich nach wenigen Minuten angenehme Wärme breit. Mit kaum erhöhtem Geräusch-Pegel erreicht das 40 Tonnen-Gefährt spielend den Kreuzbergpass, und entlang der vielen bergab-führenden Kehren in das Drautal vermitteln die langjährige Praxis des Fahrers sowie die deutlich hörbare Retarder-Bremsanlage volle Sicherheit.
Unverzichtbare Logistik
Um Leerfahrten zu vermeiden, ist ausgereifte Logistik unverzichtbar. So ist der vierfache Familienvater auch hinter dem Lenkrad laufend via Handy mit seinen fünf Fahrer-Kollegen sowie mit den zuständigen Disponenten an den verschiedenen Lade- und Entladeplätzen in Verbindung. "Unsere Lkw-Einsätze müssen synchron mit den Abläufen der Holzernte-Mitarbeiter sowie mit den Spezialisten der Seilkranbringung getaktet werden, damit es zu keinen Staus oder Wartezeiten kommt. Daher ist das konkrete Ende unseres Arbeitstages niemals planbar. Das muss man wissen – und auch wollen." Auf der Straße nach Mallnitz, kurz nach Obervellach, führt die schmale Forststraße steil und kurvenreich zur Ladestelle auf den Kaponig-Berg, in ca 1.600 Metern Seehöhe. "Der letzte Kilometer geht nur rückwärts, weil es oben zum Umkehren zu schmal ist", bemerkt Bachmann trocken, während er sein Gefährt mit Hänger souverän im Retourgang-Spiegel bis zum Seilkran manövriert. Die Seilkran-Mannschaft hat genügend Rundholz vorbereitet, und mit spielerisch scheinenden Bewegungen steuert Günther gekonnt seinen Ladekran. Nach etwa 30 Minuten startet der Volvo mit voller Rundholz-Last Richtung Tal, via Obervellach und Möllbrücke entlang des oberen Drautales und über den Kreuzberg wieder in heimatliche Gefilde. Freitag Mittag, Entladung in Hermagor, Arbeitstag beendet? Leider nein. Via Handy meldet das Mölltaler Team bereits eine weitere Ladung für Bachmann bereit. Also das Ganze noch einmal. Ungeachtet dessen ist Bachmann zuversichtlich: "Wir suchen weiterhin Fahrer für diesen Job, der nicht nur herausfordernd, sondern auch sehr erfüllend sein kann."
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