Psychologin
"Schüler erleben vermehrt das Gefühl von Niedergeschlagenheit"

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Die für Hermagor zuständige Schulpsychologin Kerstin Obmann im Gespräch über die Folgen von Corona.

Wie geht es den Schülern mit einem Jahr Corona „auf dem Buckel“?
Kerstin Obmann: Die Situation ist auch nach einem Jahr Corona sowohl für viele Eltern als auch für Kinder und Jugendliche weiter herausfordernd. Aktuelle Studien zeigen, dass sich die selbstempfundene Lebensqualität der Kinder und Jugendlichen durch die Pandemie erheblich verschlechtert hat. 8 von 10 Kindern und Jugendlichen fühlen sich belastet. Sie erleben beispielsweise vermehrt das Gefühl von Niedergeschlagenheit, Hoffnungslosigkeit, Ängstlichkeit oder Gereiztheit. Auch psychosomatische Beschwerden, wie Kopfschmerzen, Übelkeit und Einschlafschwierigkeiten haben deutlich zugenommen. Das Risiko psychische Auffälligkeiten zu zeigen hat sich nahezu verdoppelt. Dabei trifft es sozial benachteiligte Schüler härter. Sie müssen in Lockdown- und Quarantänezeiten oftmals mit weniger Lebensraum auskommen und erleben das Lernen als anstrengender.

Stecken jüngere Schüler die Themen besser weg als ältere oder ist es unterschiedlich?
Grundsätzlich kann man davon ausgehen, wer vor der Pandemie geregelte Verhältnisse und Struktur vorfand und sich im Familienverbund gut versorgt und zufrieden fühlt, hat gute Voraussetzungen auch die Pandemiezeit gut zu bewältigen. Trotzdem müssen wir bedenken, dass sich Kinder noch in der Entwicklung befinden und damit besondere Bedürfnisse haben. Sie haben beispielsweise einen höheren Bewegungsdrang und Sauerstoffbedarf. Sie brauchen Sozialkontakte, Mimik und Gestik, um Sprache und Sozialverhalten zu erlernen. Außerdem müssen sie Bildung erlangen. Das alles wird durch die momentane Situation erschwert. Eine große Anzahl an Jugendlichen stand und steht zusätzlich vor der Frage, wie es nach der Pflichtschule oder Matura für sie weitergehen soll. Der Wegfall von Schulbesichtigungsmöglichkeiten oder Schnuppertagen, wie es im heurigen Schuljahr der Fall war, sowie unsichere Aussichten in manchen Berufsfeldern, wie der Gastronomie, erschweren die Schul- und Berufswahl für viele Schüler. Aktuelle Studien weisen darauf hin, dass es vor allem die Gruppe der 10-18-Jährigen sei, die besonders an der Coronasituation leide. Befragungen der über 14-Jährigen ergaben zum Beispiel eine Zunahme von Ängstlichkeit, Schlafstörungen und depressiven Symptomen, bis hin zu suizidalen Gedanken.

Wie sieht es mit der Konzentration der Schüler während des Unterrichts aus?

Es ist zu beobachten, dass sich das Gesundheitsverhalten mancher Kinder und Jugendliche seit der Corona-Pandemie verschlechtert hat. Zwei Punkte wären hier hervorzustreichen: Massiv gestiegen ist vor allem die Mediennutzung mit fünf Stunden und mehr pro Tag. Dazu kommen Mangel an Bewegung und vermehrter Konsum von Süßigkeiten. Mit einer Abnahme der sportlichen Aktivität und Zunahme des Medienkonsums kann mit einem Anstieg psychischer Beschwerden gerechnet werden, der sich unter anderem in negativen Schlafgewohnheiten, Unkonzentriertheit, und Defiziten in der Merkfähigkeit niederschlagen kann.

*Kerstin Obmann arbeitet im Bezirk Hermagor als Schulpsychologin für die Kärntner Bildungsdirektion, Abschnitt West.

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Kerstin Obmann | Foto: KK
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