100 Jahre Republik Österreich
Von Kreuzen und Gräbern
Was im Gailtal von der Monarchie blieb sind Kriegswitwen, Waisen, Friedhöfe und Museen.
BEZIRK HERMAGOR (lexe). Eisiger Wind, die Finger beinahe erfroren, die Angst im Nacken, vor dem Sterben, dem Feind ... Nicht jede Mutter konnte Wolle für einen warmen Schal oder Handschuhe auftreiben. Nicht jeder Schal hat die Karnischen Alpen, den Plöckenpass erreicht. Dort, wo im Kaiserreich das Grauen herrschte, hoch oben im Gebirge, endete für viele Soldaten und ihre gefallenen Kameraden die Monarchie. Im Gailtal blieben die Heldenfriedhöfe! Dort stehen die anonymen Grabkreuze unbekannter Soldaten neben denen der Männer, Brüder und Söhne aus der Region.
Touristenziele
Heute, nach 100 Jahren Republik, bleibt von der Monarchie die pure Nostalgie! Gasthöfe, in denen Kaiser Franz Josef und Sissi übernachteten, zählen zu Touristenzielen und auch der Weg zu den Heldenfriedhöfen ist für Besucher ausgeschildert. Vom Besuch der Frontlinie durch Kaiserin Zita zeugt ein Denkmal in Jenig.
Die Südwestfront
Keinen Kitsch, sondern den harten Kampf ums Überleben zeigt das Freilichtmuseum 1915-1917 am Plöckenpass. Dort, an der österreichisch-italienischen Grenze, wandert man auf den Spuren der Monarchie von der Soldatenbaracke zu den Stellungen, den Karvernen am Kleinen Pal. Am Rückweg warten Gedenkkapellen und Gedenksteine. In Kötschach-Mauthen befindet sich, durch den Verein der Dolomitenfreunde eingerichtet, auf einer Fläche von über 600 m² das Museum "1915-1918" mit über 1.500 historischen Fotos, Dokumenten, Exponaten und Nachbauten alpiner Stellungen.
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