Corona-Ostern
Wir feiern heuer Ostern auf Distanz
Wegen der Corona-Krise steht uns ein ungewohntes Osterfest mit vielen Verzichten bevor.
HERMAGOR. Die Karwoche und Ostern als zentrales Glaubensfest sind durch Rituale und Feiern tief in der Tradition verankert. Heuer allerdings sind Sozialkontakte in der Osterzeit wegen der Corona-Verordnungen auf ein Minimum reduziert. Osterfeuer sind verboten, abgesagt sind auch alle Palmweihen, Gottesdienste und Speisesegnungen. Einschränkungen im persönlichen Leben, Angst vor Ansteckung und wirtschaftliche Ungewissheit beschäftigen unsere Gedanken. Doch der Glaube macht uns Christen stark und lässt uns trotzdem mutig in die Zukunft blicken.
Die Osterbotschaft
Pfarrerin Veronika Ambrosch lebt mit ihren vier Kindern und ihrem Mann Reinhard in Hermagor und betreut die evangelische Pfarrgemeinde Treßdorf-Jenig. Der WOCHE Gailtal verriet die Seelsorgerin ihre Gedanken zum Osterfest während der Krise: „Ist es heuer nicht auch einmal eine große Chance, Dingen eine andere Richtung zu geben und Ostern wirklich einmal anders zu feiern? Auch der liebgewonnene Besuch der Paten-Tanten und -Onkel muss heuer entfallen. Doch wie können sich diese ihren anvertrauten Patenkindern nähern? Wir als Pfarrfamilie haben jedes Jahr – also auch vor Corona – Osterpost an unsere Familien im Ennstal und in Deutschland geschrieben. Das wäre auch ein Vorschlag für alle Paten. Einen Briefbogen mit christlichen, österlichen Symbolen selbst gestalten, dazu einen österlichen Bibelvers wie zum Beispiel: Der Herr ist auferstanden – er ist wahrhaftig auferstanden (Anmerkung: Lukas 24,34)! Ein beigelegter, kreativ gestalteter Zeit-Gutschein für die Zeit danach erfreut bestimmt jedes Kind. Und trotzdem: Ostern bleibt Ostern – auch 2020!“
Osterhase kommt trotzdem
Familie Braudisch aus Untervellach passt sich in der Osterzeit den Vorschriften an. Mama Andrea, Papa Christian, die Töchter Lina (7) und Jana (2) stimmen sich in ihrem Zuhause auf das Osterfest ein. „Die religiösen Rituale vermissen wir schon, denn sie geben Halt und Sicherheit. Wir nutzen die gemeinsame Zeit für österliche Basteleien, dekorieren unser Haus, färben Eier und backen Reindling“, erzählt die Mutter.
Sie stellt aber fest: „Dass es dieses Jahr kein Familientreffen mit Osterjause gibt, schmerzt schon, denn die Kinder vermissen ihre Großeltern sehr. Der Osterhase ist aber nicht in Quarantäne, deshalb müssen unsere Mädels nicht auf die Osternester verzichten. Darin befinden sich heuer keine Spielsachen, sondern regionale Süßigkeiten. Mit den Omas und Opas werden wir uns halt leider nur via Skype frohe Ostern wünschen und freuen uns schon riesig auf ein baldiges, gesundes Wiedersehen."
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