Landwirtschaft
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Fast zwei Meter hoch ragt die Waldstaude beim Schloss Lerchenhof am "Kraftplatz" in den Himmel. Johann Steinwender bei täglichen Kontrollgang. | Foto: RMK/Zirknitzer
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Johann Steinwender setzt auch im Ackerbau auf Vielfalt. Jetzt ergänzt die Waldstaude den Getreideanbau.

UNTERMÖSCHACH. Am Kraftplatz beim Schloss Lerchenhof in Untermöschach wiegen auf eineinhalb Hektar Fläche die Ähren der Waldstaude sanft im Wind. Johann Steinwender hat das Urgetreide, das eine Höhe von zwei Meter erreichen kann, angepflanzt. Die Waldstaude ist auch unter dem Namen Johannisroggen bekannt, da sie für gewöhnlich am Johannistag, dem 24. Juni eingesetzt wird. Sie war seinerzeit in Österreich weit verbreitet, ist vom konventionellen Roggen jedoch nahezu verdrängt worden, da sie einerseits vom Ertrag nicht mit diesem mithalten kann und andererseits erst im Folgejahr geerntet wird – also gut eineinhalb Jahre Wachstumszeit benötigt. Dem Junior Chef vom Lerchenhof war das alles ziemlich „wurscht“, weil er das Potenzial des Getreides erkannt hat. „Die Waldstaude war mir schon immer ein Anliegen. Sie ist ein hochwertiger Ballaststoff-Vitamin- und Mineralstofflieferant. Durch ihren gehaltvollen und fruchtig- süssen Geschmack ist sie in der Küche eine Bereicherung für viele Speisen“, begründet er seine Wahl. 

Universelle Verwendung

Die Waldstaude kann vielseitig verwendet werden. Ein Teil der Ernte wird mit Weizen, Roggen, Gerste (aus der eigenen Landwirtschaft) usw. vermischt und dient als Futter für die Schweine. Ein Teil wandert in die Küche und wird zu Brot, Flocken, Müsli, Müsliriegel, Mehl verarbeitet und findet sich in vielen Rezepten auf der Speisekarte wieder. Einen Anteil behält man sich zu guter Letzt zurück - als Saatgut für das nächste Jahr. Bei der Getreideverarbeitung ist die Familie Steinwender weitgehend eigenständig, denn diese geht vor Ort vonstatten - in aufwendiger Handarbeit. Dass Vollkorn aus dem Blickwinkel der Ernährung die bessere Wahl ist, kann Johann nur unterstreichen. Aufgrund des hohen Anteils an Ballaststoffen, Vitaminen und Minersalstoffen ist Vollkorngetreide für die Energiezufuhr sowie für Diäten und eine gesunde Darmflora gleichermaßen geeignet.“

Natürlicher Anbau

Beständigkeit und Tradition – diese Werte hat sich der junge Steinwender schon lange auf die Fahne geheftet. Bodengesundheit erhalten, Fruchtfolge optimieren und beim Anbau auf einen natürlichen Kreislauf achten – mit dieser Philosophie geht der 34 Jährige Gastronom und Landwirt ans Werk. Kunstdünger und Spritzmittel haben bei der Familie Steinwender bei allem, was angebaut wird, nichts zu suchen. Deshalb sind die Böden fruchtbar, was mit einem höheren Ertrag der Ernte einhergeht. Ackerbau ist am Hof der Steinwenders schon seit vielen Jahrhunderten betrieben worden. „1880 haben sich die Urgroßeltern Johann und Frederike dem Garten- und Ackerbau gewidmet. 1960 übernahm Großvater Johann die Landwirtschaft und stellte auf Mastbetrieb um. Das Getreide wurde hauptsächlich für die Fütterung der Tiere verwertet“, gibt der „Junior“ Einblick in die Familienchronik. Im Zuge von Slow Food Travel keimte bei Johann 2014 der Gedanke heran, „eigenes Getreide um seine Verwendung als Futtermittel zu erweitern und dieses in die Küche mitzunehmen“, sagt Steinwender, der damit eine neue Richtung einschlägt. „Ich will mir damit nicht einen Gag erlauben, sondern ich mache das aus Herzblut und tiefster Überzeugung“, kommentiert Johann den Anbau der Waldstaude und ergänzt „Wir müssen damit beginnen unser System und unser Handeln zu hinterfragen: wie gehen wir mit unserer Natur, unserer Umwelt und den Ressourcen um. Wir müssen für unsere Handlungen Verantwortung übernehmen und eine optimale Ausgangslage für zukünftige Generationen schaffen. Zurück zu Ursorten, zur natürlichen Bewirtschaftung und den Erhalt unserer Natur. Das ist meine Philosophie, das ist der Fokus, den ich mir setze.“

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