Stadtpolitik Intern: Sieg der Vernunft - Griffen ÖVP-Granden ein?
Villach. Nach den Turbulenzen im Villacher Gemeinderat – ausgelöst durch unerlaubtes Filmen mit versteckter Kamera (die WOCHE berichtete) und einer Sitzungsvertagung – scheint die Politik in der Draustadt wieder in ruhigeres Fahrwasser zu kommen. Bereits vor Sitzungsbeginn (10. Juni) lud ein sichtlich gut gelaunter Bgm. Helmut Manzenreiter zur Pressekonferenz. Er belegte mit Fakten zum Thema „Umwidmung EKZ Neukauf“ die ursprüngliche Zustimmung von Villachs ÖVP zur Umwidmung, die eigentlich keine ist, denn es lebt nur die ursprüngliche EKZ Neukauf Widmung wieder auf (Areal von 11.000 Quadratmetern Verkaufsfläche). Knapp vor der Pressekonferenz stattete das VP-Trio StR Peter Weidinger, Klubchef GR Markus Steinacher und Villachs WK-Obmann GR Bernhard Plasounig Manzenreiter einen Besuch ab. Über das Gespräch hielt sich Manzenreiter vornehm zurück: „Die VP-Delegation bat um Stillschweigen.“
Bei der folgenden Sitzung des Gemeinderates ruderte Weidinger zurück.„Eine neuerliche Prüfung der Standortfrage usw. brachten neue Gesichtspunkte.“ Man werde der Umwidmung zustimmen. Ein Sieg der Vernunft, offensichtlich hat sich WK-Obmann Bernhard Plasounig im VP-Parteivorstand gegen die „markig agierenden Jungen“ durchgesetzt und den Schwarzen wieder „Handschlagqualität“ verliehen. Dennoch musste sich Plasounig von FPÖ-GR Hartwig Warmuth etliche Grobheiten anhören, die in einer Rücktrittsaufforderung als Obmann der Wirtschaftskammer gipfelten. Auch FPK-GR Gernot Schick wunderte sich über den VP-Schwenk im Bereich der Neukauf-Umwidmung und ließ deren Konsensfähigkeit für die Zukunft offen. Erwartungsgemäß ist auch der Dringlichkeitsantrag der VP betreffend Weiterführung der „Privat-Sheriffs“ (diesen Versuch bis Jahresende auszudehnen) abgeblitzt. Damit dürfte dieses Thema vorerst wohl vom Tisch sein. Abgesegnet wurden Förderungen für den Tschetschenischen Kulturverein „Marsho“ (3.000 Euro) wie für den Bosnischen Kultur- und Religionsverein (30.000 Euro) gegen die Stimmen von FPK. Die Grünen blieben mit ihren Anträgen zu diversen Radwege-Verbesserungen ohne Zustimmung.
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