Winter-Vorbereitungen laufen auf Hochtouren

Bergbahnen-Vorstand Christian Krisper informiert über Prioritäten und laufende Vorbereitungen auf den Saison-Start 2017/2018
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NASSFELD (jost). In wenigen Wochen werden am Nassfeld wieder unzählige internationale Gäste erwartet, die sich auf intensive Freizeit-Aktivitäten im Schnee freuen, vor allem auf das Schifahren.
Die WOCHE GAILTAL hat sich bei den Bergbahnen Nassfeld erkundigt, welche technischen Vorbereitungen im Herbst erforderlich sind, damit sich am „Tag-X“ wieder alles perfekt dreht und bewegt.
Beim Vor-Ort-Gespräch in der Firmenzentrale stellt Vorstand Christian Krisper gleich vorab klar, dass der Schnee für den betrieblichen Erfolg des Unternehmens absolute und oberste Priorität hat. Beschneiungsanlagen sind daher seit vielen Jahren unverzichtbar. Krisper: „Schneekanonen und Lanzen sind für uns Lebensader und Versicherung zugleich, daher sind weitere Investitionen in dieser Richtung in unserem Fünfjahresplan fix vorgesehen. Ebenso ist uns klar, dass in diesem Zeitrahmen auch die Erneuerungen der beiden Vierer-Sesselbahnen Tröglbahn und Sonnleitnbahn nachzudenken sein wird.“
Stolz ist der Vorstand auch über die vielen langjährig erfahrenen Mitarbeiter, durchwegs bestens geschult und mit dem Unternehmen verwachsen. „Nur mit diesen spezialisierten Mitarbeitern für die Beschneiung, für die Pistengeräte und für die Werkstätten ist ein weitestgehend störungsfreier Betriebs-Ablauf möglich.“

Beschneiungsanlagen

Schneemeister Gerhard Anetter kennt jede der insgesamt über das gesamte Gelände verstreuten 450 Zapfstellen für seine 167 Propellermaschinen (Schneekanonen), 98 Lanzen und alle dazaugehörenden Pump-Anlagen.
Derzeit wird intensiv an den Revisions- und Vorbereitungsarbeiten gearbeitet. Anetter: „Sämtliche Düsen sind auf Verschleiss zu prüfen und gegebenenfalls zu erneuern, ebenso die Dichtheit der vielen Pumpen, Schlauchleitungen und Kabel für die Versorgung mit Wasser und elektrischer Energie. Unsere insgesamt fünf Speicherteiche fassen etwa 450.000 Kubikmeter Wasser, aber unser gesamter Wasserbedarf für die durchschnittlich 130 Saisontage liegt bei ca 800.000 Kubikmeter. Daher sind auch die Nachschub-Pumpen vom Talboden bis in’s Schigebiet schwer gefordert. Die Menge des von uns zu produzierenden mechanischen Schnees pro Saison kann man sich in etwa so vorstellen wie eine zehn Meter breite und 200 Kilometer lange Straße, also vom Nassfeld bis nach Graz, die einen Meter hoch mit Schnee gefüllt ist.“
Sind alle Gerätschaften gecheckt, sind sie rechtzeitig vor Saisonbeginn an ihre jeweilige Position an den Pisten zu bringen und dort in Bereitschaftsstellung zu fixieren.

Seilbahnen und Lifte

In den Zuständigkeitsbereich der Bergbahnen Nassfeld Pramollo AG fallen die Talbahn „Millenniumsbahn“ mit ihren drei Sektionen als 15er-Kabinenbahn, weiters die Trogkofel- und Zweikofelbahn im Rudniggebiet, ebenfalls als 15er-Kabinenbahnen mit Betriebsgeschwindigkeiten von sechs Metern pro Sekunde. Darüberhinaus die beiden 6-er Sesselbahnen Mössern und Rudnigsattel, die beiden 4-er Sesselbahnen Sonnleitn und Trögl sowie sechs kleinere Schlepplifte. Einer der Seilbahn-Betriebsleiter ist Martin Mörtl.
„Insbesondere die Talbahn hat durch den Winter- und Sommerbetrieb zwei Revisionszeiten, wo zahllose mechanische, elektrische und elektronische Bauteile wie Seile, Seilrollen, Antriebe, E-Motoren, Bremsen, Hydrauliksysteme, Beschleunigungs- und Verzögerungs-Strecken in den Stationen bei kuppelbaren Seilbahnen usw. weitestgehend zerlegt und überprüft werden müssen, bevor die Bahn wieder ordnungsgemäss in die nächste Saison starten kann.
Zum Beispiel das Förderseil der Talbahn hat 54 mm Durchmesser und wiegt elf Kilo pro Laufmeter, daher wiegt das Förderseil allein für die Sektion zwei etwa 60 Tonnen.
Allein der Antrieb der Sektion zwei auf der Tressdorfer Alm besteht aus vier Gleichstrom Elektromotoren mit jeweils 470 Kilowatt Leistung, das Eigengewicht des Getriebes beträgt 13.600 Kilo und wird mit 900 Liter Öl versorgt, das mit externen Ventilatoren und Kühlern laufend gekühlt wird. Unzählige Sensoren überwachen die Betriebssicherheit und melden gegebenenfalls auftretende Störungen an das Mitarbeiterteam. Die gesamte Steuerung ist eine hochsensible und komplexe Struktur, die von den Mitarbeitern viel Erfahrung und KnowHow abverlangt.“

Pistengeräte und SkiDoos

Seit bereits 33 Jahren ist Hannes Lindermuth Werkstätten-Chef bei den Bergbahnen Nassfeld. „Aktuell laufen bei uns insgesamt 12 Pistengeräte, davon vier Solomaschinen und acht Geräte mit Seilwinde. Die Motorleistung beträgt 530 PS. Gewicht ca 14 Tonnen mit Seilwindenausstattung. Die Fabrikate sind Kässbohrer und Prinoth. Stückpreis etwa 430.000 Euro pro Stück. Bei einer Lebensdauer von durchschnittlich 6.000 bis 7.000 Stunden ergibt sich daraus eine durchschnittliche Verwendungsdauer von 5-6 Jahren. Praktisch sämtliche laufenden Service-, Wartungs- und Reparaturarbeiten werden in der Firmengarage durch eigenes Personal erledigt, anders wäre es gar nicht möglich. Die Kollegen sind hoch spezialisiert und immer am aktuellsten Stand der Technik geschult.
Bei den Herbst-Revisionen werden die Pistengeräte zerlegt, die fast zwei Meter breiten Raupen sind teilweise aus Stahl, teilweise aus Aluminium gefertigt und in einer Raupengarnitur sind immerhin etwa 1.700 Verschraubungen zu überprüfen, nachzuziehen, gegebenenfalls auszutauschen und zu erneuern. Darüberhinaus das gesamte hydraulische System, das sowohl für die hydrostatischen Antriebe als auch für sämtliche übrigen hydraulischen Komponenten für alle Bewegungen des Front-Schildes sowie für die Heckfräse zuständig ist. Ausserdem Wartungen am Pumpen, Schläuchen, Anschlüssen etc. Zur Verwendung gelangen biologisch abbaubare Öko-Öle.
High-Tech-Elektronik herrscht vor. Die Geräte sind mit GPS-gesteuerter Schneehöhen-Steuerung ausgestattet, also der Fahrer erkennt laufend und in Echtzeit, wieviele Zentimeter Schnee er unter dem Fahrzeug oder unter dem Front-Schild hat. Einen Appell möchte ich an dieser Stelle anbringen: Bitte Vorsicht im Gelände, wenn nach Betriebsschluss der Lifte Pistengeräte unterwegs sind. Insbesondere im Seilbetrieb, bei Nebel und schlechter Sicht herrscht große Verletzungsgefahr, weil Seile im Gelände kaum bis gar nicht erkennbar sind.“

Daten und Fakten

Allgemeines zum Unternehmen Bergbahnen Nassfeld Pramollo AG:
Während der Winter-Saison ca 115 Mitarbeiter, im Sommerbetrieb etwa 65 Mitarbeiter, das bedeutet rechnerisch 83 Mitarbeiter im Jahresdurchschnitt.
Sommerbetrieb findet seit ca 2004 statt, ab 2007 ist die Sommerrodelbahn dazugekommen sowie laufende interessante Sport- und Freizeit-Einrichtungen am Berg, wodurch der Sommerbetrieb Jahr für Jahr deutlich an Bedeutung gewinnt.
Die Bergbahnen AG betreibt die Talbahn „Millenniumsbahn“ von Tröpolach bis zum Kofelplatz Madritsche als 15er-Kabinenbahn mit 3 Sektionen, sowie die Trogkofel- und Zweikofelbahn, ebenfalls als 15er-Kabinenbahnen. Laufgeschwindigkeit ca 6 Meter pro Sekunde. Darüberhinaus 2 Sechser-Sessellifte, 2 Vierer-Sessellifte und 6 kleinere Schlepplifte.

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