Aichelberg: 50 Jobs sind in Planung
Ganzjahresbetrieb am Aichelberg heißt Wolfgang Landls Ziel via Rodel- & Rollerbahn, Kletterpark & Hotels
Die Aichelberglifte in Karlstift sind das bestausgebaute und leistungsmäßig umfangreichst ausgestattete Schigebiet im Bezirk Gmünd. Geschäftsführer Wolfgang Landl denkt allerdings laut über eine vielseitige Ganzjahresnutzung nach. Das BEZIRKSBLATT hörte ihm zu.
KARLSTIFT. Geht es nach Wolfgang Landl, dem Geschäftsführer der Karlstifter Aichelberglifte, ist die Region bald um eine Ganzjahresattraktion reicher. Der vielseitige Geschäftsmann plant zusätzlich zum Winterprogramm ein Ganzjahresangebot am Berg mit Kletterpark, Schutzhütte am Aichelberg, Rodel- und Rollerbahn. Außerdem gibt es ein ernsthaftes Investoreninteresse für zwei Hotelprojekte an der Talstation – einerseits für ein Kinder- und Jugendhotel (Schulen), andererseits für ein Familienhotel.
Mehrere Konzepte fertig in den Startlöchern
Das gesamte Projekt besteht längst nicht mehr ausschließlich in Landls Kopf, es gibt mehrere fertig ausgearbeitete Konzepte samt Finanzierungsmodell. Einzig die noch ausständige, aber bereits in Arbeit befindliche Naturverträglichkeitsprüfung gilt es abzuwarten, ehe Landl peu à peu mit der Umsetzung seiner Projekte beginnen kann. Fakt sei, so Landl, dass Karlstift eine herrliche Region sei, die landschaftlich absolut attraktiv, aber arbeitsplatztechnisch total schlecht bestückt sei.
Diesem Manko möchte der innovative Geschäftsmann mittels Umstellung von bisher ausschließlichem Schi- und Langlauftourismus auf eine vielseitige Ganzjahresnutzung des Areals begegnen.
Bestehendes erhalten anstatt Neues bauen
Dabei denkt er allerdings nicht an naturverschandelnde Beton- und Asphaltkomplexe, sein Credo lautet vielmehr: „Bestehendes erhalten und adaptieren, anstatt Neues zu bauen.“
Landl, ein gebürtiger Steirer, der allerdings bereits seit 20 Jahren im Waldviertel lebt, kommt aus einer Tourismusregion und weiß, wovon er spricht.
Es gäbe, so Landl, in Karlstift als zwar nicht einzigem, aber umfangreichstem Schigebiet der Region ein großes Potential, auch für eine Ganzjahresnutzung. Dabei schwebt ihm ein Kletterpark von der Talstation des Liftes bis auf den „Gipfel“ des Aichelberges vor.
Anspruchsvoller Kletterpark
Dieser Kletterpark solle sich harmonisch ins Landschaftsbild einfügen, dabei würde der bestehende Baumbestand schonend einbezogen werden. Verschiedene Kletter-Schwierigkeitsgrade sollten ein Publikum ab 120 Zentimetern Körpergröße bis etwa 60 Jahre ansprechen.
„Der Aufstieg kann je nach körperlicher Verfassung in zwei bis vier Stunden bewältigt werden. Sicherheit ist dabei oberstes Gebot, also doppelte Seilsicherung ebenso wie Helmpflicht. Einen Flying Fox, eine der spektakulärsten Arten sich talwärts zu schwingen, soll der Kletterpark ebenso beinhalten“, erzählt Landl.
Schutzhütte am Gipfel
Knapp unterhalb des Gipfels soll nach seinen Plänen eine Schutzhütte mit Übernachtungsmöglichkeit entstehen. Dabei denkt er ebenfalls an keine rein ausschließlich dem Winter vorbehaltene Nutzung. In der schneefreien Jahreszeit bietet der Berg mit seinen zahlreichen Aussichtspunkten bei klarem Wetter eine grandiose Fernsicht.
Roller- und Rodelbahn geplant
Außerdem soll – vorausgesetzt die Naturverträglichkeitsprüfung geht komplikationslos über die Bühne – eine Abfahrtsstrecke auf den bestehenden Schipisten sowie durch neu zu erschließende Waldstücke entlang der Pisten für Roller und Rodeln geschaffen werden. Erstere sind ausgeklügelte Downhill-Sportgeräte, mittels derer der Berg in der schneefreien Jahreszeit befahren werden kann. Nach oben soll es vorerst mit dem bewährten Schlepplift gehen, allerdings spukt der Gedanke an einen Sessellift bereits längere Zeit in Landls Kopf herum und nicht nur das: auch konkrete Pläne dafür existieren bereits. Einzig wann mit einer konkreten Umsetzung begonnen werden kann, steht noch nicht fest.
Zwei Hotels angedacht
Fehlen beim Angebot, das sich sport- und naturbegeisterten Zeitgenossen am Aichelberg künftig präsentieren soll, eigentlich nur noch kapazitätenstarke Übernachtungsmöglichkeiten.
„Es gibt ein ausgewiesenes Investoreninteresse für die Errichtung zweier mittelgroßer Hotelkomplexe.Einmal für ein Kinder- und Jugendhotel unter dem Motto „Sport statt Sofa“ mit professioneller Betreuung, um die Kinder und Jugendlichen von Fernsehen und Computerspielen wegzubringen und zum zweiten für ein leistbares Familienhotel (komplette Sportausrüstung mieten statt kaufen), ausgelegt auf einen Ganzjahresbetrieb“, verrät Wolfgang Landl.
Könnte in zwei Jahren umgesetzt sein
Der Umsetzungszeitraum für diese läge bei etwa zwei Jahren, so Landl. „Wenn alles klappt, wie ich es mir vorstelle, sollen hier mittelfristig mehr als 50 Arbeitsplätze – natürlich die Hotels inkludiert – entstehen. Das wäre für unsere Region sensationell“, zeigt sich Landl zuversichtlich.
Eva Jungmann
Zur Sache
Was gibts am Aichelberg?
• 3 Skilifte
• Abfahrten: 4 km blau, 3,5km rot und 1 km schwarz
• Kinderübungsberg mit Schlepplift
• Skippy, der Kinderexpress
• Skischule Nordwald – Martin Kania
• Skiverleih vor Ort
• Übernachtungsmöglichkeit
• Beschneiungsanlage (Schneekanonen)
• zwei Pistenraupen
• neue, modernste Kartenabrechnungsanlage
Infos unter: www.karlstift.info
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