Amaliendorferin verkauft Pony-Mist im Teesackerl
Stefanie Greiter züchtet seit zehn Jahren Mini Shetland Ponys, nun macht sie deren Ausscheidungen zu Geld.
AMALIENDORF. Sie sind nicht nur klein, süß und bringen laut Züchterin Stefanie Greiter den gewissen "Einhorn-Faktor" mit – die 50 Mini Shetland Ponys, die sich auf ihrem Gestüt in Amaliendorf tummeln, gehen auch einem besonderen Job nach: Sie sind aufstrebende Düngerproduzenten.
Idee aus der Not geboren
Ursprünglich wurde der Pferdekompost für die eigene Landwirtschaft eingesetzt. Aber seitdem am Hof in Amaliendorf der Gemüseanbau eingestellt wurde, sind die Mistberge gewachsen und gewachsen. Stefanie Greiter begann zu grübeln, wie sie die Pferdeäpfel vermarkten könnte. Denn den Kompost frisch zu verkaufen, war für sie keine Option. "Ich habe so viele Kompostwürmer drinnen, dass ich Lebendtier im Sack verkauft hätte. Dann hätte ich den Kompost dämpfen und die Tiere töten müssen, aber das kam für mich nicht in Frage", erinnert sich die Amaliendorferin an die Gedanken, die sie vor etwa einem Jahr beschäftigt haben.
Die tierfreundlichere Lösung dieses Problems ist die Trocknung. Vor dem eigentlichen Trocknungsprozess wird der Kompost in Gewächshäusern vorgetrocknet, dabei können die Kompostwürmer einfach das Weite suchen. Was entsteht, ist organischer Dünger aus dem Mist der Mini Shetland Ponys, dem Greiter den klingenden Namen "Pony Apple" verpasst hat. Nachdem der Universaldünger noch mit Mykorrhiza-Pilzsporen und Urgesteinsmehl angereichert worden ist, wird er mithilfe einer speziell angefertigten Anlage zu 25 Gramm in kleine Sackerl abgefüllt, die Teebeuteln ähneln. Wenn man von diesen riecht, denkt man nicht an Mist, der Geruch ist erdig. "Der Ekelfaktor ist gleich null. Das kann man auch neben die Spaghetti in das Küchenkastl stellen", ist die Erfinderin überzeugt.
Vertrieb startet noch 2019
Die Beutel können mit Zugbändchen am Gießkannengriff befestigt und hineingehängt werden. Das Wasser wird über Nacht angereichert und kann als Dünger für Topfpflanzen aller Art, Obst, Gemüse, Beeren, Blumen, Sträucher und Bäume verwendet werden. Nach dem Gießen kann der Inhalt des Beutels in die Erde eingearbeitet werden, das "Teesackerl" selbst wandert einfach in den Biomüll. "Das ist eine Kreislaufwirtschaft. Die Pferde fressen nur Gras und Heu. Das ist eigentlich verstoffwechselte Liebe", so Greiter. Die Entwicklung ist nun vollständig abgeschlossen, die ersten 100 Packungen sind bereits produziert, der Vertrieb soll noch heuer starten. Dafür ist Greiter, die seit zehn Jahren Ponys züchtet und sich voll und ganz darauf sowie auf die Düngerproduktion konzentrieren möchte, noch auf der Suche nach Vertriebspartnern.
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