Wandern mit Tiefgang
Friedenswege im Waldviertel und Südböhmen

Bürgermeisterin Helga Rosenmayer und Heinz Spindler wollen mit den Friedenswegen auch versteckte Geschichte ins Bewusstsein rücken. | Foto: zVg
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  • Bürgermeisterin Helga Rosenmayer und Heinz Spindler wollen mit den Friedenswegen auch versteckte Geschichte ins Bewusstsein rücken.
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Die Friedenswege Waldviertel - Südböhmen / Cesty míru Waldviertel - Jížní Čechy werden am 22. April feierlich eröffnet.

GMÜND. Schon seit Jahren bemüht sich der Verein "Wege des Friedens" mit Obmann Heinz Spindler um eine stärkere Verbindung von Themenwegen in Südböhmen und dem Waldviertel. Mit einem tschechischen Partner ist es nun mit einem EU-geförderten Projekt gelungen, sechs bestehende und neue "Friedenswege" miteinander zu verknüpfen und gemeinsam zu bewerben.

Am 22. April werden diese Wege öffentlich präsentiert. Der Friedensweg in Gmünd ist dem Ehepaar Lanc gewidmet und wird im Rahmen einer Führung um 16 Uhr vorgestellt und einige seiner Stationen besucht. Eine Podiumsdiskussion findet um 19 Uhr im Kulturhaus Gmünd statt.

Ein altes Thema, von erschreckender Aktualität

Das Thema Frieden ist in diesen Tagen wieder eine brennende Frage, sie stellt sich konkret wie schon seit Jahrzehnten nicht mehr. Heinz Spindler ist überzeugt, dass Frieden ein permanentes Bemühen erfordert:

"Wir brauchen nicht noch mehr Waffen und Militärbündnisse. Was wir brauchen, sind friedensfördernde Maßnahmen auf allen gesellschaftlichen Ebenen, die weltweite Stärkung der Demokratien und vertrauensfördernde Initiativen zwischen den Ländern. Was wir brauchen, sind die Förderung und Stärkung der Menschenrechtsbildung als Basis des Friedens."

Als Beitrag zu diesem gesellschaftlichen Nachdenkprozess sehen die Organisatoren die Friedenswege. "Das Waldviertel und Südböhmen gehören zu den schönsten Wanderregionen Europas. Diese sechs Friedenswege, die zum Teil schon bestanden, zum anderen Teil neu geschaffen wurden, bieten die Gelegenheit zu einem Naturerleben mit besonderem Tiefgang", ergänzt Thomas Samhaber von der Firma ILD, der das KPF-Projekt organisatorisch begleitet hat.

Themen ins Bewusstsein rücken

Zwei der Wege befinden sich auf österreichischer Seite, zwei auf tschechischer und zwei Wege überschreiten die Staatsgrenze. Die Themen der Friedenswege reichen vom jüdischen Leben in der Region und dem mutigen Eintreten für verfolgte Menschen in einer Diktatur (Gmünd/České Velenice und Weitra), von dem gewaltsamen Verlust der Heimat (Kautzen/Stare Město), den Aspekten des Glaubens und der Versöhnung (Nové Hrady), bis zu den Fundamenten des Friedens, dem Humanismus (Trhové Sviny) und den allgemeingültigen Menschenrechten (Moorbad Harbach).

Massengrab der in Gmünd in der Nazi-Zeit ermordeten und in České Velenice begrabenen ungarischen Juden. | Foto: zVg
  • Massengrab der in Gmünd in der Nazi-Zeit ermordeten und in České Velenice begrabenen ungarischen Juden.
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Im neuen grenzüberschreitenden Friedensweg in Gmünd/České Velenice wird auf die Ermordung von ungarischen Juden in Gmünd eingegangen, die im heutigen České Velenice in einem Massengrab bestattet sind. Doch auch das mutige Eintreten von Bürgern aus Gmünd für diese verfolgten Menschen, wie das des Ehepaars Dr. Arthur und Maria Lanc oder der Familie Knapp in Weitra, wird thematisiert. Ein Beispiel für herausragende Zivilcourage von Menschen in einer Diktatur.

Harald Winkler hat als Stadtarchivar und ausgewiesener Gmünd-Experte mit seinem Wissen die Initiative unterstützt und freut sich, dass der Weg zeitgemäße Informationsmöglichkeiten mit Smartphones als Audio Guide bieten kann.

Bürgermeisterin Helga Rosenmayer und Heinz Spindler wollen mit den Friedenswegen auch versteckte Geschichte ins Bewusstsein rücken. | Foto: zVg
Massengrab der in Gmünd in der Nazi-Zeit ermordeten und in České Velenice begrabenen ungarischen Juden. | Foto: zVg

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