Künstler Makis Warlamis ist verstorben
Am 27. Dezember starb der österreichisch-griechische Universalkünstler Makis Efthymios Warlamis.
SCHREMS. Der österreichisch-griechische Universalkünstler und Architekt Makis Efthymios Warlamis ist am 27. Dezember nach langer schwerer Krankheit
im 75. Lebensjahr gestorben. Die offizielle Verabschiedung findet am 9. Jänner um 14 Uhr in der Stadtpfarrkirche von Schrems statt und wird begleitet von Stadtpfarrer Herbert Schlosser, S. Eminenz Metropolit Arsenios von Austria, Diözesanbischof Klaus Küng und Landeshauptmann Erwin Pröll. Warlamis war Architekt, Maler, Designer, Dichter, Schriftsteller, Pädagoge und Museumsgründer. Geboren in Nordgriechenland, lebte und arbeitete er seit 50 Jahren in Österreich. Er war verheiratet mit der Künstlerin Heide Warlamis (Bildhauerei, Keramik, Design). Die gemeinsame Tochter, Daphne Warlamis ist Politikwissenschaftlerin und lebt derzeit in den USA.
Befreundet mit vielen Künstlern
Warlamis war persönlich befreundet mit zahlreichen international bekannten Künstlern, Wissenschaftlern, Politikern und Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens. Zu diesen zählten unter anderem Mikis Theodorakis und Friedensreich Hundertwasser, sowie Papst Benedikt XVI. und der ökumenische Patriarch Bartholomaios I.
Für Warlamis war die Kunst ein Medium, das alle Bereiche des Lebens durchdringt, gestaltet und erneuert. Der Universalkünstler hat stets für die Gemeinschaft gelebt und gearbeitet und seine Kunst eingesetzt für die Kommunikation und Verständigung, für den Dialog zwischen den Kulturen und zwischen den Generationen. Ein besonderes Anliegen war ihm stets die Förderung von Kindern und Jugendlichen.
Projekte für das Waldviertel realisiert
Er hat sich engagiert und eingesetzt für seine Geburtsheimat Griechenland und seine Wahlheimat Österreich. Im Besonderen für Niederösterreich, das Waldviertel und die Stadt Schrems hat er unzählige Projekte realisiert. Der Künstler-Architekt lehrte an verschiedenen europäischen Universitäten, initiierte und leitete 1995 die “World Ecological Academy of Santorini”, im Rahmen des Kooperationsprogrammes der europäischen Universitäten, MED Campus und leitete 1988 die Meisterklasse für experimentelle Architektur an der Internationalen Salzburger Sommerakademie in Zusammenarbeit mit Friedensreich Hundertwasser.
IDEA und Kunstmuseum
Gemeinsam mit seiner Frau Heide Warlamis gründete (1992) und leitete er das Internationale Zentrum für Kunst und Design I.DE.A., sowie 2009 das Kunstmuseum Waldviertel in Schrems Niederösterreich. Seit 1982 realisierte er große internationale Personalausstellungen in Museen und Ausstellungszentren der Welt in Europa, USA, Asien und Ägypten.
Universalkünstler
Warlamis begann sein Werk im Umfeld der radikalen Wiener Architektenavantgarde der 1970er Jahre mit Ausstellungen, experimentellen Kunst- und Architekturprojekten, sowie soziokulturellen und städtischen Forschungsprojekten und entwickelte sich im Laufe der Jahre immer mehr zu einem „Gesamtkunst-Künstler, einem „uomo universale“, die wir längst ausgestorben wähnten.“ (Prof. Dr. Volker Fischer, Kunsthistoriker, Deutsches Architekturmuseum und Museum für angewandte Kunst Frankfurt).
Durch seine enge Zusammenarbeit mit Prof. Karl Schwanzer (ehem. Assistent von Josef Hofmann) und Prof. Norbert Schlesinger zählt Warlamis zu den unmittelbaren Nachfolgern der Tradition der ‚Wiener Werkstätte‘, die er in seiner ganzheitlichen Arbeitsweise und in seinen Designkonzeptionen neu belebte und weiterführte. Zu den bekanntesten Designprogrammen seiner umfassenden „New Age Philosophie“, die mit großem Erfolg international präsentiert wurden, gehören: Das mehrfach ausgezeichnete ‚Makis – Kindermöbelprogramm‘, die Warlamis Kunstteppiche und die ‚Waldviertler Sitzsteine‘ (Living Sculptures).
Umfangreiche Werke
Zu seinen herausragendsten architektonischen Arbeiten zählen u.a.: Das Projekt für die Musikhalle Hamburg, Die Kirche der Frohen Botschaft in Waidhofen/Thaya und das Kunstmuseum Waldviertel mit dem Skulpturenpark und das einzigartige Planungskonzept für eine Krypta für den Apostel Paulus über das der emeritierte Papst Benedikt XVI. an Prof. Warlamis schreibt: „Ich finde es bewegend, dass Sie Ihre Arbeit als Architekt als theologischen Auftrag auffassen…. In meinen Gedanken und Gebeten begleite ich Ihre Arbeit…“
Warlamis' malerisches Oeuvre umfasst zahlreiche große Bilderzyklen, aus denen der Zyklus ‚Christus Heute‘ besonders herausragt. Seine Werke sind vertreten in internationalen öffentlichen und privaten Sammlungen, u.a. Graphische Sammlung der Albertina, Wien, Museum Moderner Kunst Wien, DAM Deutsches Architekturmuseum Frankfurt, Sammlung Alexander Jolas, Sammlung des Landes NÖ, Sammlung Liaunig etc.
Zahlreiche Verdienste
Warlamis erhielt inter/nationale Auszeichnungen und Preise für sein vielschichtiges Werk, u.a.:
• 2009 das Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um das Bundesland Niederösterreich und
• 2010 das Österreichische Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst.
Er war Ehrenmitglied der Russischen Akademie der Künste, Moskau und Honorarprofessor der Universitatea de Arta si Design in Cluj-Napoca, Rumänien
• Veröffentlichung von ca. 50 Fachpublikationen, Katalogen und Büchern.
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