Landesgericht Krems
Mann tischt der Polizei erfundene Straftaten auf und landet vor Gericht

- Freispruch nach erfundenen Straftaten.
- Foto: Kurt Berger
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Der ehemalige Lkw-Fahrer und Buslenker aus dem Bezirk Gmünd sitzt wegen diverser Vergehen in Krems vor der Richterin. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm vor, zwischen September 2019 und August 2020 auf der Buslinie Gmünd-Krems als Fahrer mehr als 5000 Euro an Fahrtgeldern in die eigene Tasche gesteckt zu haben. Zwischen 2014 und 2019 soll er als Lkw-Fahrer tausende Liter Diesel aus den Tanks der Lkw abgezapft haben. Nicht zuletzt soll er auch noch zwischen 2007 und 2019 von Baustellen Eisenteile im Wert von mehr als 4000 Euro gestohlen und an diverse Händler verkauft haben.
Schuldwahnideen
Die Verteidigung trug zu Beginn der Verhandlung vor, dass ihr Mandant bei seinen Angaben vor der Polizei verwirrt gewesen sei. Ein Gutachten belege, dass der Mann zu diesem Zeitpunkt unter Schuldwahnideen gelitten habe. Er sei auch zwei Wochen im Klinikum Waidhofen/Thaya stationär in psychiatrischer Behandlung gewesen. Die Vorwürfe stimmten nicht. Es gebe auch keine Geschädigten. Der Mandant sei unschuldig.
Selbstanzeige
Auf Nachfrage der Richterin erzählte der Angeklagte vor Gericht, dass er sich das Seiten- und Kreuzband gerissen habe. „Ich habe nächtelang vor Schmerzen nicht schlafen können und Schmerzmittel genommen. Ich war total weg“. Seine Aussagen bei der Selbstanzeige im August 2020 bei der Polizei seien völlig aus der Luft gegriffen gewesen. Er wisse nicht, wieso er das angegeben habe. Auch an die ersten Tage in der Klinik könne er sich kaum erinnern.
Die Frau des Beschuldigten und sein Sohn sagten als Zeugen aus, der Ehemann und Vater sei von einem Tag auf den anderen nicht mehr er selbst gewesen. Er habe sogar gepackt und sei ausgezogen. Sie hätten nie etwas von etwaigen Diebstählen gehört.
Da es, wie eingangs erwähnt, keine Geschädigten gibt, fällte die Richterin einen Freispruch. Rechtskräftig. -Kurt Berger
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