Schrems
Neuer soma-Sozialmarkt ist eröffnet

Leiterin Martina Neubauer mit dem soma-Team Barbara Kneidinger, Brigitte Fandl, Philipp Hoffmann und Eva Schaden. | Foto: Talkner
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  • Leiterin Martina Neubauer mit dem soma-Team Barbara Kneidinger, Brigitte Fandl, Philipp Hoffmann und Eva Schaden.
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Armutsbetroffene Menschen können Grundnahrungsmittel im neuen Geschäft in der Schremser Caritas Werkstatt günstig einkaufen.

SCHREMS. Groß war die Verzweiflung, als der Heidenreichsteiner soogut-Markt im Dezember vergangenen Jahres seinen Sozialmarkt-Bus einstellen musste. Auslöser war der Entfall einer essenziellen Förderung, 20 Orte im Waldviertel konnten plötzlich nicht mehr angefahren werden.
Entspannt hat sich die Situation im Bezirk Gmünd bereits durch die Team Österreich Tafel, die das Rote Kreuz vor knapp zwei Wochen in Gmünd offiziell eröffnet hat. Nun gibt es ein weiteres Angebot für Menschen, die an der Armutsgrenze leben: Die Caritas hat am Mittwoch einen soma-Sozialmarkt in ihrer Werkstätte in der Schremser Pfarrgasse 3 eröffnet. Schon am Donnerstag, dem 3. Oktober kann zum ersten Mal eingekauft werden.

Zweiter Sozialmarkt der Caritas

Der Caritas-Sozialberaterin Martina Floh war die Versorgungslücke, die durch die Abschaffung des Busses entstanden ist, ein Dorn im Auge, also setzte sie sich für die Schaffung eines eigenen Marktes ein. Mit Erfolg! Beim neuen soma in Schrems, handelt es sich um den zweiten Sozialmarkt der Caritas der Diözese St. Pölten. Anfang des Jahres wurde bereits jener in Krems übernommen. Dass Eröffnungen an weiteren Orten im Waldviertel folgen könnten, schließen Caritas-Direktor Hannes Ziselsberger und Bereichsleiter Martin Kargl nicht aus.

Lebensmittel 70 Prozent günstiger

Im Schremser soma-Markt werden kurz vor dem Haltbarkeitsdatum stehende oder aus Überproduktion stammende Waren sowie jene Produkte, die Transportschäden aufweisen jedoch voll verzehrtauglich sind, günstig angeboten. „Diese Umverteilung und nachhaltige Verwendung wertvoller Ressourcen bietet Menschen die Möglichkeit, Dinge des täglichen Bedarfes zu einem günstigen Preis zu kaufen“, so Ziselsberger. "Der Preis liegt cirka 70 Prozent unter den Preisen normaler Geschäfte", erklärt Kargl. Dankbar sind sie jenen Firmen, von denen die Nahrungsmittel abgeholt werden können. Auch mit dem bestehenden soogut-Markt in Heidenreichstein wird kooperiert.

Gelebte Inklusion

Zum einen will die Caritas durch den soma armutsbetroffene Menschen unterstützen, zum anderen geht es ihr darum, der Lebensmittelverschwendung entschieden entgegenzutreten. Dritte wesentliche Säule ist die Inklusion, denn im soma-Markt arbeiten die Mitarbeiter der Caritas Werkstatt. "Menschen mit Behinderungen können hier mitarbeiten und andere unterstützen. Sie sind damit ein aktiver Teil der Caritas-Hilfe – wo sie ja sonst oft ,nur' als Empfänger von Unterstützungsleistung gesehen werden“, sagt Bereichsleiter Martin Kargl. So könne sich für manche der Beschäftigten auch die Chance auf einen Arbeitsplatz am regulären Arbeitsmarkt ergeben, hofft man.
Insgesamt sind in der Schremser Werkstätte, die es seit 43 Jahren gibt, mehr als 50 Mitarbeiter beschäftigt. Fünf davon packen dienstags und donnerstags nun auch im soma-Markt an. Oswald Winkelbauer ist als Betreuer zuständig, die Leitung der gesamten Einrichtung obliegt Martina Neubauer.

Foto: Talkner

"Bereicherung für Schrems"

"Nich nur der Herbst ist kälter geworden, auch Fördermittel werden überall gestrichen. Das ist der richtige Weg. Der soma ist in vielfacher Hinsicht eine Bereicherung für Schrems – für armutsbetroffene Menschen als Einkaufmöglichkeit sowie als Ort gelebter Inklusion", freute sich Bürgermeister Karl Harrer bei der Eröffnung. "Wir wissen, dass der Bedarf im Waldviertel gegeben ist", pflichtete Nationalratsabgeordnete Martina Diesner-Wais bei. Der Schremser Pfarrer Herbert Schlosser segnete die Verkaufsräumlichkeiten abschließend noch.

Zur Sache

Im soma einkaufen dürfen Menschen, die ein geringes Einkommen haben, die armutsgefährdet sind bzw. unter der Armutsgrenze leben. Ein Einkaufspass, der im Markt erhältlich ist, berechtigt zum Einkauf in Haushaltsmengen. Die Einkommensgrenzen liegen bei maximal 1.200 Euro bei einem Einpersonenhaushalt, 1.550 Euro bei zwei Personen und zusätzlichen 195 für jede weitere Person im Haushalt. Geöffnet ist jeden Dienstag und Donnerstag von 10 bis 13 Uhr.

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