Weitra: Halbe Kastanien-Allee umgesägt

"Die Gemeinde schneidet den touristischen Ast ab, auf dem sie sitzt", kritisiert Claudia Krenn.
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  • "Die Gemeinde schneidet den touristischen Ast ab, auf dem sie sitzt", kritisiert Claudia Krenn.
  • hochgeladen von Eva Jungmann

WEITRA (eju). Die Weitraer Bürgerin Claudia Krenn ist entrüstet über den jüngsten Baumzerstörungs-Coup in der Kuenringerstadt – so sehr, dass sie dabei wohl etwas übers Ziel hinaus schießt: "Wenn die Bäume angeblich ihre Lebensdauer überschritten haben, müsste man grauhaarige Weitraer Stadträte auch einschläfern." Die Argumente von einer "erreichten Lebensdauer", mit denen die Gemeindepolitiker die Bäume umschneiden, könne man nicht gelten lassen. Kastanien könnten leicht doppelt so alt werden.

Bäume muss man pflegen

"Dass man Bäume pflegen muss, ist auch klar. Das muss es einer Gemeinde wert sein, insbesondere wenn man touristisch von solchen Kostbarkeiten lebt", führt Krenn weiter aus und: "Die Gemeinde Weitra runiniert konsequent seit ein paar Jahren die schönen Spazierwege entlang der alten Stadtmauer, die ursprünglich von prächtigen Alleen gesäumt waren. Ich bin extra deswegen hierher gezogen, weil mein Haus so idyllisch an der Allee gelegen ist. Inzwischen ist die Allee weg. Früher sind hier scharenweise Touristen durchspaziert und haben die Schönheit bewundert. Inzwischen verirrt sich kaum mehr jemand dorthin, weil die Promenade ohne die Bäume eine hässliche Allerweltsstraße geworden ist", macht Anrainerin Claudia Krenn ihrem Ärger über die fortgesetzte Naturzerstörung in Weitra Luft.
Ein Weitraer Passant, der beim Bezirksblätter-Lokalaugenschein vorbeigeht, stimmt ein: "Das ist ein Wahnsinn, was hier passiert. Die Bäume sind mindestens 100 Jahre alt. Unser Bürgermeister muss verrückt sein, so etwas umschneiden zu lassen!"

Gibt es ein Gutachten?

Ernest Zederbauer, "Wir-für-Weitra"-Gemeinderat, entrüstet sich in einem Schreiben an die Bezirksblätter ebenfalls: "Die Kunde, dass es Baumdoktoren und Sachverständige gibt, welche Bäume kontrollieren oder auch zusammenstutzen, ist noch nicht bis ins Rathaus durchgedrungen. Man kann den Wert einer Allee nicht in Festmeter Holz oder Kubikmeter Hackgut rechnen sondern punkto Lebensqualität im Sinne von Schutz, Schönheit und Geborgenheit. Laubbäume liefern uns gute Luft, spenden Schatten und erfreuen unser Auge zu jeder Jahreszeit." Der so ins Kreuzfeuer der Kritik gekommene Bürgermeister Raimund Fuchs erklärt zu der Baumfäll-Entscheidung:


Fuchs: "Werde alles erklären!"

"Es war Gefahr in Verzug, sonst würde man so etwas ja nicht machen." Dass es möglicherweise Anrainerbeschwerden wegen des Laubes oder Schattens gegeben habe, weist Fuchs vehement von sich, berichtet aber, dass es Fotos gebe, auf denen man einen herabgefallenen Ast auf einer Schaukel des daneben befindlichen Kinderspielplatzes liegen sehe. Die Antwort auf die mehrfache Frage nach einem Gutachten über den Gesundheitszustand der Bäume beantwortet Fuchs nicht und verweist darauf, dass er eine Erklärung vorbereitet habe, die er bald zu veröffentlichen gedenke. Abgesehen davon seien Baumpflege-Versäumnisse bereits vor seiner Amtszeit passiert.

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