Bezirk Gmünd
Wenn ein „Piep" Leben rettet

Die Flotte von Helmut Schnabl, Patrick Koppensteiner und Hannelore Schnabl-Wabra umfasst 70 Lastkraftwagen.
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  • Die Flotte von Helmut Schnabl, Patrick Koppensteiner und Hannelore Schnabl-Wabra umfasst 70 Lastkraftwagen.
  • hochgeladen von Bettina Talkner

Unfallursache Toter Winkel: Ein Rundumblick kann nur durch Abbiege-Assistenten gewährleistet werden.

BEZIRK GMÜND. Ein 9-Jähriger ist auf dem Weg zur Schule. Ein Lkw-Fahrer liefert seine Ladung aus. Er biegt in eine Straße ein, die der Bub im selben Moment auf dem Zebrastreifen quert. Doch der Tote Winkel macht ihn für den Lkw-Fahrer unsichtbar. Und kostet ihn sein Leben. Diese Szene hat sich vor Kurzem in Wien abgespielt. Seitdem fordern unter anderem Eltern, Politiker und die Volksanwaltschaft den verpflichtenden Einbau von Abbiege-Assistenten.

Spediteure sind dafür

Das Verkehrsministerium führt im Moment Tests mit Assistenten durch, die Zwischenergebnisse sind positiv. Eine Einbau-Verpflichtung ist für 2024 vorgesehen, jedoch erhöht sich durch den Vorfall in Wien der Druck, diese vorzuziehen.

Die Bezirksblätter haben bei drei Speditionen im Bezirk Gmünd nachgefragt: Keine von ihnen hat derartige Systeme bereits im Einsatz. Doch sie alle sind sich des Risikos bewusst und wären einer Gesetzesnovelle nicht abgeneigt. Denn jene Außenspiegel, die eingeführt wurden, um den Toten Winkel zu eliminieren, erfüllen ihren Zweck laut Transportunternehmer Andreas Müllner nicht. "Wenn die Abbiege-Assistenten ausgereift sind, werden solche Systeme sicherlich auch bei mir in Betrieb kommen", kündigt er daher an. Müllner, der selbst vierfacher Vater ist, sieht aber auch die Eltern in der Pflicht, ihre Kinder immer wieder auf die Gefahr hinzuweisen. Spediteur Erik Meindl besucht zu diesem Zweck mit einem seiner 120 Lkw jedes Jahr Volksschulen. "Da muss eine EU-Lösung her", fordert er und versichert: "Wenn ich neue Fahrzeuge anschaffe, werde ich schauen, dass die dieses Gerät bereits drinnen haben."

"Die Kosten würden wir in Kauf nehmen", erklärt sich auch Patrick Koppensteiner von der Spedition Schnabl bereit, in die Sicherheit zu investieren. "Unser Hersteller bietet das noch nicht an. Aber er ist dahinter, das kommt jetzt gerade so richtig ins Rollen." Einer Nachrüstung vorhandener Lkw steht er, so wie auch Meindl und Müllner, allerdings skeptisch gegenüber, denn diese sei kompliziert.

Wirtschaftshof will nachrüsten

Im Elternverein der Volksschule 2 in Gmünd-Neustadt wurde die Forderung nach verpflichtenden Abbiege-Assistenten noch nicht laut, weiß Obmann Thomas Miksch. "Wahrscheinlich weil an den beiden Volksschulen in Gmünd kein Schwerverkehr vorbeigeht", meint Miksch, der als Stadtrat für den Wirtschaftshof der Stadt Gmünd zuständig ist. Dessen Fuhrpark gehört nur ein Lkw an. Über den Einbau eines Assistenzsystems habe sich bisher noch niemand Gedanken gemacht, Miksch hält die Idee aber für äußerst sinnvoll. Schon einen Tag später meldet er sich bei den Bezirksblättern: "Wir holen gerade Kostenvoranschläge ein. Wenn es machbar ist, wollen wir den Lkw umrüsten lassen." Derartige Maßnahmen, wie sie allen voran die Stadt Wien angekündigt hat, kann Bezirkspolizeikommandant Wilfried Brocks nur begrüßen: "Die Polizei heißt natürlich jeden technischen Fortschritt, der mehr Verkehrssicherheit bietet, gut. Unser Ziel sind so wenig Verletzte und Tote wie möglich."

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