Wie Urteile zum Dummsein erziehen
Heutzutage sucht jeder, der selbst einen Fehler macht, sofort nach einem Opfer, dem man die Schuld fürs eigene Fehlverhalten geben kann. Bestes Beispiel ist der Richterspruch vor einigen Jahren, der den Besitzer eines Baumes verurteilte, weil während eines massiven Sturmes jemand, der sich intelligenterweise unter dem alten Baum untergestellt hatte, durch einen herabfallenden Ast gestorben war. Nein, nicht der unvernünftige Mensch ohne Hausverstand war schuld an seiner eigenen letalen Dummheit, sondern der Baumbesitzer, der den gefährlichen Baum nicht bereits in vorausschauender Ahnung umgeschnitten hatte. Richterurteile wie dieses sind für alle, denen Bäume generell ein Dorn im Auge sind und jene, die sich als Baumbesitzer fürchten, ein gerne hergenommenes Argument, einem oder vielen Bäumen zu Leibe zu rücken, die alt, schön und in Wahrheit auch wertvoll sind. Das ist ein Jammer. Ein nachgepflanzter Baum ersetzt erst in vielen Generationen einen unnötigerweise umgeschnittenen. Zu Tode gefürchtet ist auch gestorben.
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