Weitra
Wolfgang Sobotka diskutierte Pflegefragen mit Hilfswerk-Mitarbeitern

- Bgm. Raimund Fuchs, Elfriede Amon, Tamara Hohenbichler, Regina Poindl, Hilfswerk NÖ-Geschäftsführer Christoph Gleirscher, Heidi Angel, Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka, Elisabeth Markart, Stadtrat Patrick Layr, Betriebsleiterin Eva Angel, NRabg. Martina Diesner-Wais und Barbara Schneider.
- Foto: Hilfswerk NÖ
- hochgeladen von Bettina Talkner
WEITRA (red). Was braucht es, damit Pflege und Betreuung zu Hause gelingt? Diese Frage stand im Zentrum des Besuchs von Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka, VPNÖ-Spitzenkandidat für die Nationalratswahl 2019, im Hilfswerk-Standort Weitra.
Die Hilfswerk-Pflegemitarbeiter boten Wolfgang Sobotka im Rahmen informeller Gespräche einen umfassenden Einblick in ihren Berufsalltag, zeigten die Vorteile mobiler im Vergleich zu stationärer Pflege auf und besprachen wichtige Faktoren für eine gelingende Pflege und Betreuung. So müssen alle Überlegungen für die Weiterentwicklung der Pflege in Österreich von den Menschen mit Pflege- und Betreuungsbedarf ausgehen und ihr Familiensystem sowie ihre Selbstbestimmung berücksichtigen.
Pflegende Angehörige stärken
Derzeit werden in Österreich 88 Prozent der Pflegebedürftigen zuhause betreut. Die Voraussetzung dafür ist die Stärkung und Begleitung der pflegenden Angehörigen. „Wir müssen die pflegenden Angehörigen im Fokus haben. Es braucht daher einen weiteren Ausbau der mobilen Pflege, um temporären Bedarf abzudecken, und eine flexible Betreuung zu den Tagesrandzeiten. Pflegende Angehörige müssen die Möglichkeit haben, ihr Sozialleben aufrecht zu erhalten – sie leisten einen unschätzbaren Dienst für unsere Gesellschaft“, erklärte Sobotka.
Pflegefinanzierung ohne Erhöhung der Lohnnebenkosten
Die Finanzierung der Pflege war ebenfalls eines der Gesprächsthemen im Rahmen der Besuche. Hier war man sich einig, dass es wichtig wäre, die Bereiche „Betreuung“ und „Pflege“ in finanzieller Hinsicht voneinander zu lösen. „Der Pflegesektor ist in Österreich vergleichsweise unterfinanziert. Die Pflegefinanzierung ist grundsätzlich zu lösen, ohne die Lohnnebenkosten zu erhöhen“, unterstrich Hilfswerk-Geschäftsführer Christoph Gleirscher.
Personalbedarf langfristig sicherstellen
Im Bereich der Ausbildung sollte ein besonderes Augenmerk darauf gelegt werden, berufliche Umsteiger für Pflege und Betreuung zu gewinnen. Ziel ist hier eine langfristige Sicherstellung des Personalbedarfs für gesellschaftlich erwünschte und notwendige Berufsbilder. Zudem ist es unerlässlich, das Berufsbild „Pflege“ zu attraktivieren und die Arbeitsbedingungen in der Praxis zu verbessern.
„Wir freuen uns, dass sich Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka ein Bild vor Ort verschafft und sich in einem Arbeitsgespräch mit Mitarbeiter/innen und deren Erfahrungen in der Praxis auseinandergesetzt hat“, betont Michaela Hinterholzer, Präsidentin des Hilfswerks Niederösterreich.
Im Hilfswerk Niederösterreich sind derzeit über 2.000 Mitarbeiter/innen in der Pflege und Betreuung beschäftigt. Gemeinsam betreuen sie 8.500 Kundinnen und Kunden in ihrem eigenen Zuhause.
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