Business Brunch: "Schremser Bier in Großbritannien"
Bierbrauer Karl Trojan verbindet Vorliebe für die Insel mit dem Business.
SCHREMS (eju). Der Schremser Bierbrauer Karl Trojan testete eher aus Spaß am Ausprobieren, ob sich Waldviertler (Spezial-)Biere in Großbritannien verkaufen lassen und ist damit seit einigen Jahren erfolgreich. Das Unternehmen beschäftigt 35 Mitarbeiter und hat soeben rund 700.000 Euro in den Standort investiert. Für einen Liter Bier braucht es fünf Liter Wasser, die Jahres-Bierproduktion wird heuer bei 3,3 Millionen Liter liegen.
BB: Sie reisen häufig nach England, was tut der österreichische Bierbrauer im Land des "Real Ale"?
KARL TROJAN: "Wir verkaufen etwa sieben Prozent des Jahresvolumens nach Großbritannien. Begonnen hat der Export eigentlich eher aus Jux und Tollerei, wir bekamen einige Kontakte und einen Soft-Einstieg mit einigen Spezialbieren. Entstanden ist das Ganze, nachdem ich im Jahr 2008 für mein Bio-Roggen-Bier in San Diego beim World Beer Cup eine Medaille gewonnen habe. Seit drei Jahren haben sich die Kontakte nach Großbritannien intensiviert. Ein bis zwei Sattelzüge im Monat liefern wir dorthin."
Kann man drüben in einen beliebigen Supermarkt gehen und findet dort Schremser Bier?
"Nein. Die Biere finden Sie in hippen Vierteln Londons, wo es aufstrebende Pubs mit jungem, urbanem, aufstrebendem Publikum gibt. London ist der internationalste, weltoffenste, wohlhabendste Fleck in Europa mit einem hohen Preisniveau. Deshalb sind Spezialbiere auch gut verkaufbar. Mein Importeur hat österreichische Wurzeln und importiert neben unseren Bieren auch noch ein weiteres österreichisches Bier."
England hat ja selbst auch keine schlechte Bierkultur, oder?
"Durchaus. Der Engländer ist sehr bieraffin, 90 Prozent seiner Konsumation in Pubs ist Bier. Wir kooperieren auch mit kleinen Brauereien vor Ort und liefern sowohl Flaschen als auch Fässer. Neunzig Prozent unseres Großbritannien-Volumens macht ein speziell auf den Kunden zugeschnittenes Produkt: Lagerbier mit etwas weniger Alkohol. Lagerbiere erleben in England gerade eine Renaissance, da sind wir natürlich Spezialist. England ist nur ein Nebenschauplatz, aber er macht Spaß."
Wordrap
Zum Frühstück gibt es … Kräutertee, Kaffee, Joghurt, eine Scheibe Brot mit einem Blatt Schinken oder Käse und ein weiches Ei
Mein erstes Geld verdiente ich … in der elterlichen Brauerei von frühester Kindheit an
Vor diesem Menschen habe ich besondere Hochachtung … meinen Eltern
Mein letztes gelesenes Buch war … ich war ein Bücherfanatiker, das hat sich hin zu Fachzeitschriften verlagert, das letzte Magazin war ein "Geo-Epoche" übers Mittelalter
Mein liebstes Reiseziel ist … die Welt, ich reise wahnsinnig gerne und ein Lieblingsland kann ich nicht nennen
Bier oder Wein? beides, das sind Brüder im Geiste
Das würde ich nie tun ... ich bin zu neugierig, um irgend etwas auszuschließen
Meine letzten Worte sollen sein ... "Mehr Bier!"
Frühstück in der Café-Konditorei Betz am Stadtplatz Schrems
Café-Konditorei-Bäckerei Betz, A-3943 Schrems, Hauptplatz 3, Tel./Fax. 02853-77234, E-Mail: konditorei.betz@aon.at
In der Café-Konditorei Betz am Schremser Hauptplatz kann man nett zusammensitzen, plaudern, frühstücken und Gutes genießen. Der Business-Brunch der Bezirksblätter Gmünd mit Schremser Bier-Chef Karl Theodor Trojan fand dort in gemütlichem Ambiente statt. In der warmen Jahreszeit gibt es auch die Möglichkeit im Gastgarten zu speisen. Karl Trojan beschränkte sich auf einen Kaffee, BB-Redakteurin Eva Jungmann ließ sich diätbedingt zu keiner der süßen Köstlichkeiten verführen, sondern beschränkte sich auf einen Tee mit Milch.
Fazit: Nettes Lokal, delikate Spezialitäten, freundliche Bedienung und fairer Preis.
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