Gäste aus aller Welt suchen Ruhe im Bezirk Gmünd

Kurt und Silvia Dörre vor ihrem Häuschen in Amaliendorf, das älter ist als das Grundbuch aus dem Jahr 1830. Das Wohnzimmer war früher der Stall.
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  • Kurt und Silvia Dörre vor ihrem Häuschen in Amaliendorf, das älter ist als das Grundbuch aus dem Jahr 1830. Das Wohnzimmer war früher der Stall.
  • hochgeladen von Bettina Talkner

BEZIRK GMÜND (bt). Für den nächsten Urlaub ein klassisches Hotel buchen? Das kann doch jeder! Wer eine besondere Erfahrung sucht oder seinen Geldbeutel schonen will, der versucht sich als "Couchsurfer". Dabei bucht man kein Zimmer, sondern reserviert sich schlichtweg die Couch eines Einheimischen. Auch im Bezirk Gmünd scheint es ein Angebot zu geben: 40 lokale Gastgeber spuckt die Onlineplattform couchsurfing.com aus. Bei einem näheren Blick zeigt sich allerdings, viele davon leben auf der tschechischen Seite der Grenze. Und die Gmünder, die übrig bleiben, geben auf unsere Anfrage an, dass sich für ihr Polstermöbel noch nie ein "Auswärtiger" angemeldet hat. Na gut, Gmünd ist halt doch keine Metropole.

Was selbst bei uns aber wirklich funktioniert und dem Bezirk Gäste aus aller Welt bringt, ist eine andere große Trend-Plattform: Airbnb. Das ist ein Marktplatz für Buchung und Vermietung von Unterkünften, ähnlich einem Computerreservierungssystem. Während bei Städtereisen aus schicken Appartements gewählt werden darf, sind es bei uns großteils ganze Häuser. Wie jenes in Amaliendorf von Kurt und Silvia Dörre. Vor drei Jahren hat das Ehepaar Fotos von seinem Kleinhaus hochgeladen und ist seither erstaunt, wie gerne es gebucht wird. "Wir haben sehr viele Gäste aus Wien und Linz und viele aus Deutschland. Aber wir hatten heuer auch schon Gäste aus Indiana in den USA und vergangenes Jahr welche aus Neuseeland", erzählt der Hausherr. Aber die Neuseeländer haben es nicht ganz ohne Hilfe geschafft. "Die haben mir geschrieben, wie sie mit öffentlichen Verkehrsmitteln von Gmünd nach Amaliendorf kommen. Ich habe sie abgeholt."

"Paradies am Ende der Welt"

Das "Paradies am Ende der Welt" verspricht Andrea Buhl aus Weitra. "Bei mir ist es wirklich aus", schmunzelt sie darüber, dass sich ihr Haus und das beworbene Nebengebäude am Ortsende und direkt an der Grenze befinden. Es kommen Städter, die sich nach Ruhe und Natur sehnen. Aber von Letzterer bitte nicht zu viel, denn eine Ameise im Haus oder Frösche im Badeteich sind ein Skandal. "Was ich witzig gefunden habe, war, als fünf Männer im besten Alter das Haus gemietet und sich dann aber zu Tode gefürchtet haben. Mit Sesseln und Tischen haben sie alles verrammelt", lacht Buhl. Ein Thema ist auch der schlechte Internetempfang: "Die Leute sind im ersten Moment entsetzt, aber nach einem Tag sagen sie, super, jetzt reden wir wieder miteinander."

Eine kleine Wohnung im Obergeschoss ihres Hauses bieten Maria und Wilhelm Zach aus Amaliendorf an. "Wir hatten eine Anfrage von Spaniern. Tschechen buchen uns mit Vorliebe, beziehungsweise Deutsche und Schweizer oder sogar Leute aus Lettland", erzählt Maria Zach, die in ihrer Gastgeber-Rolle aufgeht: "Ich stelle meinen Gästen zur Begrüßung immer Kuchen auf's Zimmer." Außerdem beweist sich die Pensionistin als Fremdenführerin: "Ich versuche den Gästen etwas von unserer Kultur mitzugeben. Wenn sie es wollen, gehe ich auch gerne mit ihnen walken." Mit manchen Urlaubern entstehen dabei freundschaftliche Beziehungen. "Wenn ein Kind einer Familie 'hab dich lieb' zu mir sagt, kann man das mit Geld gar nicht aufwiegen."

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