Gmünd: Staupe bei Füchsen im Bezirk ausgebrochen

So kann sich Staupe beim Hund äußern, Experten raten, ungeimpfte Hunde impfen zu lassen. | Foto: Wikipedia
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BEZIRK (eju). "Im Bezirk Gmünd wurden einige verendete Füchse aufgefunden, die ganz offensichtlich erkrankt waren. Wir haben die Tiere zur Befundung zur AGES eingeschickt, und die Untersuchungen haben ergeben, dass die Füchse an dem hochansteckenden Staupe-Virus erkrankt waren und an der Krankheit verendet sind", berichtet Bezirksjägermeister Ernst Strasser. 

An mehreren Orten

Der Erreger war bei mehreren verendeten Füchsen im Raum Pürbach, Seyfrieds, Hörmanns und Gmünd entdeckt worden. Es habe im Bezirk Gmünd in den vergangenen Jahren eine extrem hohe Fuchspopulation gegeben, allein im vergangenen Jahr seien 1.250 Füchse geschossen worden. Die Staupe werde den Bestand wahrscheinlich auf ein Drittel reduzieren, zitiert Strasser einen AGES-Experten im BB-Gespräch. Nicht nur Füchse, sondern auch Dachse, Marder, Fischotter und Wölfe können an der Staupe erkranken.
"Die Ansteckungsgefahr ist nach Ansicht der Experten vor allem für Hunde groß, die regelmäßig in der freien Natur ausgeführt oder eingesetzt werden – also vor allem für Jagdhunde. Das Virus wird durch direkten Kontakt, aber auch die Luft, in Maul und Schleimhäute übertragen und kann häufig zum Tod des erkrankten Tieres führen. Spaziergänger und Hundebesitzer werden gebeten, verhaltensauffällige oder tote Füchse, Marder, Dachse etc. zu melden", so Ernst Strasser weiter. 

Für Hunde sehr gefährlich

Hundebesitzer sollten unbedingt den Impfstatus ihrer Vierbeiner überprüfen und gegebenenfalls ihre Schützlinge nachimpfen lassen. Die Staupe ist zwar eng mit den Masern verwandt, ist aber trotzdem für den Menschen ungefährlich. Sie ist wohl die bekannteste Infektionskrankheit des Hundes, weltweit verbreitet und tritt immer wieder bei Wildtieren auf.

Hunde impfen lassen

Bezirksjägermeister Ernst Strasser befürchtet, dass sich das Staupe-Virus weiter verbreiten und die Erkrankung auch in anderen Bezirken auftreten werde. Füchse lebten nicht mehr ausschließlich im Wald, sondern mitunter sogar in Städten. Somit seien Hunde beim Kontakt mit einem kranken oder verendeten Fuchs nicht nur in ländlichen Gegenden gefährdet, sich anzustecken.

Keine Maßnahmen

BH-Stv. Martha Haselsteiner erklärt auf BB-Anfrage: „Da es sich bei der Staupe um keine anzeigepflichtige Tierseuche handelt, sind seitens der Behörde keine Maßnahmen zu treffen. Aber jeder Hundebesitzer kann durch eine entsprechende Impfung seines Hundes, das heißt eine vollständige Grundimmunisierung mit regelmäßigen Auffrischungsimpfungen, eine Ansteckung seines Hundes verhindern.“
Tierarzt Wolfgang Kühtreiber aus Litschau musste zum Glück bisher noch keinen erkrankten Hund in seiner Ordination behandeln, schließt aber nicht aus, dass es Ansteckungen von Hunden geben könnte, wenn sich die Seuche unter Füchsen weiter ausbreitet und rät daher ebenfalls zu einer prophylaktischen Impfung.

Zur Sache

Die Staupe zeigt ein vielgestaltiges Krankheitsbild und führt häufig zum Tod. Nach den Erstsymptomen hohes Fieber, Fressunlust und Mattigkeit entwickeln sich verschiedene Formen, die Lunge, Magen-Darm-Trakt, zentrales Nervensystem oder Haut betreffen und oft ineinander übergehen. Je nach Organ zeigen sich Husten, Atembeschwerden, Erbrechen, Durchfall, Bewegungsstörungen, Lähmungen, Krämpfe, blasiger Hautausschlag und/oder eine übermäßige Verhornung der Sohlenballen und des Nasenspiegels.
Dauerhafte Schäden bei Überleben der Krankheit sind Verhaltensstörungen und Epilepsie. Eine Erkrankung im Alter des Zahnwechsels führt zu bleibenden Schäden am Zahnschmelz.

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