Litschau baut Kleinkraftwerk beim Herrensee
Um 350.000 Euro Herstellungskosten soll das vom Herrensee abfließende Wasser künftig Strom produzieren.
LITSCHAU. Ein ambitioniertes Projekt soll am Abfluss des Herrensees entstehen: Ein Kleinkraftwerk, mit dessen und der Hilfe einer Solaranlage ganzjährig möglichst der gesamte Strom für die Kläranlage erzeugt werden soll.
"Litschau möchte energieautark werden. Völlig wird das nicht möglich sein, aber der Verbrauch der Kläranlage soll zu 100 Prozent selbst erzeugt werden. Wir sprechen hier von einer Amortisationszeit von etwa 15-20 Jahren", berichtet Bgm. Rainer Hirschmann.
Aktuell wird dieses Projekt gerade geprüft.
500 Euro Wartungskosten/Jahr
Stadtamtsdirektor Jürgen Uitz erklärt das Projekt, das er federführend betreut, so: "Neben der bestehenden Wehr in Richtung Straße wird eine Kastenrinne, also ein zusätzlicher Abfluss, errichtet. Das Wasser weist dort eine Fallhöhe von etwa fünf Metern auf und wird über eine Turbine geleitet, die den Strom erzeugt. Es ist eigentlich ein sehr einfaches Prinzip." Auch die Anlage selbst sei sehr wartungsarm, hier seien jährliche Kosten von 500 Euro angesetzt worden, so Uitz, und weiter: "Die wasserrechtliche Bewilligung samt Sachverständigem-Gutachten ist noch ausständig, das wird voraussichtlich noch etwa sechs bis acht Monate dauern, ehe wir diese haben beziehungsweise wissen, ob alles wie geplant durchführbar ist."
350.000 Euro Investition
Wenn alles klappt, könne man möglicherweise Ende des Jahres mit dem Bau des Kleinkraftwerkes beginnen. Kostenpunkt: etwa 350.000 Euro. Bürgermeister Hirschmann ergänzt: "Wir haben erhoben, ob die durchfließenden Wassermengen auch in den gefühlt immer trockener werdenden Sommern ausreichen, um Strom zu erzeugen. Die Ergebnisse besagen, dass es sich leicht ausgehen wird. Wir schaffen die Mindestdurchflussmengen auch in trockenen Sommern leicht." Einen weiteren Vorteil bringe diese Kleinkraftwerklösung auch noch. Im Bereich der "Schönauer Bucht" komme es im Sommer durch die geringe Fließgeschwindigkeit oftmals zu einer starken Algenbildung und damit Geruchsbelastung für die Anrainer bei der Reissbachbrücke.
Das werde voraussichtlich durch das Kleinkraftwerk gemildert, was für die Anrainer eine Verbesserung bewirken werde, so Hirschmann, und abschließend: "Es ist ein schwieriges, aber tolles Projekt, wir haben uns genug Zeit damit gelassen, um alle Bewilligungen einzuholen, ich bin aber zuversichtlich, dass wir es kommendes Jahr umsetzen können."
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