Martina Diesner-Wais: "Freiwillige erhalten Wohlstand"
NR Martina Diesner-Wais repräsentiert als Landwirtschaftsmeisterin u. a. auch die Landwirte im Parlament.
BEZIRK. Die Bezirksblätter Gmünd führten mit ÖVP-Nationalrätin und Landwirtschaftsmeisterin Martina Diesner-Wais ein Gespräch über den Stellenwert der Landwirtschaft, den Wert freiwilliger Tätigkeit und einiges mehr.
BB: Wie bewerten Sie den Stellenwert der Landwirtschaft für die Gesellschaft in der Region? Wie wichtig ist Landwirtschaft für die Wirtschaft in ländlichen Regionen?
DIESNER-WAIS: "Regionalität der Lebensmittel wird für die Bürgerinnen und Bürger immer wichtiger, denn sie schätzen die Qualität und die Sicherheit unserer Produkte. Die Menschen wollen die eindeutige Kennzeichnung der Herkunft der Produkte, auch wenn sie in Speisen verarbeitet sind. Bei uns im Waldviertel hat Massenproduktion keine Chance, daher setzen unsere BäuerInnen vermehrt auf Direktvermarktung, Bioproduktion, Nischenprodukte und vor allem besondere Qualität. All das, verbunden mit einem intakten Kultur- und Erholungsraum machen den besonderen Stellenwert unserer Landwirtschaft aus."
BB: Viele Landwirte engagieren sich in Freiwilligenorganisationen. Wie hoch schätzen Sie den Verdienst der Vereine und Freiwilligen?
DIESNER-WAIS: "Die Freiwilligen in den verschiedenen Organisationen, Körperschaften und Vereinen, im Gesundheits-, Sozial- oder Katastrophendienst sind mir eine Herzensangelegenheit. Sie leisten unzählige Stunden der Gemeinnützigkeit und halten die Tradition und das Brauchtum aber auch unsere Sicherheit und unseren Wohlstand aufrecht. In unserer schnelllebigen Zeit sind Solidarität und Zusammenhalt wichtige Werte in der Gesellschaft. Nicht zu sagen ‚Gebt mir, was mir zusteht’, sondern hilfsbereit seine Dienste dem Nächsten zur Verfügung zu stellen, ist keine Selbstverständlichkeit, die höchsten Dank und Anerkennung verdient."
BB: Welche gesellschaftlichen Bereiche sind Ihnen ein besonderes Anliegen?
DIESNER-WAIS: "Jede und jeder einzelne in unserer Gesellschaft, jedes Anliegen und ist es noch so klein, werden von mir ernst genommen. Natürlich ist es mir ein besonderes Anliegen, jene zu unterstützen, welche durch schwere Schicksalsschläge getroffen wurden und Politik so zu gestalten, dass die nächsten Generationen darauf aufbauen können. Das heißt, neue Bildungseinrichtungen in die Region zu holen und das Bildungsangebot zu erweitern, die FJ-Bahn und die Straßen auszubauen, der Jugend mit einem Topjugendticket die Öffis leistbarer zu gestalten und vor allem auch den Ausbau der Breitbandtechnologie schnell voranzubringen. Angesichts der demographischen Entwicklung und einer Pensionswelle bei den Ärzten müssen wir auch besonderes Augenmerk auf die Pflege- und Gesundheitsversorgung sowie die Nachbesetzung der Hausarztstellen legen."
BB: Warum engagieren Sie sich in einem politischen Amt?
DIESNER-WAIS: "Ich liebe es, mit Menschen in Kontakt zu treten, Menschen zu helfen und zu gestalten. Schon seit meiner Jugend prägt mich das politische Interesse. Ich wollte nie Entwicklungen, die ich falsch fand, einfach so hinnehmen, sondern habe bereits sehr früh angefangen, mich in verschiedensten Institutionen zu engagieren und für die Menschen da zu sein."
BB: Wo finden Sie Ihren privaten Ausgleich?
DIESNER-WAIS: "Einerseits durch meinen Rückhalt und die Unterstützung in der Familie und bei Freunden, anderseits bin ich eine leidenschaftliche Läuferin und liebe es, in der Natur zu sein."
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