Pilz versetzte der Allee den Todesstoß

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Ein Naturdenkmal weniger: die Allee zwischen Kirchberg & Limbach existiert nur mehr in Teilen.
von Eva Jungmann
BEZIRK. Um diese Allee wurde vor einigen Jahren erbittert gestritten. Auf der einen Seite die Bewahrer des Naturdenkmales, auf der anderen Seite diejenigen, deren Dasein durch die Bäume erschwert wurde, vordergründig LKW-Lenker und deren Chefs, die die zu Schrott gefahrenen Außenspiegel zu bezahlen hatten. Naturschutz gegen Frächterlobby, vereinfacht gesagt.

Naturschutz verlor
gegen Pilzerkrankung
Dieser Tage wurden zahlreiche Bäume der Allee gefällt, erstaunlicherweise großteils die älteren, mächtigeren – und, wie ein BEZIRKSBLÄTTER-Lokalaugenschein vor Ort verriet: die Stämme der Bäume waren mehrheitlich bis ins Mark kerngesund.
Die darauffolgende Recherche ergab: Die Bezirkshauptmannschaft Gmünd hatte mit 24. November 2010 den Naturschutzbescheid für diese Allee im Gesamten aufgehoben. Einerseits, wie Mag. Johann Glaßner versichert, weil ein Forstgutachten den Bäumen beschied, am Eschentriebsterben – einer Pilzkrankheit – zu leiden und sich damit immer wieder die Problematik von Einzelaufhebungen kranker Bäume gestellt habe. Und andererseits, so Glaßner, müsse man in Zeiten des Sparens unnötigen Verwaltungsaufwand vermeiden und im Falle der Bäume wäre dieser nicht unerheblich gewesen.

Bescheid wurde
schon 2010 aufgehoben
Fakt sei: der Bescheid sei aufgehoben worden und – spielt Glaßner den Ball weiter – die Umweltanwaltschaft, neben der Gemeinde mit dem Privileg der Parteienstellung ausgestattet, habe nicht gegen den Aufhebungsbescheid berufen.
Weswegen die Bäume nun so plötzlich umgesägt worden seien, entziehe sich seiner Kenntnis.
Für das Fällen verantwortlich zeichnet die Straßenmeisterei Allentsteig. Straßenmeister Franz Edinger klärt auf: „Das Eschensterben greift in der Region akut um sich. Wir hätten einige Ersatzpflanzungen durchführen sollen, aber wir konnten seit vier Jahren keine Jungbäume mehr auftreiben, weil die Krankheit so grassiert.“ Pro Jahr seien etwa zehn Bäume zu fällen gewesen.

Straßenverbreiterung
könne durchaus geschehen
Lapidar fällt der Kommentar des einstigen SP-Fraktionsobmannes und ersten Baumschützers Kirchbergs, Anton Stöger, aus: „Die LKW-Lobby hat gewonnen. Demnächst wird wahrscheinlich die Straße verbreitert werden, aber das ist ja so gewollt.“
Eine in diesem Straßensegment eventuell geplante Straßenverbreiterung wollte Straßenmeister Edinger nicht ausschließen, eine solche hänge aber von der Höhe des dafür zugeteilten Budgets ab und man müsse natürlich auch Grundeinlösungsverfahren tätigen.

Zur Sache

Allee Kirchberg – Limbach
• unter Naturschutz gestellt 1988
• Naturschutzbescheid gänzlich aufgehoben: 24. 11. 2010 (zuvor immer wieder für einzelne Bäume daraus)
• die Allee bestand laut BH-Stv. Johann Glaßner zu 99 Prozent aus Eschen (ein paar Ahorn-Bäume seien auch darunter gewesen)
• dieser Straßenabschnitt wird sehr stark von Holztransportern frequentiert, die nach Zwettl fahren
• wegen der geringen Straßenbreite und der erschwerten Ausweichmöglichkeit auf Grund der Bäume gab es häufig Schäden an LKW-Außenspiegeln wie auch an Bäumen
• ein Großteil, besonders der großen, alten Bäume, wurde in den vergangenen Wochen gefällt
• im Oktober 2008 bestand die Allee aus noch etwa 70 Bäumen, davon waren aber nur noch 45 unter Naturschutz, weil Altbestand.

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