Von Schleichern und Hutfahrern
AMALIENDORF. "Hutfahrer", "Schleicher" oder "Sonntagsfahrer", ja das sind sehr beliebte Begriffe, wenn es um Pensionisten im Straßenverkehr geht. Aber sind diese Vorurteile wirklich gerechtfertigt?
Wir machten uns auf die Suche nach zwei Autofahrern 70+ und fanden prompt ein sehr nettes Ehepaar. Erika und Herbert Kühnelt aus Amaliendorf gehören auf keinen Fall zur vorher genannten Risikogruppe.
Der 79-jährige Herbert Kühnelt hat seinen Führerschein im Jahre 1957 gemacht und ist nach wie vor sehr tüchtig unterwegs. Im Jahr fährt er bis zu 25.000 Kilometer. Auch eine Strecke von Wien ins Waldviertel und zurück ist absolut kein Problem. Auf die Frage ob er Vorurteile gegenüber Rentnern am Steuer verstehen kann, antwortet er prompt mit einem eindeutigen "Ja".
"Es gibt genug Pensionisten die beim Fahren nurmehr so herumzockeln", scherzelt er. Für den Amaliendorfler ist das Thema Autofahren keine anstrengende Sache. Er erklärt: "Natürlich gibt es heutzutage viel mehr Verkehr als früher, aber dafür sind die Straßen wesentlich besser gebaut."
Auch seine Gattin Erika ist noch bestens im Straßenverkehr aufgehoben. Sie hat ihren Schein seit 1959. Die 77-jährige kommt zwar nicht ganz auf die Kilometer ihres Gatten, aber auch 9.000 Kilometer im Jahr sind eine stolze Summe. Auch sie kann Vorurteile gegenüber fahrenden Rentnern verstehen. "Sie fahren oft sehr unkonzentriert", meint sie dazu. Während Herbert keine großen Aufreger in Punkto Straßenverkehr findet, hasst Erika nichts mehr als einen Stau, der sie behindert.
Seit 2012 hat sich das Ehepaar noch einen Zweitwagen nach Hause geholt. Ein Elektroauto für die Kurzstrecken.
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