Walter Laschober - 50 Jahre Organist: Seit 1964 im Dienste der Kirchenmusik.
AMALIENDORF. Gleich nach der Matura interessierte sich der damalige junge Volksschullehrer schon für die Kirchenmusik. Bis dahin spielte die pensionierte Arbeitslehrerin Anna Wohak jahrzehntelang auf einem Harmonium in der Kapelle Amaliendorf. Der dafür benötigte „Wind“ wurde durch zwei Fußpedale erzeugt.
Seither – es sind tatsächlich 50 Jahre – begleitet W. Laschober jahraus, jahrein die Gottesdienstgemeinde auf der Orgel. Äußerst pflichtbewusst besuchte er immer die Sonntagsmessen, außer, er war krank oder es gab ein Missverständnis.
Aus diesem Anlass bedankte sich Geistl. Rat Gerhard Mayerhofer und übergab ein kleines musikalisches Geschenk an den Jubilar. Frau Mesnerin, Maria Fichtenbauer, schloss sich den Dankesworten an.
Eng verbunden mit dem Jubilar ist der Kirchenchor. Als 1965 der neue Friedhof in Amaliendorf eröffnet wurde, kam auch der Gedanke zur Gründung eines Kirchenchores in Amaliendorf auf. Gefördert wurde dieser Wunsch auch von der Gemeinde unter dem damaligen Bürgermeister Rudolf Moser. Deshalb kaufte die Gemeinde umgehend eine neue elektrische Orgel. Diese steht noch immer spielbereit in der Leichenhalle zur Verfügung und wurde erst kürzlich durch ein elektronisches Instrument ersetzt.
Die Hauptaufgabe aber war und ist es noch immer: Die Verabschiedung der Gemeindebürger auf ihrem letzten Weg. Die Aufzeichnungen beweisen, dass dieser Chor mehr als 550 Begräbnisse nur in Amaliendorf (Also rund die Hälfte der Gemeinde-Einwohnerzahl!) seit 1965 musikalisch umrahmt hat. Auswärtige Aktivitäten z.B. in Seyfrieds sind hier nicht mitgerechnet.
Als ständiger Motor des Chores war der Organist W. Laschober immer bemüht, gut singbare, neue Lieder in neuerem Stil ausfindig zu machen und mit den Chormitgliedern einzustudieren. Allein für Begräbnisse kann der Chor auf ein Repertoire von 46 Chorliedern zurückgreifen.
Längst ist der Kirchenchor Amaliendorf mit dem von Langegg verschmolzen. Dieser steht ebenfalls seit rund 40 Jahren unter der Leitung von dem nunmehr pensionierten Lehrer und Direktor.
Bislang gestaltete der nunmehr vereinigte Chor die Heldenehrung in Amaliendorf und Aalfang, sowie auch den Friedhofgang zu Allerheiligen sowohl in Amaliendorf als auch in Langegg mit.
Auch Fronleichnam und Erntedank war bisher ohne Kirchenchor nicht denkbar. Seit einigen Jahren leidet der Chor unter „chronischem Nachwuchsmangel“. Wenn in nächster Zeit nicht ein Wunder geschieht, wird der Kirchenchor Amaliendorf-Langegg sehr bald Geschichte und der Organist bestenfalls nur mehr auf der Orgelbank aktiv sein.
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