Hanfhalle gibts nur gegen Cash
ÖVP beschloss mit internem Gegenwind, dass für SPÖ-Kindersachen-Flohmarkt künftig Hallenmiete anfällt.
REINGERS (eju). "Die Gemeinde Reingers verlangt von uns als Organisatoren des Kindersachen-Flohmarktes nun 150 Euro Hallenmiete, Klopapier und Putzsachen müssen wir außerdem beisteuern. Bisher konnten wir, so wie alle anderen Vereinigungen, die Halle einmal im Jahr gratis für eine Veranstaltung nutzen.
Auch VP-ler dagegen
Dabei haben nicht einmal alle VP-Mitglieder für die neue VP-Linie gestimmt", ärgert sich SP-Gemeinderat Franz Fittl über die, seines Erachtens, Schikane der VP-geführten Gemeinde.
Zur Vorgeschichte hält SP-Frak-tionsobmann Stefan Wagner fest: "Wir haben im Vorfeld kritisiert, dass man, wenn man die Hanfhalle für eine Veranstaltung nutzen möchte, zuvor erst alles aufräumen muss und wollten wissen, wie man das verbindlich regeln kann. Herausgekommen ist nun eine Hallenbenützungs-Ordnung, die politische Fraktionen von der ein Mal jährlichen Gratisnutzung ausschließt."
Dazu schüttelt Gemeinderat Fittl ungläubig den Kopf, denn: "Wir wollen mit dem Kindersachen-Flohmarkt ja etwas für Familien und Kinder in der Gemeinde tun. Ihnen helfen, dass sie billig zu Spielsachen oder Kleidung kommen können, das hat ja mit Parteipolitik nichts zu tun! Wenn andere Vereine, die mit Veranstaltungen ja deutlich gewinnorientiert sind, gratis hinein dürfen und wir, die wir lediglich kostendeckend sein wollen, nicht, dann ist das einfach ungerecht!"
Ein weiterer Aspekt stößt dem sozialdemokratischen Gemeindemandatar sauer auf: "Als die Halle seinerzeit gebaut wurde, hat der damalige Bürgermeister alle Vereine zur Mitarbeit angehalten. Ich und auch andere SP-Mitglieder haben beim Kindergarten, beim Freizeitzentrum und beim Gemeindeamt gerne mitgeholfen, damit wir die Kosten senken konnten. Nun schließt man uns von der Hallenbenützung aus. Da muss ich mir schon überlegen, ob ich künftig für die Gemeinde noch bei Arbeiten dabeisein werde", kündigt Fittl einen Mitarbeitsstopp an.
Stefan Wagner meint abschließend: "Wenn die ÖVP keine Veranstaltung macht, die den sozialen Aspekt trägt, ist das nicht unser Problem. Wir haben das schon zwei Mal im Jahr vor, aber zwei Mal 150 Euro ist nicht wenig für eine kleine, finanzschwache Partei."
Bürgermeister Christian Schlosser kommentiert das VP-initiierte Ausschlussverfahren lapidar so: "Wir haben mehrheitlich beschlossen, dass die Halle nur für gemeindeansässige Vereine und nicht für politische Fraktionen gratis zur Verfügung steht. Wenn die SP meint, damit in die Medien gehen zu müssen, kommentiere ich das nicht."
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