Business Brunch: "100 Familien leben von WAKU!"
Christian Böhm über Arbeitspensum, Wiederaufbau und Bescheidenheit
KLEIN PERTHOLZ (eju). Der gelernte Maschinenbauer Christian Böhm wollte sich mit 45 Jahren zur Ruhe setzen, dass daraus (bisher) nichts wurde, ist seiner Freude an der Arbeit geschuldet.
BB: Sie sagten vor 20 Jahren einmal, dass Sie ab 45 gerne privatisieren würden. Nun sind Sie 51. Ist der Plan noch aktuell?
CHRISTIAN BÖHM: "Der Plan war immer aktuell und ist es noch. Herbert Kammermann, der mich zu dem Gedanken gebracht hat, hat mir allerdings prophezeit, dass ich trotzdem nicht aufhören würde können. Mir taugt die Arbeit. Ich fahre gerne in der Früh ins Büro. Mit 51 merkt man allerdings, dass es nicht mehr so geht wie mit 30. 2008 habe ich die WHB in Eggern verkauft, das war ein großer Schritt. Böhm-Fenster wollte ich nie verkaufen. Dann kam der Brand 2010, wir haben viel Geld verloren und da war es an der Kippe mit dem Aufhören. Aber wenn ich die Firma damals nicht wieder aufgebaut hätte, hätte ich mich nicht mehr in den Spiegel schauen können. Gemeinsam mit der WAKU-Produktion und allen Zulieferern aus der Umgebung bringen rund 100 Familien(väter) monatlich ihr Geld heim durch unsere Arbeit. Das zerstören, zu sagen, ich baue das nicht mehr auf, das hätte ich mit meinem Gewissen nicht vereinbaren können."
Zu Ihren aktivsten Zeiten haben Sie zwei Firmen gleichzeitig geleitet und waren oft schon um 4 Uhr früh im Büro. Was treibt einen zu einem so unmenschlichen Arbeitspensum?
"Immer ein klares Lebensziel. Das Ziel, wenn ich etwas mache, das auch anständig zu tun."
Wie lautet das Lebensziel konkret?
"Zuerst Selbständigkeit. Dass Selbständigkeit tatsächlich "selbst" und "ständig" bedeutet, habe ich vorher in dieser Dimension nicht gewusst. Aber mir macht Arbeit einfach wirklich Spaß. Zum Lebensziel gehört das auch dazu. Aber auch, was ich in Asien gelernt habe. Seit zehn Jahren reise ich jährlich nach Asien. Die Menschen dort haben fast nichts und es geht ihnen gut damit. Nicht in den Ballungszentren, dort wollen auch alle ein Auto, ein Handy, ..., aber draußen am Land wollen die das alles nicht, die wollen einfach leben und die genießen das. Dort habe ich viel gelernt."
Was wären Sie geworden, wenn nicht das Jetzige?
"Es hätte gar keinen anderen Weg gegeben."
Word Rap mit Christian Böhm
Frühstück im Altwiener Kaffeehaus Smetacek in H'stein
Das Kaffeehaus Smetacek am Heidenreichsteiner Stadtplatz hat Montag bis Samstag von 5:30 – 19 Uhr und Sonn- & Feiertag von 8 – 19 Uhr geöffnet.
Im erst seit wenigen Wochen eröffneten Kaffeehaus nach Altwiener Art am Heidenreichsteiner Stadtplatz gibt es Backwaren aller Art sowie Wurstwaren der Fleischerei Großmann. Neben kleinen Imbissen erhält man diverse Kaffeevariationen, andere Getränke und köstliche Mehlspeisen. Der große Nichtraucher-Hauptraum ist vorbildlich vom kleineren Raucherraum durch eine geschlossene Glastür getrennt. Christian Böhm aß ein kleines Frühstück mit einem kleinen Braunen, BB-Redakteurin Eva Jungmann genoss einen Wurstspitz und dazu Tee mit Milch.
Fazit: Gemütliches, gut besuchtes Kaffeehaus mit schöner Auswahl an guten Dingen.
Sehr freundliche Bedienung und überaus fairer Preis.
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