Ein Leben ohne Fleisch

Veggie-Familie: David und Susanne Richter und ihre drei Kinder leben vegan. | Foto: SN (3)
  • Veggie-Familie: David und Susanne Richter und ihre drei Kinder leben vegan.
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  • hochgeladen von Nina Schemmerl

THAL. Laut einer Studie des Instituts für empirische Sozialforschung geben neun Prozent aller Österreicher an, vegetarisch oder vegan zu leben. Doch warum entscheiden Herr und Frau Österreicher sich für einen veganen Lebensstil, bei dem es darum geht, konsequent alle von Tieren stammenden Nahrungsmittel und Produkte zu meiden und nicht nur auf Fleisch, sondern auch auf Fisch, Eier, Milchprodukte und Honig zu verzichten?

Vom Vegetarier zum Veganer
Bei David und Susanne Richter aus Thal gibt es darauf eine vielseitige, aber klare Antwort: Für die beiden liegen die Gründe in nicht artgerechter Tierhaltung, in qualvollen Tiertransporten, aber auch in Überzüchtung, Ressourcenverschwendung oder im schlechten Gewissen, ein Lebewesen verspeist zu haben, es am Körper zu tragen oder in irgendeiner Form für sein leidvolles Leben oder Ableben verantwortlich zu sein.
„Der Übergang vom Vegetarier zum Veganer hat bei mir sechs Jahre gedauert, es war eine Entwicklung“, sagt David Richter, „seither mache ich keine Kompromisse mehr. Der Verzehr von tierischen Produkten ist nicht notwendig, es gibt genügend Ersatz.“ Richter ist aktiver Tierschützer und Mitglied des Vereins gegen Tierfabriken. Er berät gerne und informiert, wenn er danach gefragt wird. In seiner Jugend hat er in landwirtschaftlichen Betrieben mitgearbeitet, seither oder gerade deshalb aber eine kritische Haltung entwickelt, die sein Interesse am Tierschutz begründete. Sein größter Erfolg ist der Kampf gegen die konventionelle Käfighaltung bei Hühnern. Inzwischen setzen Handelsketten und Betriebe in Österreich verstärkt auf Boden-, Bio- und Freilandhaltung.

Veganes Lebensgefühl
Das familiäre und soziale Umfeld hat kein Problem mit der Lebensweise der Richters. „Im Gegenteil, die Familie achtet zum Beispiel bei Reservierungen in Gasthäusern darauf, ob es auch Fleischloses für uns gibt. Und wir kennen auch viele vegane Familien, mit denen wir uns austauschen und die unsere Ansichten teilen.“
Auch die drei Kinder leben vegan und sind damit groß geworden. Während der Schwangerschaften ernährte sich Susanne Richter ebenso vegan. "Man muss kein Ernährungsexperte sein und keine Essenspläne erstellen, um zu wissen, was einem guttut", sagt sie, "und den Kindern geht es hervorragend, sie haben keine Mangelerscheinungen. Natürlich war ich bei der ersten Schwangerschaft ein bisschen verunsichert, aber ich habe mich bestens informiert. Und für die Kinder ist Veganismus normal – es gibt eben normales Essen und es gibt Fleisch."

Lust auf Vegans? Hier ein Rezept:

Gefüllte Reisblätter

Zutaten für die Reisblätter:
12 Reisblätter
200 g Räuchertofu
2 Karotten
1 kl. Weißkrautkopf
diverse Paprikaschoten
Sojasprossen

Zutaten für die Sauce:
50 ml Sojasauce
1 Schuss Essig
1 Schuss Wasser
50 g Sesam
Salz, Pfeffer, Knoblauch

Zubereitung:
Reisblätter zuerst in Wasser einweichen, dann mit dem gewürfelten Räuchertofu, den in Streifen geschnittenen Karotten, Weißkraut, Paprikaschoten und Sojasprossen füllen, zu kleinen Taschen falten, in einer Pflanne etwas goldbraun anbraten. Die Zutaten für die Saucen miteinander vermengen. Mahlzeit!

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