Die Schauspielerin und Kabarettistin Gabriele Köhlmeier
65 ... und kein bisschen leise!

Dieser Tage feierte sie ihren fünfundsechzigsten Geburtstag. Seit rund fünfzig dieser fünfundsechzig Jahren steht sie schon auf der Bühne, spielt Theater, macht Kabarett, moderiert, liest, trägt vor. Großteils sind es selbstverfasste Programme, welche die an der Grazer Kunstuniversität studierte Schauspielerin präsentiert. Erarbeitet vielfach gemeinsam mit ihrem Mann, dem Schauspieler und Regisseur Otto Köhlmeier. Erarbeitet in der Elxenbacher Kunstmühle, einer ehemaligen Getreidemühle in Sankt Marein bei Graz, wo das Künstlerehepaar seit über dreißig Jahren lebt.

Am 6., 7. und 8. März standen die letzten Vorstellungen auf dem Programm. Mit „Datum abgelaufen, Ware in Ordnung“ gastierte man in Fohnsdorf, Leibnitz und Stainz. Am 9. März folgte noch eine Probe mit Musikern für eine musikalisch-literarische Tango-Nacht. Und dann kam Corona. Und damit die Absage mehrerer bereits fixierter Vorstellungen. Auftritte in Wien, Kapfenberg, Wels, Krems, Aflenz, Linz, Gleisdorf und Klagenfurt waren für die nächsten Tage und Wochen geplant. Sie alle mussten auf unbestimmte Zeit verschoben werden. Dafür folgten Tage und Wochen der Isolation, des Zurückgeworfen-Werdens, des Nicht-Wissens, wie es weiter gehen wird.
Und doch nutzten die beiden Köhlmeiers die Zeit:
Die Vergangenheit wurde gesichtet, die eigene Geschichte archiviert. Verschiedenste ältere Programme wurden ins Internet gestellt und konnten und können unter https://www.youtube.com/user/maggako/videos nachgeschaut, nachgehört werden.
Viele Beiträge der beiden wurden im ORF-Kulturforum von Ö1 online gestellt.
Der Kultursender Ö1 brachte am 10. Mai in der Sendung „Contra: Kabarett & Kleinkunst“ Ausschnitte aus dem Programm „Nimm 2. Zahl 3“.
Und zu guter Letzt wurde – nachdem die beiden Köhlmeiers ja zur Risikogruppe zählen und von ihren Enkelkindern ferngehalten wurden – gemeinsam mit der siebenjährigen Enkeltochter und dem zehnjährigen Enkelsohn ein ganz besonderes Projekt gestartet. Gemeinsam begannen die vier über das Internet an einem Buch zu schreiben: „Kindergeschichten aus Corona-Zeiten“. Jemand der vier begann mit einer Geschichte, der/die nächste schrieb weiter, dann war der/die nächste dran. Dazu tauschte man sich telefonisch immer wieder aus. Sinn und Zweck war es, trotz Corona, den Kontakt zueinander nicht zu verlieren, miteinander in Verbindung zu bleiben, sich täglich „zu begegnen“. In der Zwischenzeit sind neun Geschichten, neun moderne Märchen fertig, über hundert Seiten geschrieben. Wobei die vier die Sache auch nach Corona weiter beibehalten wollen. Einfach weil es Spaß macht. Übrigens: Wer Lust hat, kann diese Geschichten auf https://issuu.com/kunstmuehle/docs nachlesen.
Augenblicklich sind die beiden Köhlmeiers einfach nur neugierig, wie es in der Kunst- und Kulturszene überhaupt weitergehen wird. Denn gerade in diesem Bereich ist das Wissen um die Zukunft so verworren und unsicher wie nirgendwo sonst.
Claudia Wagner

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