Als Ausgleich wird auf der Bühne gelacht

Franz Schober (Bildmitte) steht mit den Dorfkomödianten Wundschuh ab 29. März auf der Bühne. | Foto: Edith Ertl
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Franz Schober kennt man nur mit fröhlichem Gesicht. Die Mundwinkel des Dietersdorfers (Gemeinde Dobl-Zwaring, Pfarre Wundschuh) zeigen meist nach oben, sein breites Lachen ist ansteckend, sein Humor abendfüllend, und er selber ist das, was man eine Lachwurzen nennt. Schober ist eine der tragenden Säulen im Ensemble der „Dorfkomödianten Wundschuh“, beruflich aber ist der Friedhof seine Bühne.

„Ich wollte immer im Freien arbeiten“, sagt der gelernte Mechaniker, der seit über zwei Jahrzehnten als Friedhofswärter und Totengräber arbeitet. Der vergangene milde Winter kam ihm gelegen, „wenn die Erde nicht tief gefroren ist, macht das meine Arbeit leichter“. Ehrenamtlich ist der 62jährige als Mesner und Vorbeter tätig. „Dadurch bin ich zu den Dorfkomödianten gekommen“, lacht Schober und erzählt von seiner ersten Rolle auf der Bühne. „Sie haben für ein Stück jemanden gesucht, der den Pfarrer spielt“, blickt er auf den Beginn seiner Bühnenkarriere in der Komödie „Die wilde Lola“. Samy Wade, der Obmann der Dorfkomödianten, sprach Schober an, „und ruck-zuck stand ich auf der Bühne“. In 15 Jahren als Ensemble-Mitglied brachte er das Publikum in unterschiedlichen Rollen zum Lachen, als Wirt, Viehhändler oder Heiratsschwindler.

Lampenfieber kennt Schober nicht, auch wenn das Kulturheim Wundschuh bis auf den letzten Platz gefüllt ist. „Als Vorbeter spreche ich auch vor hundert Leuten. Ich habe Respekt vor jedem Menschen, aber Angst vor niemandem. In meinem Beruf und vor dem Herrgott sind wir alle gleich“. Und sollte auf der Bühne doch ein Hoppala passieren, dann ist Souffleuse Hilde Wade zur Stelle und wirft das Hölzl. „Aufpassen muss ich nur, wenn im Publikum jemand einen mordsmäßigen Lacher loslässt, dann kann ich mich auch nicht halten“, grinst Schober.

Im aktuellen Stück, das am 29. März um 19:30 Uhr unter der Regie von Franz Schnabl in Wundschuh Premiere hat, geht es um eine „Modenschau im Ochsenstall“. Schober verkörpert darin den besten Freund eines Bauern und Hobbymalers (gespielt von Samy Wade) auf einem heruntergewirtschafteten Hof. Des Landwirts vermeintlich letzte Rettung ist der neue Zuchtbulle Bruno. Doch der erweist sich als Niete und weigert sich, seine Arbeit zu tun. Bruno interessiert sich nur für das eigene Geschlecht, was zu einigen Missverständnissen führt, zumal auch der Kunsthändler (gespielt von Wolfgang Garber) Bruno heißt. Ein guter Freund weiß immer Rat, und so entsteht die Idee mit der Modenschau im Ochsenstall, bei der schlussendlich alles aus den Fugen gerät.

„Schon bei den Proben geht es bei uns lustig zu, ich freu‘ mich jedes Mal darauf. Wir lachen viel, und das ist wohl für alle auch ein guter Ausgleich, nicht nur für mich. Und wenn es uns gelingt, dem Publikum einen vergnüglichen Abend zu bereiten, dann haben wir unser Ziel erreicht“.

Weitere Infos:
„Modenschau im Ochsenstall“ Komödie in drei Akten von Jonas Jetten. Premiere (ausverkauft) am 29. März um 19.30 Uhr, Kulturheim Wundschuh. Weitere Aufführungstermine 30./31. März und 5., 6. und 7. April. Weitere Infos 0677-62289489, www.diedorfkomoedianten.at.

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