Gottfried Eicher: Kraft, körperlich und mental

Gottfried Eicher ist ein Mann mit schwerer Vergangenheit. Ohne die hätte er seine Gabe als Rutengeher vielleicht nie entdeckt.
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  • hochgeladen von Daniela Tuttner

Gottfried Eicher ist ein Mann mit verblüffenden Kräften. Weit über die Bezirksgrenzen hinaus ist er bekannt als Rutengeher, der Wasseradern und Erdstrahlen aufspürt. Woher kommt diese Kraft?

Fehlschläge
Beim Bau seines Hauses stand Eicher vor dem Problem, dass es auf dem Bauplatz kein Wasser gab. Zwei Rutengeher rieten ihm, an bestimmten Stellen zu graben. Beide Male folgte er deren Ratschlag, fand aber kein Wasser. "Loswerden konnte ich das Grundstück nicht mehr, also konnte ich nur das Beste daraus machen," erzählt Eicher.

Wassersucher
Eicher beschloss, das Rutengehen selbst zu versuchen. Er suchte sich einen passenden Haselzweig und ging das Grundstück ab. "Im Finstern," schmunzelt er, "damit die Nachbarn nicht glauben, ich bin ganz verrückt geworden!" An einer Stelle meinte er, richtig zu liegen. Drei Monate lang wiederholte er seine Suche Nacht für Nacht, bevor er seinem Gefühl zu vertrauen begann und anfing zu graben. 41 Meter tief hob er das Brunnenloch, alleine und ohne schwere Maschinen, bevor er endlich auf Wasser stieß. Der Brunnen ist heute noch in Einsatz.

Brunnenbauer
Nachdem sich diese Geschichte herumgesprochen hatte, wurde Gottfried Eicher immer wieder von Bauherren in der selben Lage gebeten, auch bei ihnen Wasser zu suchen und danach zu graben. "Anfangs wollte ich gar nicht, ich war froh, mit meinem eigenen Brunnen fertig zu sein. Dann dachte ich daran, wie dringend ich selber Hilfe gebraucht hätte, so konnte ich unmöglich nein sagen." Eicher lies sich also überreden und grub eigenhändig 38 Brunnen mit insgesamt 356 Metern Tiefe.

Strahlenfinder
Eicher begann, sich näher mit Wasseradern und Erdstrahlen zu befassen: „Strahlung hat schädliche Auswirkungen auf Menschen, wenn sie sich dauerhaft an belasteten Stellen aufhalten. Ich begann also, in den Häusern meiner Verwandten nach solchen Stellen zu suchen und wurde auch fündig.“ Von Abschirmgeräten hält Gottfried Eicher nichts. „Alles nur Geschäftemacherei.“ Sein Rat lautet, Schlaf- oder Arbeitsplätze an unbelastete Stellen umzusiedeln. Vom Erfolg seiner Arbeit zeugen unzählige Dankesbriefe, die er im Laufe der Jahre bekam.

Wertschätzung
In jungen Jahren hätte er von Dankbarkeit oder Wertschätzung nicht zu träumen gewagt. Eine Kindheit und Jugend voll Gewalt, Demütigung, Missbrauch und harter Arbeit ließen ihn damals fast am Leben zerbrechen. In mehreren Büchern schrieb er sich diese Zeit von der Seele.
An die Vergangenheit erinnert ein Amboss, der heute im Garten seinen Ehrenplatz hat. Das 238 Kilo schwere Stück verwendete Gottfried Eicher beim Bau seines Brunnens: „Ich holte ihn bei meiner Schwiegermutter ab und hob ihn eigenhändig in meinen VW Käfer.“ Mit 73 Jahren stemmt Gottfried Eicher den Amboss noch immer – genauso wie seine schwere Vergangenheit.

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