König wird schon seit fünf Jahrzehnten gerufen
Im Jahr 1961 gründete Schuldirektor Johann Falk die Bierbaumer Tarockrunde.
Die Karten sind ausgeteilt. Sorgfältig werden sie von den vier Spielern gefächert. „Alles gut?“, stellt Johann Falk die Frage an die Runde. Nein, der Frager kommt in dieser Runde nicht zum Königrufen. Paul Harb, der jüngste Mitspieler in der Runde, hat ein gutes Blatt. Er sagt einen Dreier an. Die vier Herren, die sich beim ehemaligen Volksschuldirektor Johann Falk in Bierbaum am Auersbach zum Kartenspiel getroffen haben, spielen Tarock.
Tarock geht vor
Falk kam 1960 von Straden, wo er bereits in einer Tarockrunde war, nach Bierbaum. 1961 gründete er in seinem neuen Heimatort eine neue Runde. Seine ersten Tarockpartner waren der Pfarrer Franz Ertl, der Arzt Alois Ploder und der Kaufmann Franz Kamper. Gespielt wurde jeden Dienstag in den Wohnungen der Mitglieder die Spielvariante „Königrufen“. „Tarock geht vor“, pflegte Ploder zu sagen und so versuchte man den Dienstag von anderen Terminen freizuhalten. „Sogar der Faschingsdienstag ist bei uns verlegt worden“, schmunzelt Falk, als er von der Anfangszeit der vor mehr als 50 Jahren gegründeten Gruppe erzählt. Er ist mittlerweile das einzig verbliebene Gründungsmitglied. Lange Jahre waren ach Franz Harb und Erwin Rumpler in der Tarockrunde.
Gewinne im Cent-Bereich
Die aktuelle Runde setzt sich aus Falk, dem ehemaligen Amtsleiter der Gemeinde Gnas, Karl Konrad, dem HAK-Professor Johann Mayer und dem jüngsten Mitglied, dem Polizisten Paul Harb, zusammen. „Gespielt wird etwa alle 14 Tage und als Abschluss gibt es ein Flascherl guten steirischen Wein“, erzählt der pensionierte Schulleiter.
Mittlerweile hat Harb seinen Dreier durchgebracht. Die Gewinne – sie bewegen sich im Cent-Bereich – werden ausbezahlt und die nächste Runde gemischt. „Hoffentlich noch lange“, wünscht sich Gründer Johann Falk.
walter.schmidbauer@aon.at
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