Menschliche Fackel will den nächsten Weltrekord

Joe Tödtling hält den Weltrekord beim "Burning Man" – er stand dafür 5 Minuten und 41 Sekunden in Vollbrand. | Foto: J. Tödtling
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  • Joe Tödtling hält den Weltrekord beim "Burning Man" – er stand dafür 5 Minuten und 41 Sekunden in Vollbrand.
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Er springt aus einem explodieren Auto, als Polizist gerät er in wilde Schießereien mit Ganstern, viele Male ging er schon in Flammen auf – Joe Tödtling widerfahren berufsmäßig die wildesten Dinge: Er arbeitet als Stuntman.

Steirerman in Hollywood

Auch bei einigen Hollywoodproduktionen (Point Break, Hitman Agent 47, Monuments Men) wirkte der Passailer an der Seite von beispielsweise Goerge Clooney, Matt Damon, Zachary Quinto (der "neue" Spock) oder Ray Winstone mit. "Das sind ganz normale Menschen wie Du und ich. Ich sitze in Drehpausen am Tisch nebenan und wir essen die gleiche Suppe", lacht er. Mit Zachery Quinto habe er zwei Tage lang in Privatstunden einen Kampf einstudiert. "Zachery ist ein ganz lieber Kerl. Nach getaner Arbeit waren wir auf einen Kaffee", berichtet Tödtling.

Klinkenputzen

Und wie wird man eigentlich Stuntman? "Ich war beim Bundesheer und wollte Militärpilot werden, da ist es aber sehr schwierig dran zu kommen", erzählt er. "2001 bin ich in die USA geflogen und habe die Stuntschule von Kim Kahana (u. a. 30 Jahre lang Stuntdouble von Charles Bronson) absolviert", so Tödtling. Dann dauerte es einige Jahre um in der Branche Fuß zu fassen: "Es war beinharte Knochenarbeit. Ich musste viele Klinken putzen und permanent um Termine bei den Verantwortlichen betteln. Heute rufen sie mich an." Das Stuntgeschäft sei eine Vertrauenssache, da engagiere man niemanden, den man nicht kennt.
Längerfristig möchte Tödtling als Schauspieler Fuß fassen. "Ich werde durch meine Erscheinung in das Action-Eck gestellt. Wo auch immer ein Polizist für eine Schießerei gesucht wird oder ein Zuhälter, der eine Prostituierte verprügelt, kommt man auf mich zu", schmunzelt der Stuntman. "Das hat aber gar nichts mit meinem Privatleben zu tun: Da stehen Kinderschauen und Windelwechseln auf dem Programm, wenn beruflich weniger los ist."

Nächster Rekord

Tödtling hält den Weltrekord beim "Burning Man". Er stand dafür 5 Minuten und 41 Sekunden in Flammen. Ähnliches hat er auch am 20. März vor – da wird er am Passailer Hauptplatz versuchen brennend rund 170 Meter (aktueller Rekord: 161,27 Meter) zu laufen. "Zuseher sind herzlich willkommen", lädt Joe Tödtling ein.

QUERGEFRAGT

Joe Tödtling, Stuntman aus Passail
Was liegt zu Hause auf Deinem Nachtkastl?
Total Recall, die neue Biographie von Arnold Schwarzenegger. Mit ihm würde ich gerne einmal drehen.
Mit wem möchtest Du sonst noch gerne arbeiten?
Mit Silvester Stallone, der soll auch privat ein total lässiger Typ sein. Ich kenne die Stuntkoordinatoren, die bei The Expendables dabei waren. Vielleicht wird das ja einmal was.
Was fehlt nie in deinem Kühlschrank?
Der ist immer gut gefüllt. Derzeit fehlen Kohlenhydrate. Meine Frau und ich halten gerade Diät (lacht). Ich schaue aber generell sehr auf meine Ernährung.
Welche drei Dinge würdest Du auf eine einsame Insel mitnehmen?
Meine Frau natürlich. Da ich davon ausgehe, dass Sie die WOCHE liest, bleibt mir nichts anderes übrig (lacht spitzbübisch). Und meine Tochter und meinen Sohn. Unser größerer Sohn würd uns da nicht mehr mitfahren.
Wie bereitetst Du Dich auf Deinen Weltrekordversuch vor?
Gar nicht (lacht). Ich hab mir ausgerechnet, dass 170 Meter in fünf Minuten zu schaffen sein sollten – auch dann noch, wenn ich zusammen mit der Schutzkleidung 140 Kilogramm wiege. Die Feuerwehr, das Equipment und meine Crew sind natürlich dabei. Klar, dass das top vorbereitet ist. Bei meinem regelmäßigen Training – das gehört auch zum Stuntmandasein –ändere ich nichts deswegen.

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