Auf dem Rücken der Patienten
Rotes Kreuz steht
vor Ende des
Vertrags mit der
steirischen GKK.
Beim Roten Kreuz herrscht eine angespannte Situation. Nach dem Zittern um die Zivildiener im Rahmen der langwierigen Heeresdiskussion dreht sich nun alles um den Tarifstreit mit der Steiermärkischen Gebietskrankenkasse. Da der Forderung des Roten Kreuzes, den bestehenden Tarif um 19,5 Prozent zu erhöhen, nicht nachgekommen wurde, tritt nach erfolgter Kündigung ab 30. Juni ein vertragsloser Zustand ein.
In der Südoststeiermark legen die Geschäftsführer der Bezirksstellen Feldbach und Radkersburg, Andreas Mittendrein und Simon Straßgürtl, die Fakten aus ihrer Sicht auf den Tisch.
"Es wird seit mittlerweile zweieinhalb Jahren verhandelt. Der Tarif hat mit den Kosten, die uns entstehen, nicht schrittgehalten beziehungsweise ist seit 1999 gleich geblieben. Der Verbraucherpreisindex ist in diesem Zeitraum, um einen Vergleich zu ziehen, um 32,4 Prozent gestiegen", so Andreas Mitendrein.
Im Detail hat das Rote Kreuz bislang pro Kilometer für eine Fahrt mit zwei Sanitätern 1, 30 Euro bezogen. "Klingt viel, ist aber nicht kostendeckend", unterstreicht Simon Straßgürtl. Mittendrein rechnet vor: "Für eine Fahrt von Feldbach nach Graz bekommen wir 130 Euro. Wir sind rund drei Stunden unterwegs. Das sind pro Stunde rund 43 Euro. Das für zwei Sanitäter, die Fahrtstrecke und medizinisches Eigenmaterial."
Gesprächsstillstand
Beide Rotkreuz-Vertreter beklagen mangelnde Bewegung bei den Gesprächen, ein Angebot der GKK liege weit unter der gewünschten Anpassung. "Draufzahlen" würden bei unverändertem Zustand die Patienten. Diese müssten künftig den Transport per Vorkassa abgelten, infolge die Rechnung bei der betreffenden Krankenkasse einreichen und auf eine Kostenrefundierung warten. Beim Roten Kreuz bereitet man sich bereits auf die neue Lage vor. "Wir werden die Patienten über die neuen Abläufe informieren, es wird auch eine Hotline eingerichtet", erklärt Mittendrein. Dass die Patienten hinter dem Roten Kreuz stehen, sind sich dessen Vertreter gewiss. Dies sei anhand einer vom Roten Kreuz durchgeführten Petition mit je rund tausend Unterschriften pro ehemaligen Bezirk bewiesen.
„Die Steiermärkische Gebietskrankenkasse zahlt bereits jetzt rund das Dreifache dessen, wofür sie gesetzlich zuständig wäre, dies hat uns eine Rüge vom Rechnungshof eingebracht. Dennoch liegt dem Roten Kreuz ein mehr als faires Tarifangebot vor. Unsere Verhandlungstür bleibt natürlich weiterhin offen", so STGKK-Obmann Josef Pesserl. Er möchte einen vertragslosen Zustand abwenden.
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