GU-Nord – schon gewusst?
Ein waschechter Stattegger Minnesänger

Die Darstellung Rudolfs II. von Stadegge im Codex Manesse | Foto: Von Meister des Codex Manesse - http://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/cpg848/0510
  • Die Darstellung Rudolfs II. von Stadegge im Codex Manesse
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Schon gewusst, dass in Stattegg einst ein bedeutender Minnesänger zu Hause war?

Wer im Mittelalter Gehör beim weiblichen Geschlecht finden wollte, der musste sich ordentlich ins Zeug legen. Das Mittel, um um die Herzensdame zu werben, war der Minnesang. Diese gesungene Liebeslyrik war gang und gäbe – und das, obwohl der Minnesang eigentlich an Frauen gerichtet war, die aufgrund ihrer Stellung ohnehin nicht zu erreichen waren. Kein Wunder also, dass der Minnesang auch Minneklage genannt wird. Neben Walther von der Vogelweide und Ulrich von Lichtenstein galt auch Rudolf II. als bedeutsamer Minnesänger. Sein Werk ist in der berühmtesten Liederhandschriftsammlung überliefert , dem Codex Manesse. Und Rudolf II. war ein Stattegger.

Lieder der (unerreichbaren) Liebe

Rudolf II. stammt aus einem Ministerialengeschlecht steirischer Landfürsten, die als die "Herren von Stadeck" in die Geschichtsbücher eingingen. Ihr Stammsitz war die Burg Stadeck im heutigen Ortsteil Hub. Von Rudolf II. von Stadegge, wie er genannt wurde, wissen wir, dass er unter anderem 1234 Zeuge einer Schenkung unter der Burg Helfenstein nahe Rein war oder dass er sich 1250 bei Erzbischof Eberhard von Biburg und 1260 bei Ottokar II. Přemysl aufhielt.
Von ihm sind drei kurze Lieder erhalten, die allesamt die Sehnsucht nach Liebe, aber auch die Enttäuschung thematisieren. Mal zeigt er sich darüber gleichgültig, mal hoffnungsvoll und beharrlich, ein anderes Mal kritisiert er die fehlende Güte der auserwählten Dame.
Gestorben ist von Stadegge vermutlich 1261. In diesem Jahr wird er ein letztes Mal schriftlich erwähnt.

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