Erster Wein aus Graz-Gösting

Der Herbst ist auch die Zeit der Weinlese. Die Steiermark glänzt mit vielen wunderbaren Lagen, aber der Ausblick, den man am rund einen Hektar großen Grundstück nahe der Burgruine Gösting hat, ist einzigartig. Es gehört Hubert Auer, der sich mit seiner Traditionsbäckerei in Graz einen Namen gemacht hat. Vor fünf Jahren hat es der Weinhof Florian aus Dobl-Zwaring gepachtet und vollkommen revitalisiert.

Wein aus Graz am Plabutsch

"Hubert Auer ist damals auf uns zugekommen, weil er wusste, dass wir einer der wenigen Huckepack-Weinbauern sind", erzählt Harald Florian-Schaar. "Es war eine wilde Gstätten." Die leichte Südost-Lage überzeugt mit einem kalksteinhaltigen Untergrund. "Das Tolle am Boden ist, er lässt sehr viel Wasser durch. Es ist reiner Karst wie in Kroatien. Wir brauchen hier keine Beregnung." Der Plabutsch war früher auch Wasserspeicher für die Grazer Brauereien. Heute wächst dort der "Wein aus Graz".
Nach fünf Jahren der Rebstock-Aufzucht darf der Wein heuer zum ersten Mal gelesen werden. "Wir haben die Rebstöcke Jahr für Jahr bewusst ganz zurückgeschnitten. So ist hier ein Tiefwurzler entstanden", weiß Florian-Schaar. Herauskommen wird dafür ein Weißburgunder der ganz besonderen Note. Er wird den Namen Graz-Gösting tragen und ab kommendem März zu haben sein.
Dass der Wein ein guter werden wird, kann man übrigens auch an der entlang der Weinfläche gelegenen sogenannten Publikumsreihe erahnen. Entlang einer Abkürzung zur Burgruine Gösting können Wanderer an den Trauben naschen. Die Reb-Reihe ist bereits komplett leer. "Die Leute sollen so auf den Geschmack kommen. Wir wussten, dass der Wein hier eine Top-Qualität hat. Meine Vision, dass jeder Grazer ein Achterl Wein aus Graz bekommt, wird jetzt bald Realität", freut sich Florian-Schaar vom Weinhof in Dobl. Insgesamt zehn Hektar Wein werden auf Grazer Stadtgebiet angebaut. Die meisten Weine aus Graz gehen übrigens ins Ausland oder werden von Touristen als beliebtes Mitbringsel gekauft.