Gemeinden im Süden von Graz-Umgebung sind 2018 wieder stark gewachsen

Premstätten ist 2018 mit 202 zusätzlichen Einwohnern wieder stark gewachsen, 2020 soll das neue Gemeindeamt eröffnet werden. | Foto: Ederer + Haghirian Architekten
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  • Premstätten ist 2018 mit 202 zusätzlichen Einwohnern wieder stark gewachsen, 2020 soll das neue Gemeindeamt eröffnet werden.
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Am 1. Jänner 2019 lebten nach vorläufigen Ergebnissen vom 12. Februar der Statistik Austria  8.859.992 Menschen in Österreich, um 37.725 Personen (+0,43%) mehr als zu Jahresbeginn 2018. Damit verzeichnete Österreich 2018 die niedrigste Bevölkerungszunahme der letzten sieben Jahre, in den Jahren 2012 bis 2017 wurden durchschnittlich Zuwächse von 0,8% verzeichnet.

Steiermark: Im Norden starker Rückgang im Großraum Graz starker Zuzug
In der Steiermark gab es im Jahr 2018 mit +0,23% bzw. einem Plus von 2.875 Personen ebenfalls einen leichten Bevölkerungszuwachs, der wie in den Vorjahren unter dem Bundesdurchschnitt lag. 1.243.089 Menschen lebten per 01.01.2019 in unserem Bundesland, davon 1.106.068 österreichische Staatsangehörige, 80.653 aus EU-Staaten und 56.368 aus Drittstaaten (Türkei, USA, Afrika, Asien usw).
Die Entwicklung je nach Region ist so unterschiedlich wie in kaum einem anderen Bundesland. In Graz-Umgebung gab es mit 0,87 Prozent (1.307 Personen), knapp gefolgt von Graz mit +0,83% (2.377 Personen), den höchsten Zuwachs aller Bezirke und auch die Bezirke Leibnitz (+0,55%), Weiz (+0,31%), Hartberg-Fürstenfeld (+0,2%) und Deutschlandsberg (+0,16) legten jeweils zu. Im Gegensatz dazu gab es in der Obersteiermark wie auch schon 2017 einen Rückgang der Bevölkerung.
Der Bezirk Murau verliert mit 256 Personen mit minus 0,92% allein im Jahr 2018 fast ein ganzes Prozent seiner Bevölkerung. Auch das Murtal -0,62% (451 Personen), Leoben -0,53% (323 Personen), Bruck-Mürzzuschlag -0,44% (-433) und Voitsberg -0,31% (160 Personen) haben wieder einen starken Rückgang zu beklagen.

Südlich von Graz gibt es die meisten Gemeinden mit starkem Wachstum
Gleich sechs der zehn Gemeinden mit dem höchsten Bevölkerungszuwachs 2018 in der Steiermark liegen in Graz-Umgebung und alle davon liegen im Süden des Bezirks. Haselsdorf-Tobelbad liegt steiermarkweit auf Platz zwei mit einem Plus von 86 Einwohnern (+6%), Premstätten zählte zum 01.01.2019 um 202 Personen mehr (+3,3%). Feldkirchen bei Graz legte mit um 195 Personen auf über 6.500 Einwohner zu (+3,1%) und Hart übersprang die 5.000 Einwohner Hürde mit +152 Personen (+3,1%) deutlich. Raaba-Grambach mit +2,9% und Hausmannstätten mit +2,8% (92 Personen) zählen ebenfalls zu den 10 der 287 steirischen Gemeinden mit dem höchsten Bevölkerungszuwachs 2018.
Ähnlich sieht es beim Vergleich der Bevölkerungsentwicklung der letzten 10 Jahre aus, auch hier nehmen sechs Gemeinden aus Graz-Umgebung Plätze in den Top 10 ein. Auf Platz drei und vier in der Steiermark sind Premstätten und Kalsdorf mit einer Bevölkerungssteigerung von 2009 auf 2019 um 25% im Bezirk am stärksten gewachsen.

Im Norden von GU gibt es einige Rückgänge
Wie auf Landesebene, gab es 2018 auch im Bezirk Graz–Umgebung zwischen Norden und Süden eine unterschiedliche Entwicklung. 2018 sind einige Gemeinden im Norden geschrumpft, die Stadt Frohnleiten hat 2018 mit minus 1,58% gleich 105 Einwohner verloren. Stiwoll aufgrund der Größe mit einem Abgang von 15 Personen über 2%. Sankt Radegund (-0,69%), Gratwein-Straßengel (-0,56%), Semriach (-0,54%), Sankt Bartholomä (-0,28%) haben ebenfalls Einwohner verloren.
Deutschfeistritz mit +2,02% (87 Personen), Sankt Oswald bei Plankenwarth mit +1,61% (20 Personen) und Peggau +1,50 (33 Personen) konnten im Norden im Gegensatz zu einigen Nachbargemeinden aber über dem Landes- und Bezirksschnitt zulegen.
Insgesamt über die letzten 10 Jahre gab es im ganzen Bezirk mit Frohnleiten aber nur eine Gemeinde mit Bevölkerungsverlust, die Stadtgemeinde hat seit 01.01.2009 aber gleich 398 Einwohner verloren (-5,73%), ist somit von ehemals Platz vier was die Einwohnerzahl im Bezirk betrifft, auf Platz sieben zurück gefallen und wird wohl auf absehbare Zeit auch von Premstätten und Feldkirchen überholt werden.

1.000er Hürden übersprungen
Neben Hart bei Graz, das nun das erste Mal mit 5.124 Personen über 5.000 gemeldet Einwohner zählt, haben noch Kalsdorf mit 7.125 und Gössendorf mit 4.042 Einwohnern jeweils eine 1.000 Hürde übersprungen.
In Hart bei Graz wird daher der nächste Gemeinderat, wenn die Bevölkerungsanzahl nicht wieder sinkt, 25 Gemeinderäte umfassen statt der bisherigen 21. Der rechtliche Anspruch der Bezüge von Bürgermeister und Vorstandsmitgliedern steigt automatisch um 20% (60% statt 50% eines Nationalratsgehalts als Basis).
In Kalsdorf bleibt die Anzahl der Gemeinderäte gleich, der nächste Sprung nach 5.000 Einwohner ist bei der Anzahl der Gemeinderäte erst bei 10.000 Einwohnern von 25 auf 31. Die Gehälter laut dem Steiermärkischen Gemeinde-Bezügegesetz steigen aber beim Überschreiten der Grenze von 7.000 Einwohner auch hier an, konkret um 8,33 Prozent zum bisherigen Wert (65% statt 60% eines Nationalratsgehalts als Basis).
In Gössendorf hat der Sprung auf erstmalig über 4.000 einer keiner solchen Auswirkungen.

Starker Rückgang an Asylwerbern merkbar
Vor allen in ländlichen Gemeinden, die sich weniger dynamisch entwickeln als die Kommunen in Graz-Umgebung, wird die langfristige Bevölkerungsentwicklung auch im Jahr 2018 durch Veränderung bei der Zahl der Asylwerber in Asylunterkünften verzerrt.
Gab es 2015 und 2016 in vielen Gemeinden dadurch eine steigende Bevölkerungsentwicklung, sind 2018 aufgrund der stark gefallen Zahlen an Asylwerbern, Rückgänge durch aufgelassene Asylunterkünften zu bemerken.
So ist es nicht verwunderlich, dass die Gemeinde Spital am Semmering, mit minus 9,34% den höchsten Bevölkerungsrückgang im Jahr 2018 zu verzeichnen hat, insgesamt hat sich die Anzahl der Bewohner im Jahr 2018 von 1.595 auf 1.446 verringert. Das mit 01.01.2019 geschlossene Asylheim für das noch bis zumindest 2029 (!) monatlich 45.000 Euro Miete bezahlt werden müssen, hatte in den vergangenen Jahren die Einwohnerzahl der Gemeinde massiv erhöht.
Auch in Graz-Umgebung wird sich die negative Bevölkerungsentwicklung bzw. der geringe Anstieg im Verhältnis zu den Vorjahren in manchen Gemeinden mit dieser Entwicklung begründen lassen.

Link: julrich.at

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