Biodiversität
Gratwein-Straßengel stärkt eigenes Ökosystem

- Um die heimische Tier- und Pflanzenwelt zu erhalten, setzt sich Gratwein-Straßengel für die Artenvielfalt ein.
- Foto: RAXmedia
- hochgeladen von Nina Schemmerl
Vor Kurzem legte der Weltbiodiversitätsrat einen alarmierenden Bericht vor: Sofern kein Umdenken in der Landnutzung und im Bereich Umweltschutz geschieht, könnten rund eine Millionen Tier- und Pflanzenarten in den kommenden Jahrzehnten vom Aussterben bedroht sein. In Gratwein-Straßengel geht der Umweltausschuss nun dagegen vor und setzt sich für den Insekten- und Bienenschutz ein.
Kleinen Beitrag leisten
Sowie sich die Sonne zeigt, summt und zischt es in den heimischen Gärten. Die Frage ist nur, wie lange noch. Um den Fortbestand der heimischen Flora und Fauna zu gewährleisten, hat sich Gratwein-Straßengel überparteilich und einstimmig für die Errichtung von Wildwiesen beziehungsweise Naturwiesen ausgesprochen. "Damit wollen wir Akzente setzen und ein Vorbild sein. Auch für Privatpersonen, die in ihren eigenen Gärten die bunte Vielfalt wachsen lassen wollen, bislang aber noch keinen Anlass dafür gefunden haben", erzählt Umweltausschussobfrau Karin Greiner. "Wenn wir heute als Gemeinde nicht in die Zukunft investieren, hat das Auswirkungen auf die nachfolgenden Generationen." Dabei appelliert sie an alle, nicht zu vergessen, dass mit dem Wegsterben von Tieren und Pflanzen Versorgungs- und Nahrungsketten zerstört werden können, und nennt als Beispiel die Bienen. "Jeder kann einen kleinen Beitrag dazu leisten. Man muss nur mal einen Schritt in die richtige Richtung tun", sagt Greiner.
Naturnahe Fläche schaffen
Konkret will die Marktgemeinde eine Wildblumenwiese auf gemeindeeigenen Flächen wie bei der Streuobstwiese im Ortsteil Judendorf, die durch eine Unterschriftenaktion vor der Verbauung bewahrt wurde, entstehen lassen. Eine weitere Option wäre die Siedlungsstraße im Ortsteil Gratwein. Dazu soll es einen Lokalaugenschein geben. Bereits im Vorfeld hat der Gratkorner Landwirt Johannes Stangl die Gemeinde über alle Vorteile und mögliche Vorgehensweisen aufgeklärt. "Heimische Arten sind an das regionale Klima angepasst und somit widerstandsfähig", sagt er. Daher sollen die Flächen möglichst naturnah werden. Das garantiert natürlichen Schutz – und ist nebenbei besonders kosten- und zeitsparend, weil weniger gedüngt, gegossen und gemäht werden muss. Ausdauernde Gehölzarten, allerlei Wildblumen und Kräuter können demnächst das Gemeindebild verschönern. Dadurch sollen Bienen und andere Insekten angelockt werden. "Gegen Neophyten vorzugehen, reicht eben nicht aus, um die heimische Pflanzen- und Tierwelt zu schützen", sagt Greiner entschlossen. Aber nicht nur Insekten stehen im Fokus. Auch Herr und Frau Adebar sollen in Zukunft ein sicheres Zuhause in der Großgemeinde haben. Bereits drei Storchenhorste gibt es, weitere könnten folgen.


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