Ja, das muss so laut sein: Sirenenproben sind keine mutwillige Lärmbelästigung.

Feuerwehrkommandant Jürgen Hofer am Dach des Sparkassengebäudes mit der "Lieblingssirene" der Gleisdorfer.
  • Feuerwehrkommandant Jürgen Hofer am Dach des Sparkassengebäudes mit der "Lieblingssirene" der Gleisdorfer.
  • hochgeladen von Daniela Tuttner

Jeden Samstag Mittag wird mit einem 15-sekündigen Dauerton die Sirenenfunktion im ganzen Land überprüft. Heute, am 4. Oktober, dauert diese Überprüfung länger, der jährliche Zivilschutz-Probealarm steht an. Keine mutwillige Lärmbelästigung steckt dahinter, sondern eine wichtige Einrichtung zum Schutz der Bevölkerung.

Jeder muss sie hören
Eine der meistgehörten und wohl auch meist verfluchten des Bezirks ist die Sirene am Dach des Gleisdorfer Sparkassengebäudes, unmittelbar am Hauptplatz. "Da hebt's dich aus, so laut ist das. Ist das notwendig?" Diese Frage hört HBI Jürgen Hofer öfter, und er kann sie klar beantworten: "Ja, das muss so laut sein!" Denn die Feuerwehr nutzt zwar diese Warneinrichtung zur Alarmierung ihrer Mitglieder, die eigentliche Aufgabe der Anlagen ist aber die Warnung bei Gefahrensituationen – und die muss jeden erreichen, so der oberste Gleisdorfer Feuerwehrler: "Eigentlich müssten die Sirenen noch lauter sein, denn durch die neueren schalldichten Fenster hört man oft nichts mehr davon, wohnt man nicht in der unmittelbaren Nähe."

Selten im Einsatz
Die 102 Sirenen im Bezirk Weiz kommen zum Glück äußerst selten für Zivilschutzaufgaben zum Einsatz. Hofer kann sich an keinen Fall erinnern. "Nach einem Chemieunfall in Gleisdorf im Jahr 2004 waren wir knapp davor, den Alarm auszulösen", erzählt der Kommandant. Man habe sich aber dagegen entschieden, denn: "Es wäre in diesem Fall mehr Panik als Nutzen entstanden."

Nur im Ernstfall
Zwischen 300 und 400 Einsätze absolviert die Freiwillige Feuerwehr Gleisdorf jedes Jahr. Die Sirenenanlage kommt bei etwa 100 davon zum Einsatz, der Großteil der Alarmierungen erfolgt als stiller Alarm über SMS oder Pieper. "Wir alarmieren per Sirene nur bei Einsätzen mit erhöhtem Gefährdungspotenzial, also wenn es brennt oder bei Verkehrsunfällen mit eingeklemmten Personen", erklärt Hofer. Es gibt zwar Fehlalarme bei Firmenanlagen, aber auch die müsse man ernst nehmen. Man kann also davon ausgehen: Wenn um drei Uhr Früh die Sirene losgeht, dann ist wirklich etwas passiert.

Das bedeuten die Sirenensignale

Heute zwischen 12 und 12:45 Uhr werden in ganz Österreich die Sirenen bei einem Zivilschutz-Probealarm aktiviert.

Warnung
Die Sirenenprobe beginnt mit einem dreiminütigen Dauerton. Dieser warnt vor einer herannahenden Gefahr. Radio, Fernseher (ORF) oder Internet (www.orf.at) einschalten, Verhaltensanweisungen beachten.

Alarm
Eine Minute lang auf- und abschwellender Heulton. Es droht unmittelbare Gefahr, sofort schützende Bereiche oder Schutzräume aufsuchen. Über Radio, Fernsehen und Internet durchgegebene Verhaltensmaßnahmen befolgen.

Entwarnung
Das Ende der Gefahr wird durch einen einminütigen gleichbleibenden Dauerton angezeigt.

Push-Nachrichten auf dein Handy
MeinBezirk.at auf Facebook verfolgen
Die Woche als ePaper durchblättern
Newsletter deines Bezirks abonnieren

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.