Keine Angst vorm Nass

Josef Koller mit seinen Lebenssettern Franz Mais (r.) und Franz Pfeifer.
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Josef Koller strotzt vor Vitalität. Der 95-Jährige traf seine Lebensretter wieder.

„Natürlich war ich seit diesem Ereignis schon wieder hier in der Therme Loipersdorf. Aber meine Familie lässt mich jetzt nicht mehr alleine schwimmen gehen“, schmunzelte Josef Koller beinahe schelmisch beim Wiedersehen mit seinen Lebensrettern, den Bademeistern Franz Mais aus Henndorf bei Jennersdorf und Franz Pfeifer aus Jennersdorf.
Der aktive 95-Jährige aus Brunn bei Fehring ließ sich durch einen Ertrinkungsunfall im Mai dieses Jahres die Freude an der sportlichen Betätigung nicht verleiden. An das schreckliche Ereignis kann er sich nicht erinnern.

„Er war zwetschkenblau“
Aufmerksame Badegäste hatten den mit dem Gesicht nach unten im Thermalaußenbecken treibenden Koller entdeckt und die Bademeister verständigt. „Es war kein Lebenszeichen mehr zu fühlen und er war wirklich zwetschkenblau“, schilderte Pfeifer die aufregenden Minuten der Erstversorgung bzw. der Wiederbelebungsmaßnahmen bis zum Eintreffen des Notarztes. „Als dieser kam, konnten wir schon einen leichten Puls feststellen“, so Mais, der das erste Mal mit einer derart kritischen Situation konfrontiert gewesen war – aber natürlich nicht unvorbereitet: Für das gesamte Badepersonal der Therme Loipersdorf gibt es jährlich spezielle Erste-Hilfe-Schulungen.
Im LKH Fürstenfeld wurde Koller nach fünf Tagen aus dem künstlichen Tiefschlaf geholt. Nach zwölf Tagen verließ er die Intensivstation, zwei Tage später das Krankenhaus. „Wir danken auch dem Team um Oberarzt Christian Haas für die Intensivbetreuung meines Vaters“, so Johann Koller.

Kamerad mit Teufelsgeige
Nach dem Weg zurück ins Leben steht Koller wieder mit beiden Beinen mittendrin: Er gestaltet seinen Alltag in seiner Wohnung wieder weitgehendst selbstständig – vom Kochen bis zur Wäsche. „Wenn man nichts tut, geht man ein“, erklärt er das Geheimnis seiner Vitalität im hohen Alter. Nach zwei Schlaganfällen musste er das Gehen wieder lernen. „Den Stock brauche ich nur bei längeren Strecken“, so Koller, der auch mit seinem Herzschrittmacher durchaus zufrieden ist.
Schmerzlich war für ihn der Verlust der Fahrerlaubnis für sein Mopedauto vor drei Jahren. „Er organisiert sein Leben eben gerne selbstständig“, zeigt Schwiegertochter Gerda Koller Verständnis. Die Aktivitäten bei der Berg- und Naturwacht und das Wandern mit den Naturfreunden sind für den ehemaligen Lokführer Vergangenheit. Geblieben sind ihm das Schwimmen, die Musik – er spielt Ziehharmonika und Teufelsgeige – sowie die Funktion des Ehrenobmanns beim Kameradschaftsbund. Und der Frühschoppen beim Kirchenwirt in Fehring.

Josef Koller mit seinen Lebenssettern Franz Mais (r.) und Franz Pfeifer.
Mit der Teufelsgeige macht Josef Koller gute Figur. Auftritte machen ihm Freude. | Foto: KK
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