Mit dem Rucksack durch Südostasien - Reiseberichte von Bertl Langer

bericht015: hutmacher
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Reisebericht 35: Mail vom 27.02.2011, 18:46 Uhr

heimreise teil 2 und a scheissgschicht.
zuerst die scheissgeschichte:
die minibusfahrer in thay, bekommen natürlich provision wenn sie einen gast zu den diversen hotels oder bungalowanlagen bringen und versuchen den gast in diese unterkunft zu locken, wo sie geld bekommen.
bei meiner letzten fahrt mit dem minibus, ca 10 personen fassungsraum, bin ich nach 3 stunden fahrt am zielpunkt angekommen. da kam prompt die übliche frage des fahrers "where do you going"???. da ich nach der langen fahrzeit die blase ziemlich voll hatte, musste ich dringend auf eine toilette. (entschuldigung bitte, aber mir ist nichts anderes eingefallen) ich: "aufs scheisshaus" (da ich gewusst habe, warum er fragt, konnte ich nicht toilette sagen. das hätte er verstanden).
da bekam er einen gläsernen traurigen gesichtsausdruck, schaute mich an und sagte, es tue ihm wirklich schrecklich leid, was er mir jetzt sagen muss. vor 10 minuten ist ihm übers handy mitgeteilt worden, dass scheisshaus voll ist, ich werde dort kein zimmer mehr bekommen, deswegen macht es auch gar keinen sinn, wenn er mich jetzt da hin fährt, aber er kann mir sunshine top empfehlen, da weiss er sicher, dass dort noch etwas frei ist. ich habe mich dann für diese informative, kostenlose auskunft recht herzlich bedankt.
aber ich möchte jetzt zuerst was essen und mich erst später mit der zimmersuche beschäftigen.
nun aber weiter zur heimreise:
abflug um 10 uhr, da war ich bereits 46 stunden unterwegs. im flieger dann, was für ein glück, er war nur halb voll, habe ich mir sofort eine mittelreihe mit 4 plätzen gekrallt und konnte mich richtig lang hinlegen und schlafen. ankunft in doha (in den emiraten) um ca 2 uhr. durch die umbuchung ist da ein aufenthalt von 12 stunden entstanden. eine unendlich lange zeit, wenn man schon so lange unterwegs ist. aber ich habe da einen deutschen jungen arzt getroffen. er war in katmandu und ist da in den bergen herumgehirscht. wir haben uns sehr gut unterhalten und verstanden. da ist die zeit relativ flott vergangen. ganz habe ich es aber nicht durchgehalten und habe mich in den liegeraum gelegt. dabei habe ich aber übersehen, dass ich zu leicht angezogen und übermüdet war. auf jeden fall bin ich nach eine halben stund aufgewacht und habe ganz ganz schrecklich gezittert. diese unterkühlung habe ich bis nach hause nicht weggebracht.
also abflug doha nach münchen, von 2 uhr früh bis 9 uhr morgens. flieger war ziemlich voll, hatte aber das glück, dass der sitz neben mir frei war und ich etwas mehr platz hatte. in münchen hatte ich dann grosses glück, dass ich um ca 10 uhr einen zug nach österreich hatte. flug wäre auch einer mit lufthansa gewesen, die wollten aber 370 € haben. das war mir zuviel. mein zugticket hat 56 € gekostet. aber in bischofshofen hat schon der stress gelauert. der anschlusszug hatte 2 stunden verspätung. nach einer stunde ist aber dann ein ersatzbus gekommen und hat uns nach graz gebracht. dann noch 1 stunde nach spielfeld und ich war um 17 uhr zu hause. ein trip von 100 stunden, von sonntag mittag bis mittwoch abend. jetzt werde ich ein paar tage brauchen und mich erholen.

ein geschlauchter BERTL

Reisebericht 34: Mail vom 26.02.2011, 06:50 Uhr

heimreise und eine geschichte von der flughafen-mafia.

zuerst versuch ich einmal die extremtour zu berichten.
nach absprache mit dem behandelnden arzt habe ich mich entschlossen, den urlaub abzubrechen und mich in österreich gründlich checken zulassen.,aber keine angst, es sind nur die üblichen weh-wehchen eines alten mannes.
ich bin am sonntag nachmittag mit der fähre nach ranong und am abend um 8 uhr mit dem bus bis 5 uhr früh nach hat yai. es war ein public bus. nicht so angenehm, eher eng und voll. habe wenig schlafen können. am morgen hatte ich dann glück. im busbüro für die weiterreise hatte ich in einer ecke eine liegemöglichkeit und konnte 2 stunden bis zur weiterfahrt schlafen. ich hatte aber nicht bedacht, dass am morgen die moskitos sehr lästig sind. das ergebnis war juckend. ab 8 ging die fahrt weiter nach malaysia - kuala lumpur. ich war aber schon so drüber, dass ich nicht schlafen konnte, obwohl der bus erste wahl war. grosse breite sitze, ganz umlegbar. ich bin dann die meiste zeit neben dem fahrer gesessen, habe mich mit ihm unterhalten und durch die breite panoramascheibe die gegend bewundert. in malaysia sieht man schon einen ganz deutlichen unterschied zu thay. alles ist sauber und gepflegt. die autobahnen sind grosszügig, breit und kerzengerade.
in kuala sind wir dann um 20 uhr angekommen und um 21 uhr war ich am flughafen. genau zu diesem zeitpunkt ist die letzte quatar maschine gestartet.

und hier die geschichte der flughafen mafia:
alo ich bin da am flughafen herrumgehirscht und wollte das büro der quatar airwais finden, weil ich ja umbuchen musste. das haben offensichtlich leute mitbekommen. auf einmal steht einer neben mir und fragt, was ich will. "ich will umbuchen." der typ hat durchaus seriös ausgeschaut, hätte ohne weiteres personal vom flughafen oder von meiner fluggesellschaft sein können. er ganz seriös, er macht das für mich, überhaupt kein problem. ich: er braucht mir nur das büro zeigen. er: setz dich einmal, wir machen das schon. nach einer 1\4 stunde kam ein zweiter. braucht nur 1\2 stunde bis alles klar ist. ich war schon halbwegs geschlaucht von den letzten 2 tagen, so war mir das nicht unrecht und ich habe noch immer an deren seriösität geglaubt - der obermacher ist dann auch angerauscht gekommen (mit 2 handys in der hand). mein nächster flug geht morgen um 10. das mit der umbuchung hat er schon eingeleitet und es ist sicher, dass ich buchen kann. die bezahlung muss cash erfolgen. ich: nein, ich will mit meiner mastercard (wegen der versicherung) bezahlen. er: das geht unmöglich. dass das geht, wusste ich aus dem vorjahr. ab dem zeitpunkt läuteten bei mir alle alarmglocken. von e-bookers und mehreren anderen leuten (rucksackler sind trotschn) wusste ich, dass die umbuchung 100€ kostet. der extremmanager: die umbuchung kostet 180 €. ich müsste ihm die nur in bar übergeben und am nächsten tag um 8 hätte ich meine umbuchung. die pipn hat wirklich angenommen, ich übergebe ihm da 180 €. als ich sein angebot vehement (auf englisch) abgelehnt hatte, mit dem deutschen nachsatz: "schleich di du kretzn, sonst kriegst an tritt in oasch", hat er zu lamentieren angefangen: wenn ich das so will, dann muss ich zurück in die stadt und da am nächsten tag in die botschaft und bla bla bla. ich hab mich dann entschlossen, mich am flughafen hinzulegen und versuchte zu schlafen. ganz ist es nicht gelungen, obwohl ich weiss, dass flughäfen sehr sehr sicher sind.
um 7 am morgen hat der erste quatar-schalter aufgemacht. ich hin: "bitte, wo ist denn das büro?" "eine etage höher, meine kollegin wird sie begleiten und ihnen das büro zeigen." in 10 minuten war alles erledigt. ich hatte mein ticket bis münchen. kostanpunkt 100 €, zahlbar mit mastercard.
morgen erzähl ich weiter
BERTL

Reisebericht 33: Mail vom 20.02.2011, 06:55 Uhr

jetzt is soweit.
ich sitze hier in der stadt und warte auf das naechste schiff nach ranong um 2 uhr. ich bin also auf dem weg nach hause. wird noch eine weile dauern, bis ich wirklich zu hause bin. auf jeden fall habe ich einen nachtbus nach hat jai. von dort werde ich dann einen zug oder bus nehmen nach kuala lumpur und da werde ich meinen flug umbuchen. koennte sein, dass ich noch ein paar tage in der stadt bleiben muss, bis alles geregelt ist. ich muss aber ehrlicherweise sagen, ich freu mich auch nach 2,5 monaten wieder, zu hause zu sein und am mittwoch die patienten beim schnapsen herzuklopfen. es muss ja auch wer meine reise bezahlen.
mit ganz dicken sehnsuechten
BERTL

Reisebericht 32: Mail vom 19.02.2011, 06:28 Uhr

melde mich aus dem krankenstand zurück.
ich versuch einmal die letzten 14 tage aufzuarbeiten.
jetzt bin ich schon so lange unterwegs und habe noch nie etwas gehabt. bei der rückreise von ko lanta habe ich mir aber anständig was eingefangen. ich auf schnellstem wege nach ranong, um dort in der nähe des hospitals zu sein. übrigens die ärztliche versorgung ist ausgesprochen gut. noch dazu habe ich einen jungen arzt gehabt, der sich wirklich um mich bemüht hat. er ist sogar einige male zu mir ins hotel gekommen. das nenn ich betreuung. es ist übrigens alles kostenlos, nur die medikamente musste ich bezahlen. aber ich fühl mich noch immer nicht ganz fit und werde in den nächsten tagen nach hause fliegen.
dann muss ich aber noch unbedingt die geschichte mit dem mönch erzählen.
da hab ich auf dem bahnhof von chumpon einen mönch (offensichtlich burmese) getroffen. das gespräch war einwandfrei. er hat fliessend burmesisch gesprochen und ich deutsch. beim intensiven gedankenaustausch haben wir halt a bissl was über die familie und andere sorgen, so zukunftspläne, kinderkrankheiten, die letzte schwangerschaft, die politische lage, die weltwirtschaft usw geredet. das hat ihn so beeindruckt, dass er mir sein mönchsmütze geschenkt hat (siehe bild).
und dann den anhänger (bild). bei der übergabe hat er aber gut 10 Minuten gebetet, dass auch wirklich das glück eintreffen wird. das war aber noch nicht alles. auf einmal überrreicht er mir seine kaffee- und zuckerdose (bild). dann ist es richtig spannend geworden. auf einmal hat er dann begonnen sich zu konzentrieren, um mir anschliessend eine zahlenkombination zu übergeben und dabei irgend etwas von lotto zu murmeln. ich hab zwar nicht gewusst, wozu, aber ich habe ihm gesagt, wenn er schon voll in konzentration ist, soll er mir die österreichischen lottozahlen für ende märz geben. aber da hat irgend etwas mit der verständigung nicht geklappt. am ende hat er irgendetwas von zigaretten gemurmelt und ich hab ihm eine schachtel gekauft. mit dem nachsatz, für die 6 richtigen in österreich, hätte ich ihm auch 2 schachteln gekauft.
Bertl

Reisebericht 31: Mail vom 16.02.2011, 15:40 Uhr

a bissl wos is zum dazoeln!
ich hab ronni getroffen!!!!
es war ganz einfach !!!!
1994 war ich im norden von thai unterwegs, noch einigermassen ein frischling, ohne viel erfahrung und lebensfroh. da treff ich in chiang rai RONNI. Der hat damals schon gewusst, wie der hase laeuft, wie man sich orientiert, wie man ein zimmer sucht usw. das war genau die person, die ich gesucht habe. es war kein lotto 6er, aber es war ein haupttreffer. wir sind dann 3 wochen zusammen in laos unterwegs gewesen und ich habe viel viel gelernt. in vientiane haben wir uns wieder getrennt und ich bin zu den 4000 island,s weitergereist.
es war beim treffen aber ein richtiges dilemma, da ich noch einigermassen laediert war und den augenblick nicht geniessen konnte. ich hab einfach nicht gerade sitzen koennen und haette jeden augenblick umfallen koennen. aber es war trotzdem ein schoenes erlebnis. ronni wird das verstehen. es waer so schoen gewesen, alte storis wider aufzuwaermen und vor allem ein paar bier zu trinken.
mit gesundeten gruessen
BERTL

Vier Monate lang wird der Gosdorfer Umweltaktivist Bertl Langer Südostasien bereisen und für die WOCHE berichten. (Die Berichte sind chronologisch geordnet. Der letzte Bericht ist immer an oberster Stelle. Bei den Fotos ist es umgekehrt.)
wer mit bertl langer in kontakt treten will, kann dies jederzeit per email machen. er ist dankbar für tipps und diskutierpartner und beantwortet alles. seine email-adresse: langerbertl@hotmail.com

Reisebericht 30: Mail vom 03.02.2011, 06:48 Uhr

visa run.
ich versuch einfach den ablauf der reise ohne bilder zu erzählen.
am morgen um 8.30 mit der fähre nach ranong - 2.5 stunden. dann mit dem minibus nach chumpon - kostet 120 bath. weil mir der gert stolz erzählt hat, dass er von ban krut nach ranong nur 1000 bath bezahlt hat, habe ich gefagt, was es nach ban krut kosten würde. er sagte, der fahre um 156 bath. es muss schon ein schönes gefuhl sein, ein paar farangs (ausländer) auszunehmen. der fahrer hat mich direkt zum bahnhof gebracht.,den durchgehenden zug nach butterworth in malaysia habe ich nicht mehr nehmen können - war voll. also ich im sleeper die ganze nacht bis hat jai. dort umsteigen in den zug über die grenze. das visa zu machen war problemlos und kostenlos. ein 2-monats-visa. nur der zeitaufwand ist schon beträchtlich. retour dann nach krabi und von dort auf die insel ko lanta. wie ihr wisst, habe ich ja momentan keine kamera. werde aber dann, wenn ich sie wieder bekomme, mit den bildern die hoffentlich noch auf der kamera sind, ein paar geschichten erzählen.
grüsse vom inselhopperer BERTL

Reisebericht 29: Mail vom 30.01.2011, 10:47 Uhr

kamera.
gestern auf einmal, ich mitten in heissesten diskusionen, war mein zug nach butterword da. ich in meiner hektik habe meine kamera vergessen. heute schreibt mir die hannah, dass sie meine kamera gefunden hat und da ich sie
in denn naechsten tagen mit ihrem mann in ko phajam treffen werde, habe ich meine kamera wieder. es gibt noch wunder auf der welt.
liebe gruesse aus malaysia
BERTL

Reisebericht 28: Mail vom 28.01.2011, 04:52 Uhr (16 neue Bilder)

mönche.
da braut sich was zusammen auf ko phajam. es kommen immer mehr mönche an. auch aus burma (die dunklen kleidungen, siehe bilder, sind burmesen). auf jeden fall ist das ganze dorf ausgeflaggt. die gelben farben sind die des königs. die mönche machen schon ab 4 uhr morgens ihre gebete, sehr lautstark mit verstärker. am späten vormittag wird dann ein buffet an der strasse aufgebaut. mir drücken sie immer anständig bwas in die hand. dann eine prozessin durch die halbe insel und am abend dann ein gemeinsames gebet. das muss man sich so vorstellen, wie bei uns der rosenkranz. ein vorbeter und alle antworten. alles sehr laut, aber nicht unangenehm, sondern da wird man eher von dem rhythmus mitgenommen. ich glaube, das sind alles vorbereitungen für ein buddhistisches fest am 30.1. ich habe wie immer gefragt, ob ich fotogafieren darf und breite zustimmung bekommen. das war vielleicht ein hallo, als ich ihnen heute die bilder gezeigt habe.
morgen früh fahré ich mit dem zug nach malaysia und mach dort meinen visa-run. von da geht es weiter nach ko lanta, meine freunde besuchen.
mit buddhistischem segen beglückter insulaner BERTL

Reisebericht 27: Mail vom 27.01.2011, 06:07 Uhr (20 neue Bilder)

hippy bar.
fuer alle die es schon kennen, zur erinnerung. da haben ein paar junge leute aus schwemmmaterial diese bar und das gebaeude gebastelt.
gestern war piratenparty. da haben diese leute - siehe bilder - dazu eine schiffstaufe veranstaltet und sind anschliessend, mit viel geknalle und fackeln, zur party gesegelt. es war ein langer weg. sie sind erst heute morgen wieder zurueckgekommen.
BERTL

Reisebericht 26: Mail vom 25.01.2011, 05:52 Uhr

gespräch mit dem chef (ihr wisst schon, wen ich meine)
sawadi!!!!!
da hab ich doch (noch in burma) eine frau mit ihrem mann federballspielen gesehen. sie zutiefst verschleiert bis auf einen sehschlitz. er mit nacktem oberkoerper.
ich hab sofort den chef angefunkt.
ich: seas chef.
chef: was willst denn schon wieder, olta??
ich: weil du ja fuer alle zustaendig bist, was hast denn denen mit der vermummung verordenet??
chef: ich mach zwar viele sachen, die du nicht verstehst, weil dein hirn zu klein ist, aber ich mach doch nichts widersinniges. das waer doch blanker unsinn, wenn ich zuerst die frauen schoen mache und sie dann wieder vermumme. so etwas habe ich nie angeordnet. so etwas entspringt ausschliesslich den krausen gehirnwindungen von euch maennern. behandelt eure frauen anstaendig, dann braucht ihr sie nicht verstecken aus angst sie laufen euch sonst weg, verstehst olta??
ich: ja, a bissl was hab ich verstanden, seas.

Reisebericht 25: Mail vom 23.01.2011, 08:28 Uhr (27 neue Bilder)

ich habe das paradies entdeckt.
das echo auf meine kritik wegen des verhaltens der urlauber war enorm. auch von ein paar politikern - nichtssagend wie immer. aber sonst durchaus positiv. von "warst daham bliebn olta tepp", bis groesstenteils totale einsicht, dass es so passiert. aber meist der nachsatz, dass ich halt alleine auch nicht viel ausrichten kann. aber ihr koennt mir glauben es hat mir gut getan, das problem einmal anzusprechen.
hund frisst maus:
mein special police dog hat in einem frustanfall die maus von meinem schlepptop zerbissen. und ich kann mit diesem anderen ding nicht arbeiten.
ameise stiehlt ameise:
unter meiner huette sind so ameisen-loewen, die mit dem sandtrichter. ich habe eine ameise in den trichter geworfen und wollte sehen, wie der die frisst. kommt eine viel groessere ameise vorbei, rein in den trichter und schnappt die andere ameise und zischt ab. nichts war mit einer zwischenmahlzeit fuer den trichterinhaber.
ich habe das paradies entdeckt:
ganz am obersten ende der insel ist eine relativ kleine einsame bucht, nur mit einem resort. das wurde sehr sorgfaeltig in die landschaft gebaut. war ein schoenes erlebnis. habe uebrigens eine begleiterin. die gisela, eine ältere dame deutschen gebluets. aber die ist recht gut zu fuss und geht gerne.
das wärs für heute.
euer insulaner

Reisebericht 24: Mail vom 18.01.2011, 08:26 Uhr

der insulaner mit traenen in den augen.
unser gasthaus ist nicht mehr. wir hatten da letztes jahr ein gasthaus gefunden das von 2 ganz ganz lieben aelteren eheleuten gefuehrt wurde. es war einfach ergreifend, wie sorgsam die auf wuensche der gaeste eingegangen sind. dazu war das essen thay in allen variationen koestlich.
aber das wird offensichtlich vom urlauber nicht honoriert. sie haben leider nicht ueberleben koennen, das schmerzt mich gewaltig. ich bin jetzt seit 15 jahren immer mal wieder auf ko phajam und sehe, wie immer mehr dieser thay-charakter verloren geht. es wird wohl nicht zu verhindern sein, dass die entwicklung so weitergeht wie zb auf ko samui oder ko samet, wo so ziemlich alles in investorenhand und fuer einheimische kein platz mehr ist. die ansprueche, die der urlauber stellt, nach pool, nach unterkunft mit allen rafinessen usw sind ja legitim. dazu braucht er aber keine neue insel. diese sachen sind ja alle schon vorhanden. wenn aber jetzt auf MEINER insel betoniert wird auf teufel komm raus, geht alles das, was ich liebe und geniesse verloren. wie das endergebnis aussieht, sieht man in malorca oder auf den kanaren. da bringt man mich nur mir handschellen hin.
also ist es klar - der urlauber ist der verursacher. wenn der nicht anfaengt nachzudenken, passiert genau das, was keiner will. und ich bin gezwungen, mir eine neue insel zu suchen.
natuerlich waere es auch schoen, wenn die einwohner kapieren wuerden, dass das geld der investoren ja nicht im land bleibt, sondern abfliesst. am ende bleibt ihnen dann nur eine kaputte insel uebrig und ein kaputtes meer.
ein nachdenklicher trauriger insulaner.

Reisebericht 23: Mail vom 14.01.2011, 07:01 Uhr (mit 27 neuen Bildern)

grillfest
also die gschicht war so:
ich war am morgen am hafen und habe da 2 red snapper und ca 4 kg tintenfisch bekommen.
dabei habe ich mich selbst überklaubt. bei den preisverhandlungen mit dem kapitän habe ich zuerst geglaubt, dass er für den tintenfisch 500 haben will und nicht geschnallt dass er nur 150 haben wollte. als ich ihm dann 200 anbot hat er blitzartig ja gesagt und zu grinsen angefangen. auf jeden fall war es am abend ein riesenfest. ich hab noch 2 stuttgarter dazu eingeladen, dann haben sich auch noch 2 spanierinnen dazugesellt. es war eine riesengaudi.
so liabe leut, so viele sprachen. deutsch, englisch, spanisch, thay und burmesisch. mit dem ergebnis, dass ich meinen flüssigkeitsbedarf mehr als ausreichend abdecken konnte.
ich werde in zukunft die abdeckung wieder mit wasser machen.
grüsse vom insulaner

Reisebericht 22: Mail vom 12.01.2011, 04:41 Uhr (mit 7 neuen Bildern)

a poa bilder für unseren tischlermeister.
der meister in aktion und das produkt. auch noch die polizeioberinspektorin im vollen ornat und einem moped ohne nummerntafel.
mir ist eine haushälterin abhanden gekommen.
nach den gescheiterten verhandlungen mit der beamtin (weil ich wahrscheinlich nicht wusste, wie hoch die zuverdienstgrenze einer beamtin in thay sein darf) hat mich übergangslos die haushälterin übernommen. die hat ohne zu meckern und verhandeln meine wäsche gewaschen, mein zimmer aufgeräümt und massiert. dabei hat sie wahrscheinlich zu sehr in den kompetezbereich der bullin eingegriffen. die arbeitsvertragsverhandlungen dürften schlagkräftig gewesen sein. als sie zu mir kam, lispelte sie (auf burmesisch), weil ihr 2 zähne fehlten. das blaue auge war weniger ein problem, sie hatte ja noch ein funktionierendes zweites. damit war der arbeitsvertrag auch beendet und ich sitz hilflos in der tinte.
bertl

Reisebericht 21: Mail vom 11.01.2011, 11:45 Uhr (mit 20 neuen Bildern)

wos was i
da ist p.p land. ein versuch die insel ökologisch zu bewirtschaften. ist super ok, nur fuer mich zu teuer. aber der ansatz ist ok. und da ist auch noch die beamtin!!!!!
liebe grüsse bertl.
für corinna auch noch - ich bin in chan resort, das ist im dorf rechts bis an die biegung.

Reisebericht 20: Mail vom 10.01.2011, 11:23 Uhr (mit 41 neuen Bildern)

oba hiazand
die fähre nach ko chang ist immer wieder ein eigenartiges erlebnis. das ist so die einstimmung auf die inselwelt. ich bin hier in einer einfachen bambushütte, aber mit allem???? komfort. es ist sehr einfach und simpel und das genügt, mehr brauch ich nicht. ok, wenns den preis auch wissen wollts. ich zahle hier für 20 tage 2650 bath. aber es war eine schwierige verhandlung.
und da war noch die gschicht mit der polizistin: ich weiss nicht, ob sie wirklich polizistin ist. sie kann auch postbotin sein. auf jeden fall fährt sie mit dem amtskappl durchs dorf. nach der einzugsfeier - ich wohne bei ihr - viel bier und schnaps stand sie am abend im zimmer und hat ihre brüste angeboten und noch etliches. für ihre ausserbeamtliche tätigkeit wollte sie 1000 bath haben. ich habe ihr dann erklärt, dass diese summe fuer meine dienstleistung enorm überzogen ist, die sie mir geben will. das hat sie aber nicht ganz verstanden unde hat sich mit einem intensiven gutenachtkuss von mir verabschiedet.
bertl

Reisebericht 19: Mail vom 09.01.2011, 09:53 Uhr (mit neuen Bildern)

bangkok und die reise nach süden
der flug nach bkk war problemlos. in bkk dann die gnadenlosen verhandlungen mit den taxlern. für die fahrt zum bus-terminal, ca 10 km, war unter 600 bath nichts zu machen. wir haben dann den sky train und den bus genommen. gesamtkosten ca 50 bath. ich hab mich dann überreden lassen, nach hua hin mitzufahren. das ist, wie ich vermutet habe, ein scheissnest. nur noch ausländer. die einheimischen können sich den ort nicht mehr leisten. das einzige war die entdeckung des königshauses am bahnhof. wenn der könig einmal kommen sollte, hat er hier eine absteige und muss sich nicht unters volk mischen. dann die fahrt mit dem zug - holzklasse. proppevoll. ich hab mich gleich auf den boden gelegt und alles blockiert. solange bis es dem schaffner zu blöd wurde und er mir einen platz besorgte.
bertl

Reisebericht 18: Mail vom 09.01.2011, 04:36 Uhr (mit neuen Bildern)

der abschied aus burma
burma ist ein wunderschönes land. ich werde wiederkommen. wahrscheinlich war der eindruck auch deshalb nur so stark, weil ich nicht auf den ausgetretenen pfaden war.
da war noch die gschicht mit den krabbeltieren: nach dem 1. tag in yangon, in einem durchaus respektablen hotel, hatte ich am morgen 2 wanzenbisse am oberschenkel. die aufregung im haus - beeindruckend.
dann aber in chaungta. die erste nacht habe ich gedacht, ich hab am abend das moskitonetz schlecht zugemacht. auf jeden fall hatte ich oberhalb der leiste einige einstiche. am nächsten tag aber war die ganze seite voll. die hotelleitung hat ganze legionen von mädchen geschickt, die meine flohbisse behandelt haben. ausser dem angenehmen gefühl, von den mädchen betatscht zu werden, hat es nichts gebracht. nach 5 tagen juckreiz war der scherz vorbei. natürlich habe ich bei der hotelleitung kräftig angklopft um einen nachlass (ich zahl doch nicht für eine flohbude). als sie mir nur 2 tage discount gaben, bin ich ausgezogen. die neue bude hat nur die hälfte (5 dollar) gekostet und war um einiges besser.
leitln holtets euch grod. BERTL

Reisebericht 17: Mail vom 08.01.2011, 12:02 Uhr

noch ein paar bilder aus jangon.
jangon ist eine unheimlich lebhafte stadt. jeder will was verkaufen und macht das auch. der nachteil ist aber auf den märkten, dass jeder, aber auch wirklich jeder alles angreift, auch mehrmals. dass da die hygiene etwas zu kurz kommt, ist logisch. aber die märkte sind ein gedicht. alles ganz eng und unübersichtlich, einfach toll. die krönung ist nur, wenn ich am nächsten tag komm und die bilder herzeig. da steht der markt still.
liebe grüsse BERTL

Reisebericht 16: Mail vom 08.01.2011, 04:45 Uhr

da war noch die geschichte mit dem figaro (ganz genau figarin).
die bilder von gestern. kurt und gert haben sich haare und bart schneiden lassen und zwar holzklasse. da sie ja keinen strom hatte, hat sie alles mit schere und kamm gemacht. es hat eine ewigkeit gedauert. als dann der bart dran war, hat sie eine blanke klinge genommen, sie in der hand leicht gebogen und damit dem kurt den vollbart abrasiert. ich habe gemeint, das kann nicht gut gehen, aber siehe da, ich habe nicht einmal eine rötung gesehen, obwohl sie das alles trocken rasiert hat. bewundernswert! improvisieren können und müssen sie ja auch.
liebe grüsse BERTL

Reisebericht 15 - nachtrag: Mail vom 06.01.2011, 09:23 Uhr

und noch ein paar fotos aus chaungda in burma
bertl

Reisebericht 15: Mail vom 06.01.2011, 05:47 Uhr

schule
ich habe eine schule ausgesucht, wo die aermsten, elternlosen kinder waren. habe dort eben meine sachen - hefte, kugelschreiber und was man als schueler so brauchen kann - verteilt. hier muss aber auch dazu gesagt werden, dass ich das nur machen kann, weil ich in mureck so liebe unterstuetzer habe. die firma retzer, die sparkasse, die volksbank und die apotheke. ich hab zwar dann immer zores mit dem uebergewicht im flieger, aber das funktioniert schon. einmal am flughafen in muenchen. ich: "das uebergewicht kommt nur, weil ich fuer arme kinder ......" und so weiter. der einchecker: "nicht schlecht der schmaeh, habe ich noch nicht gehoert."
bertl

Reisebericht 14: Mail vom 06.01.2011, 05:13 Uhr

ich versuch einmal den palawatsch vom letzten monat aufzuloesen.
zuerst einmal wo die reise anfang des monats hinging. dazu ist eine karte von suedostasien hilfreich. von bkk ging der flug ca 1/1/2 st nach gangun, das ist westlich richtung indien. von da weiter nach pathein. mit dem bus 7 stunden. das ist schon ein haertetest. aber die strecke von pathein nach chaungda, ca 75 km, da wird es echt griffig. nach 3 stunden bist dann richtig durchgebeutelt. die strassen sind mehr als sauschlecht. so jetzt sind wir am golf von bengalen. ein schoener strand, unendlich lang und breit. der hammer ist aber fuer mich der morgenmarkt. siehe bilder.
so leute das ist der erste bericht, nachdem ich wieder nach thayland zurückgekehrt bin. ich hab die bilder a bissl beschriftet. ich hoffe das kommt auch bei euch an.
morgen gehts ab auf die insel ko phajam. da werde ich freunde treffen und die seele baumeln lassen.
ich werde jezt versuchen, so oft wie moeglich was loszulassen, bis ich euch alles geschickt habe, was gespeichert ist.
knuddl an alle
BERTL

Reisebericht 13: Mail vom 31.12.2010, 10:07 Uhr

fragenbeantwortung

strassenverkehr: es ist wie in allen grosstadten. alle wollen mit dem auto fahren und keiner kommt weiter. an das muss man sich erst einmal gewoehnen, dass der fussgaenger keinen vorrang hat. eine strassenueberquerung ist schon eine mutprobe ersten ranges. aber es wird nicht geschimpft. jedes lautwerden ist mit gesichtsverlust verbunden, der krakeler wird einfach ignoriert.

gesten: wenn man jemand herholen will, wird mit der abgeknickten hand nach unten gewunken. bei uns heisst das eher "geh weg", "schleich di". ich hab einmal nach so einer geste zum toben angefangen. in etwa so: du brauchst nicht schleich di zu mir sagen usw. der mann war fassungslos. das ganze hat mit einer totalen niederlage von mir geendet. die umsehenden leute haben durch mich hinweggeschaut. ich war nur noch ein niemand.

in public bussen am lande merkt man das am deutlichsten. der vorbeigehende macht eine leichte verbeugung und laesst dabei die hand auf deiner seite schlenkern, so als wenn er was durchtrennen will. genau das soll es auch sein. er will die eventuell vorhandenen nicht sichtbaren verbindungen trennen.
oder die indischstaemmigen wiegen den kopf so rechts links, das heisst bei uns eher nein. bei diesen leuten ist es zustimmung.
oder wenn jemand ein geschaeft gemacht hat, nimmt er die scheine und klopft damit auf seine ware, so als wenn man teppich klopft, um irgend welche geister zu besaenftigen. das hab ich uebrigens auch bei hahnenkaempfen gesehen. der besitzer wachtelt vor dem kopf des tieres mit einem buendel geldscheinen, um dem hahn deutlich zu machen, um wieviel es da geht.

kosten: ich habe in chaungtha 5 us dollar fuer den raum bezahlt. war aber ein raum fuer 2 personen. ich hab aber dann interessehalber noch gefragt. da wurde mir ein zimmer, auch ganz gut, um 4 us angeboten. als sie gemerkt hat dass der gerd noch dabei war, hat sie extra betont, der raum kostet so viel, nicht pro person. hier in jangon zahle ich 7 us mit fruehstueck.
eine suppe kostet am stand 300ki (etwa 30 cent). wenn ich etwas mehr mit fleisch haben will, kostets 500.

reisen: die fahrt mit den public bussen sind schon ein haertetest. nicht weil die busse so schlecht sind, sondern weil die strassen so miserabel sind. der bus kann ja gar keine fahrt aufnehmen, vor lauter schlagloecher. da dauert eine fahrt von 75 km schon 3 und mehr stunden. die kosten sind ok. die fahrt von chaungtha nach jangon, ca 200 km mit einer dauer von 10 stunden, mit nur einer reparatur (1 l bremsfluessigkeit nachfuellen und entlueften) kostet 12 us. aber das war schon ein bus der extraklasse (fuer burma).
mingalawa ich gehe jetzt silvester feiern
BERTL

Reisebericht 12: Mail vom 30.12.2010, 04:35 Uhr

mingalawa!!!!
gestern bin ich am markt von einem hollaender angesprochen worden. er heisst SEZE (Oder so aehnlich). mir faellt dazu nichts anderes ein als: kon i se zerna sogn.
ist aber ein ganz patenter bursche, der versucht die stadt in sich aufzusaugen und sie mit allen ihren facetten anzunehmen. wir haben dann ein gemeinsames dinner entgegengenommen. er 3 veschiedene nudelsuppen um insgesamt 1000 kyat (= 1 Euro) und ich 2 bier. war ein netter abend.
so hat alles auch seine schattenseiten. wenn man bei oeffentlichen gebaeuden vorbeikommt, so sieht man sandsaecke und bewaffnete soldaten. am eingang von kinos oder einkaufshaeusern ist ebenfalls wachpersonal und meist so ein scanner wie am flughafen, wo nach metallgegenstaenden gesucht wird. der aufwand, den die regierung treiben muss, um die sicherheit zu gewaehrleisten ist schon enorm. so hat das regime sich ungefähr 150 km noerdlich von jangon eine ganz eigene stadt ausschliesslich fuer beamte und politiker gebaut. natuerlich mit enormen sicherheitsanlagen. ich glaube, erst dann wenn der aufwand fuer die sicherheit so gross wird, dass es sich nicht mehr lohnt den rahm abzuschoepfen, wird es ein ende geben. genau das, was den amis im irak passiert, oder in afghanistan. der aufwand fuer die eigene sicherheit liegt ueber 90%. deswegen muessen sie abziehen.
und fresst und sauft nicht so viel zu silvester.
bertl

Reisebericht 11: Mail vom 29.12.2010, 10:39 Uhr

meine kamera hat probleme gemacht. vorn die abdeckung hat nicht mehr zu gemacht und der zoom hat nicht funktioniert. da hab ich einen gefunden, der hat das ding gleich einmal zuenftig auseinandergenommen und repariert. ich kann technik noch nicht einmal richtig schreiben und der hat den fotoapparat in kuerzester zeit repariert. hat mir die kamera noch einmal richtig eingestellt und nichts verlangt. aus dankbarkeit habe ich ihm und seinen leuten bilder aus der stadt und chaungtha gezeigt. war heute auch auf der post. habe mir ueberlegt, einfach ein paar gewuerze nach hause zu schicken. 41 us dollar fuer 2 kg, damit ist die sache abgehakt. war auch gestern in einem hindutempel. bei der frage, ob ich eintreten darf, wurde ich ganz heftig hereingwunken. ich habe dann so eine geflochtene blumengirlande gekauft, fuer einen halben dollar. und weil ich das schon oefters gesehen habe, dass diese goldstatuen, shiwa oder rama, oder mit sonst irgend welchen namen, diese girlanden umgehaengt hatten, wollte ich das auch machen. da wurde aber das ganze umfeld nervoes und hat zum wacheln angefangen. mit dem ergebnis, dass der oberpriester geholt wurde und der dann in einer zeremonie und mit viel singsang der goetterstatue den blumenkranz ueberreicht hat.
nach einer endlos langen verabschiedung von oberpriester und tempeldienerinnen bin ich in ein bierlokal gegangen um den abend versoehnlich ausklingen zulassen.
MINGALAWA BERTL

Reisebericht 10: Mail vom 28.12.2010, 04:08 Uhr

zu meinem gespraech mit dem chef noch eine randbemerkung.
chef meinte: "eine einzige situation gibt es, wo es keine, aber auch schon gar keine toleranz gibt. 0 toleranz gibt es nur beim schnapsen. wenn du da nachgibst, lernen die das spiel niemals."
daraufhin habe ich fuer die raucher in der runde zigaretten gekauft (die hoanbuachanan). wenn sie schon nicht schnapsen koennen, solln,s wenigstens raachn.
ihr muesst einmal erleben, was sich da abends auf der strasse tut. da wird feder-fussball oder diese art von volleyball mit dem bambusball gespielt und alle sind beteiligt. die ganz alten sitzen am strassenrand und kommentieren, alle anderen spielen mit. das ist familienleben in reinkultur. bei uns gibt es hotels, die nur leute ohne kinder aufnehmen. oder wenn kinder im hof etwas lauter spielen, steht in kurzer zeit polizei da, weil sich einige gestoehrt fuehlen.
ich glaube, dass kinderfeinlichkeit jeder gesellschaft schadet.
dieses jangon stuermt auf mich ein. ganz gewaltig und eindrucksvoll. ich fuerchte, dass die paar tage, die ich noch habe, bei weitem nicht ausreichen werden, um auch nur annaehernd diese stadt kennenzulernen. aber eine visaverlaengerung erscheint mir sehr schwierig. ausserdem ist der rueckflug leider schon gebucht.
gestern war ich auf einem uralten gewuerzmarkt. da wurlts, da ist leben pur. dazu noch die gerueche - wunderbar. dieser gewaltige eindruck ist kaum beschreibbar.
jetzt gehe ich mein 2. brillenpaar abholen (gleitsichtbrille). den preis geb ich nicht bekannt, sonst faengt mein brilleur (optiker) an zu rotieren.
das waers fuer heute
BERTL

Reisebericht 9: Mail vom 27.12.2010, 04:48 Uhr

MINGALAWA
ist frei uebersetzbar mit "guten tag". ist auch fuer den ganzen tag verwendbar.
jetzt muss ich aber einmal meine bewunderung fuer dieses wunderbare land und dessen leute ganz ganz kraeftig unterstreichen. es genuegt ja ganz wenig (zb mingalawa), um ein breites laecheln hervorzurufen. noch dazu trage ich meist einen longi (das ist der wickelrock der leute).
ich weiss nicht genau woran das liegt, dass ich auf offener strasse soviel zustimmung erhalte. wahrscheinlich ist es eine kombination von weiss, gross und bauch. es ist schon ein schoenes gefuehl fuer einen alten mann, die bewunderung von jungen maedchen auf offener strasse zu bemerken. meist werde ich dann gefragt, ob sie mit mir ein foto machen duerfen, was ich natuerlich grosszuegig erlaube. auf der fahrt von chaugtah nach yangonwar eine gruppe von jungen leuten, die krampfhaft versuchten, mein englisch zu verstehen. als sie mir dann ihre mail-adresse gaben hatte ich das gefuehl, sie wuerden sich wahnsinnig freuen, wenn ihnen mal wer schreiben wuerde. also wenn jemand lust und laune hat und freude bereiten will, hier sind die adressen: "cynthia.bite@gmail.com" und "beckhamcrazygirl@gmail.com".
vielleicht waere das auch eine moeglichkeit fuer eine schulklasse, ihr englisch zu verbessern.
gestern war ich in einem moslem-tempel. als ich am eingang fragte, ob ich eintreten darf, kam ein aelterer mann auf mich zu und zeigte mir an einem riesigen becken, wie ich meine rituellen waschungen machen muss, um mit gott reden zu koennen. anschliessend haben wir uns dann hingekniet, er hat mit seinem chef gesprochen und ich mit meinem. war schon ein schoenes erlebnis.
ich zum chef: "griass di, ich weiss nicht ob ich mit dir reden darf, ich bin naemlich kein anhaenger irgendwelcher religionsvereine."
chef: "schau, alle die du hier und inder stadt beten siehst, reden alle mit mir, nur heiss ich halt immer etwas anders. wenn ich immer nachfragen muesste, ob alles so seine richtigkeit hat, haette ich viel zu tun. wichtig ist nur, dass du redest mit mir."
ich: "ja, dann bedanke ich mich, dass ich das alles, die laender, die voelker, so erleben darf. vor allem danke fuer die faehigkeit, das auch erleben zu koennen und zu wollen (trotz intensivster bemuehungen meiner aerzte)."
chef: "ja, man tut was man kann. wenn ich merke, dass du weiter tolerant bleibst gegenueber andersfarbigen, andersdenkenden fremden usw., koennt es schon noch a aitzal (wenig) so weiter gehen."
mein begleiter hat offensichtlich ebenfalls erschoepfende auskunft vom chef erhalten. dann haben wir uns als freunde getrennt.
dos woas leitln (das war es leute) BERTL

Reisebericht 8: Mail vom 26.12.2010, 04:04 Uhr

gestern abend in meinem bierlokal: der tisch gegenueber war sehr laut und feucht. ich hab auch ein paar bier getrunken, um mich dem niveau anzugleichen. da wurde mir betel angeboten.
jetzt ein paar worte zu betel: das zeug kaut doch wirklich jeder. teile von einer nuss werden in ein gruenes blatt mit etwas kalk und noch einer beigabe verpackt und in den mund gesteckt und gekaut. das ergebnis ist eine pelzige zunge, ein vermehrter speichelfluss und ein ganz leichtes wohlgefuehl und der hunger ist auch vermindert. mit dem vielen speichel wird daraus ein roter saft der permanent ausgespuckt werden muss. das sieht man auf jeden fall ueberall in den lokalen und auf den wegen,einfach ueberall. auch wenn einer oder eine mit ganz knallroten lippen daherkommt, wird kraeftig gekaut.
in einem gnadenlosen selbstversuch habe ich dann, nur um euch berichten zu koennen, die erste portion betel gekaut. hat mich aber eine runde bier gekostet (1800 riat, ca 2 dollar). in bruchteilen von sekunden waren wir die besten freunde. sie haben fliessend burmesisch oder sonst was geredet. die unterhaltung war ausgezeichnet. es konnte niemand beleidigt werden, weil ich sie ja nicht verstanden habe. fuer sie war es aber auch schoen einmal jemand gefunden zu haben, dem sie alle ihre sorgen mitteilen konnten, der nicht widersprach.
MINGALAWA
BERTL

Reisebericht 7: Mail vom 25.12.2010, 07:45 Uhr

ihr koennt es mir glauben. gestern habe ich redlich versucht bilder loszuschicken. keine chance.
so versuch ich halt, euch so zu belaestigen.
ich geniesse einfach jangon. eine stadt der vielfalt. da leben einige volksgruppen wie burmesen, inder und chinesen in einem bunten gemisch friedlich miteinander. auch ihre unterschiedlichen religionen werden gegenseitig respektiert und akzeptiert. bei uns hat man schon schwierigkeiten mit einer anderssprachigen ortstafel.
heute morgen bin ich uebrigens bei einem indischen tempel vorbei gegangen und habe interessiert hineingeschaut. da haben die leute ganz aufgeregt gewunken, ich soll hineinkommen. da habe ich mir die ganze zeremonie (predigt,ritual,oder so was) gegeben. war schon beeindruckend.
zu diesem thema gehoert auch das verhalten der leute gegenueber behinderten. zu sehen mit welcher selbtverstaendlichkeit menschen mit down syndrom oder spastische leute in den arbeitsprozess, je nach ihren faehigkeiten, eingebunden werden, ist schon bewundernswert. ich glaube halt, dass der buddhismus dieses verhalten vorgibt.
und dann noch die geschichte mit der bettlerin:
ich beim abendessen. gebratene nudeln mit gemuese und salat. etwas scharf aber koestlich. kommt eine bettlerin, eher dunkelhaeutig, also indischer abstammung. sie hat auf mich den eindruck gemacht, dass sie hungrig ist. also habe ich ihr meinen halben teller gegeben (das ist uebrigens ein guter weg um professionelle bettelei zu unterbinden). neben dem tisch am boden hockend hat sie die nudel hineingeschlungen. da habe ich gedacht, die braucht wirklich was und habe ihr noch 200 riad gegeben. in einem unbeobachteten augenblick aber hat sie mein bier erwischt und ausgesoffen. damit war unsere freundschaft aprupt beendet.
BEIM BIER VERSTEHE ICH KEINEN SPASS!!!!!!
und dann noch zum bier: dr. laercher, der beste kardiologe von ganz mitteleuropa und retour, hat bezweifelt dass der hohe fluessigkeitsbedarf in diesen breiten mit bier abgedeckt werden kann.
es funktioniert ausgezeichnet!!!!!
bertl

Reisebericht 6: Mail vom 20.12.2010, 04:38 Uhr

mingalawa!!!!!
wenn schon nichts anderes geht werde ich halt ein paar fragen beantworten.
high train: ist nichts anderes als eine u bahn die oben faehrt. bkk sollte ausschliesslich damit befahren werden. einfach, schnell und kostenguenstig. vor allem aber ist die orientierung immer gegeben.
bangkok: wer noch nie in bkk war, sollte sich schon ein paar sachen ansehen. kommt ganz auf den geschmack an. ich wuerde empfehlen: die koenigsstadt und den chinesenmarkt (es ist einfach nicht vorstellbar was da alles angeboten wird)
die bevoelkerung: da leben schon sehr viele volksgruppen zusammen. ganz im sueden moslems, die aus malaysia stammen, die gegend von ranong, wo viele chinesen leben, dann natuerlich auch thay aber auch burmesen. und im norden ueber 100 verschiedene bergvolker und volksgruppen.
und schöne weihnachten
bertl

Reisebericht 5: Mail vom 18.12.2010, 04:19 Uhr

mangalaba!!!!!!
es ist unheimlich schwierig hier ins netz zu kommen. bilder weiterzuleiten unmoglich. auch wenn ich mehr schreiben will, flieg ich raus. ich werde aber in 6-7 tagen wieder in yangon sein und da versuche ich etwas weiterzubringen. sonst wuensch ich allen schoene feiertage und melde mich spätestens ab 2.1. wieder aus bangkok
liebe gruesse BERTL

Reisebericht 4: Mail vom 14.12.2010, 14:39 Uhr

so, leute. mit müh und not habe ich einen kontakt herstellen können. es wird nicht leicht sein, das zu widerholen. auf jeden fall ist alles ok. ich melde mich spätestens nach neujahr wieder.
gruss bertl

Zwischenbericht 1: 12.12.2010, 21:21 Uhr

wo ist bertl?
sein letzter bericht ist nun sechs tage alt. wo ist er?
hat er königs geburtstag zu lange gefeiert?
hat er sich im moloch bangkok zwischen massage- und schönheitssalons verirrt?
ich glaube, wir nehmen den faden wieder dort auf, wo er das letzte ende hinterlassen hat: „heute geht’s ab nach myanmar!“

myanmar - auch als burma bei uns bekannt – ist also das nächste ziel unseres rucksacktouristen bertl langer.
aber bertl hatte ja schon vor seiner abreise angekündigt, dass es in burma schwierig werden könnte, an das uns schon alltäglich gewohnte informationsnetz internet heranzukommen.
für diesen fall habe ich mir vorgenommen, geschichten weiterzugeben, die mir bertl schon vor seiner abfahrt erzählte.
somit vielleicht zunächst einmal etwas von seiner reisephilosophie.
bertl wörtlich:
„ich bin ein rucksackreisender. es ist nichts, oder fast nichts fixiert. es kommt meist auf die örtlichen gegebenheiten an. ich habe mit niemand einen vertrag. wenn man mit mehreren leuten unterwegs ist, muss man kompromisse eingehen. ich entscheide meist einfach kurfristig.
wenn mir unterwegs einer erzählt, da war es toll, dann schaue ich mir das an. dann fahre ich mit ihm mit.“
nun, lassen wir es somit vorläufig einmal gut sein. begleiten wir bertl jetzt nur mit unserer phantasie. irgendwo in burma ist er zurzeit.
und wie wir wissen, ist es dort nicht gerade einfach zu reisen!
alles gute bertl!
walter

Reisebericht 3: Mail vom 6.12.2010, 05:46 Uhr

königs geburtstag: die ganze stadt steht vor den lokalen mit kerze in der hand und huldigt singend dem könig.
noch was: der könig ist so eine starke institution, dass er der einzige war, der letztes jahr einen grösseren umsturz verhindern konnte. man hört auch immer wieder „my king my king".
im schönheitssalon: ich hab schrecklich aufpassen müssen, dass ich durch so viel schönheit nicht ins kitschige abgleite.
heute gehts ab nach myanmar.
BERTL

Reisebericht 2: Mail vom 5.12.2010, 07:33 Uhr

kleine korrektur zur massage: in der regel können sie massieren und zwar ausgezeichnet. empfehlen würde ich die fussmassage (siehe bild). für 250 bath knetet er dir die füsse anständig durch und nimmt den rücken auch noch mit. danach kannst du schweben.
bangkok ist im grunde ein moloch. hektisch laut und immer verstopfte strassen. aber es gibt noch lichtblicke. mit dem bau des neuen flughafens wurde auch der high train angeschlossen. eine wunderbare sache. man kann direkt vom flughafen weg die ganze stadt befahren. billig schnell und immer orientiert.
der tipp: alle taxler,tuktuk-fahrer und taximopedfahrer sind gauner. die preisverhandlungen sind entwürdigend.
beispiel - zum schein bin ich zum taxistand und habe gefragt: "was kostet die fahrt nach sukkumvit?" antwort: "700 bath (in seinen augen habe ich ganz deutlich das dollarzeichen gesehen)!" nach langwierigen verhandlungen waren wir bei 350. in einer halben stunde, das schafft der taxler nie, war ich mit dem high train in sukkumvit für 50 bath.
jetzt muss ich feiern gehen. heute ist KÖNIGS GEBURTSTAG. die ganze stadt ist in aufruhr und das jedes jahr.
und ihr zuhause - schneeschaufeln nicht vergessen
BERTL

Reisebericht 1 - Nachtrag: Mail vom 4.12.2010, 10:00 Uhr

nachtrag zu den bildern von der massagetruppe: im gespräch haben sie sich als künstlerinnen vorgestellt. sie beherrschen vor allem die kunst männliche kleinteile durch diverse tricks in kürzester zeit um mindestens 100% zu vergrössern. ich wollte es um der wahrheit willen nicht auf einen selbstversuch ankommen lassen und habe weiter an meinem bier genuckelt.
BERTL

Reisebericht 1: Mail vom 4.12.2010, 06:52 Uhr

jo donn dazöl i holt a bissl (für alle ausländer: dann erzähl ich halt ein bisschen)
es hat eigentlich alles geklappt.
spielfeld ab 5:00 uhr mit dem intercity - münchen an ca 12:00 uhr - flug 15:30 mit quatar, das ist eine recht solide linie. der flieger war ein air bus 330.
ganz tolles personal. das sind meist frauen aus dem südost-asiatischen raum.
glück muss der mensch haben: die sensation war, ich habe eine ganz leere reihe mit 4 plätzen gefunden und konnte dort bestens schlafen.
ab doha, der umstieg ging ganz flott, wieder der kampf um den sitzplatz.
wieder glück: eine leere 2er reihe, nicht so optimal, aber auch gut.
ankunft: freitag mittag in bangkok (bkk) bei 36 grad. ein hammer. dazu noch die zeitumstellung. ein ganz schönes ding für einen älteren herrn. aber alles ok. die nächste gschicht ist von bkk (bangkok).
BERTL

Bericht in der WOCHE-Radkersburg am 1.Dezember 2010:

"Ich suche immer Gegenden, die nicht so überlaufen sind. Immer weg vom Schuss und weg von den touristischen Trampelpfaden. Wo länger Europäer sind, wird alles kaputt gemacht“, beschreibt Bertl Langer aus Gosdorf seine Reisephilosophie. Unterwegs ist der 67-Jährige mit dem Rucksack, meist für mehrere Monate und das bevorzugt im südostasiatischen Raum.
Seit 20 Jahren bevorzugt Langer diese Art von Reisen nach Asien. Seit zehn Jahren intensiv in Südostasien. Von seiner nächsten Reise, die am 2. Dezember startet, wird der auch als Umweltaktivist bekannte Gosdorfer regelmäßig Fotos und Berichte für die WOCHE-Homepage senden. Regelmäßig, soweit es die Umstände in den Ländern, die Langer bereist, möglich machen.
Nach dem Flug nach Bangkok geht es mit dem Bus nach Myanmar. Dort ist die politische Situation nach Wahlen noch instabil und Bertl Langer weiß noch nicht, wohin er und seine beiden deutschen Begleiter Kurt Helmstorff und Gerd Schallock reisen dürfen und ob er aus diesem Land Berichte mailen kann. Im Gepäck hat er jedenfalls jede Menge Hilfsgüter und Geld für das Kinderprojekt „Nana Station“, wo etwa 130 junge Leute untergebracht sind, geschützt vor Sklaverei und Prostitution.
Nach Myanmar führt die Reise ins südliche Thailand, wo zwei Monate lang vier Inseln erforscht werden und schließlich zum Abschluss reisen die drei Männer noch einen Monat nach Malaysia.

walter.schmidbauer@woche.at

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