Übelbach
Protest gegen Wasserkraftwerk

Die Bürgerinitiative "Pro Übelbach" sorgt sich um den Erhalt der natürlichen Bachläufe in der Gemeinde. | Foto: KK
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Bürgerinitiative formiert sich gegen neues Ökostrom-Wasserkraftwerk in Übelbach.

Wie die WOCHE am 21. Oktober berichtet hat, plant die Marktgemeinde Übelbach den Bau eines weiteren Ökostrom-Wasserkraftwerks. Schon jetzt sorgen vier Photovoltaikanlagen und ein Wasserkraftwerk für den Großteil der Stromversorgung in der Gemeinde. Mit dem neuen Projekt soll erneuerbare Energie und der sorgsame Umgang mit nachhaltigen Energiequellen einmal mehr in den Fokus der Umweltgemeinde gerückt werden. Nun hat sich aber Widerstand geregt: Die Bürgerinitiative "Pro Übelbach" spricht sich für den Erhalt der natürlichen Bachläufe und gegen eine "Bachverrohung wegen des Kraftwerks", wie sie es nennen, aus.

Einstimmiger Beschluss

"Die Marktgemeinde Übelbach und eine Betreibergruppe haben vor, ein Kleinkraftwerk mitten im Siedlungsgebiet des idyllischen Marktes zu errichten. Dabei würden circa drei Viertel des vitalen Baches in ein Rohr geleitet werden, wodurch der Bach zu einem Rinnsal verkommen würde", teilt Herbert Strallhofer, Sprecher der Initiative, mit. Dagegen will die Gruppe nun vorgehen und hat 500 Unterschriften gesammelt. Auch sei man bereits mit der Bezirkshauptmannschaft Graz-Umgebung in Kontakt getreten und "bekam damals ein sehr zuversichtliches Feedback". Dabei betont "Pro Übelbach", dass sie nicht gegen die Energiegewinnung durch Wasserkraft oder den Ausbau von Ökostrom sind, sondern einen "schädigenden Eingriff in die Natur und in die Bach-Infrastruktur samt Umgebung" fürchten.
Bürgermeister Markus Windisch weiß um die kritischen Stimmen zum Projekt Bescheid, er hebt aber die klaren Vorteile eines neuen Ökostrom-Wasserkraftwerks hervor: "Es ist kurz vor 12, was die Klimaveränderung betrifft, dem wird mit dem in Begutachtung befindlichen Erneuerbare-Energie-Ausbaugesetz national Rechnung getragen. Übelbach möchte Teil der Lösung der Herausforderungen sein. Fest steht: Ohne Klimaschutz wird der Naturschutz scheitern. Wir sind uns sicher, dass Übelbach pro Einwohner im Vergleich zu den meisten Gemeinden der Steiermark schon jetzt einen großen Beitrag zum Klimaschutz leistet", sagt er. Mit dem neuen Projekt wird der Strom, den alle 940 Übelbacher Haushalte brauchen, in Übelbach aus 100 Prozent erneuerbaren Quellen produziert. Der Gemeinderat hat einstimmig das Projekt beschlossen. Die Einreichung wurde am 20. Oktober von Bezirkshauptmannschaft und Wasserrechtsbehörde verhandelt. Nun wird hinsichtlich der Genehmigungsfähigkeit verhandelt.

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