Landwirtschaft
Regionalität dank Kooperation

Die Barmherzigen Brüder in Kainbach zeigen es mit eigener Landwirtschaft und Molkerei vor, Landwirtschaftschef ist Manfred Gruber (l.). | Foto: BB
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Landwirtschaft setzt auf Kooperation und Herkunftssicherung. Lebenswelten in Kainbach als Vorbild.

Das Gute liegt eigentlich ganz nah, und trotzdem muss die Landwirtschaftskammer Steiermark immer wieder darauf hinweisen. Vergangenen Donnerstag wurden die Landwirte aus Graz und Graz-Umgebung zu den bereits traditionellen Wintergesprächen nach Kainbach bei Graz geladen.

Vorbild in Kainbach bei Graz

Warum man sich genau bei den Lebenswelten der Barmherzigen Brüder getroffen hat, liegt auf der Hand. Die Einrichtung für mehrfach beeinträchtigte Menschen ist seit November Partner der „Gut zu wissen“-Initiative, die von der Landwirtschaftskammer Steiermark entwickelt wurde. "Mit der langjährigen Forderung, heimische Lebensmittel in öffentlichen Großküchen zu verarbeiten, sind die Bauern einen wichtigen Schritt weitergekommen. Jedoch gibt es steiermarkweit noch viel zu tun. Jetzt müssen den Ankündigungen auch Taten folgen", sagte etwa LK-Präsident Franz Titschenbacher. Solche Taten werden in Kainbach täglich erbracht. Neben der Erfüllung der „Gut zu wissen“-Kriterien und dem Einkauf von regionalem Gemüse und Obst gibt es am Standort eine eigene Hofmolkerei. Darin wird die Milch der 45 Milchkühe verarbeitet und für den Eigenbedarf in den Einrichtungen verwendet. Seit 2002 wird diese Milch sowie daraus gefertigter Topfen und Joghurt auch professionell vermarktet. Abnehmer sind die Firma Contento, weitere Großküchen in verschiedenen Gesundheitseinrichtungen, Gasthäuser und der Einzelhandel. Allein in der Großküche der Barmherzigen Brüder in Kainbach werden rund 6.800 Liter Milch oder 800 Kilogramm Fruchtjoghurt verarbeitet.

Herkunft kennzeichnen

Die Herkunft der Lebensmittel, die im Einzelhandel angeboten werden, spielt für die Landwirte in der Region natürlich auch eine große Rolle. "Wir erleben eine massive Diskussion mit dem Lebensmitteleinzelhandel. Der Wert der heimischen Lebensmittel soll hervorgehoben werden", betonte Graz-Umgebungs Kammerobmann Manfred Kohlfürst. Und EU-Abgeordnete Simone Schmiedtbauer, selbst Bäuerin, ergänzte: "Freihandelsabkommen wie Mercosur sind in diesem Zusammenhang eine klare Absage zu erteilen." Auch für den Green Deal, den die EU bis 2050 umgesetzt haben will, sei eine EU-weite, rückverfolgbare und transparente Herkunftskennzeichnung für Lebensmittel ein essenzieller Bestandteil. Bereits umgesetzt wird ab 1. April die sogenannte Primär-Zutaten-Verordnung in der EU. Jenes Herkunftsland, aus dem über 50 Prozent der Zutaten für das Lebensmittel stammen, muss zusätzlich angeführt werden, auch wenn das Ursprungsland ein anderes ist.

Die Barmherzigen Brüder in Kainbach zeigen es mit eigener Landwirtschaft und Molkerei vor, Landwirtschaftschef ist Manfred Gruber (l.). | Foto: BB
Die Spitze der Kammer lud zum Wintergespräch nach Kainbach.
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