"Reiner Handwerk": Altes Handwerk im neuen Gewand

Das Team vom Verein "Reiner Handwerk" präsentierte sich selbst und seine Vorhaben im Stift Rein. | Foto: Verein "Reiner Handwerk"
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Neugründung: Verein "Reiner Handwerk" verschreibt sich dem Erhalt von altem und kostbarem Wissen.

GRATWEIN-STRASSENGEL. "Artes mechanicae" – praktische Künste – wurden die Fertigkeiten des Handwerks einst genannt. Diese Definition hat bis heute Gültigkeit, denn das Handwerk dient nicht nur dem Broterwerb, sondern ist eine Fähigkeit, die trotz fortschreitender Digitalisierung von enormem Wert ist.
Um das Wissen um dieses kostbare Gut zu erhalten, hat sich in Gratwein-Straßengel ein neuer, gemeinnütziger Verein formatiert.

Regionales Kulturgut

Nach gut zwei Jahren Vorbereitungsphase präsentierte das Team von "Reiner Handwerk – Verein zur Erhaltung von Handwerk, Kultur und landwirtschaftlicher Technik im Jahreskreis" rund um Obmann Bernhard Klusemann, Prior Pater Martin Höfler, Restaurator Peter Meder, Klaus Seelos, Gabriele Göllner, Hans Georg und Nina Popp vorige Woche sein Konzept in der frisch renovierten Werkstatt im Stift Rein.

Sie alle sind als Vertreter bedeutender regionaler Kulturgüter – wie dem Freilichtmuseum Stübing oder der Villa Annenheim – untereinander Verbindungsstellen. Ziel ist es, Menschen die Möglichkeit zu geben, altes Handwerk zu erlernen, und zugleich Wissenswertes über Brauchtum und Tradition weiterzugeben.

Der Verein stellt Handwerk und Kultur in den Fokus ... | Foto: Verein "Reiner Handwerk"
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Synergien schaffen

Originalität, Qualität und Nachhaltigkeit sind jene Kriterien, auf die sich der Verein bezieht. "Uns geht es darum, traditionelle Techniken für die heutige Zeit zu adaptieren. Schon in der Vorbereitungsphase kooperierten wir mit Experten aus der Region. Wir wollen Synergien mit heimischen Gewerbetreibenden wie Schneiderei-, Tischlerei- oder Buchbinderbetrieben nutzen und das Thema Upcycling zur Sprache bringen", sagt Klusemann, der sich selbst seit Jahren erfolgreich auf Krippen und Krippenzubehör spezialisiert hat.

Auch zur Erhaltung historischer Bausubstanzen oder bereits in Vergessenheit geratener Plätze steckt der Verein in Zukunft sein Herzblut. Darüber hinaus sind Märkte, Feste und Führungen rund um das Stift angedacht.
Wie das alles gelingen wird, zeigte der Verein vor Ort. So haben zum Beispiel Meder – der schon mit seiner Frau in Eigenregie das Prälatenhaus am Straßenglerberg renovierte – und sein Team in einer Kalklöschgrube heißen Kalk brodeln lassen; zugleich erzählte er von den umweltfreundlichen Vorteilen des ältesten Bindemittels der Welt.

  • Ab August startet das erste Kursprogramm für Interessierte. Experten unterschiedlicher Zünfte lehren in Zusammenarbeit mit Institutionen Theorie und Praxis. 
  • Auch eine Mitgliedschaft ist möglich. 
  • Alle Informationen unter: www.reinerhandwerk.at
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